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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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vorgespielt hatte.
    Und obwohl sie sich jetzt in seiner Gewalt befand, machte sie sich weiterhin über ihn lustig und verspottete ihn. Er durfte sich das nicht länger gefallen lassen.
    Sie redete noch immer, hatte anscheinend gar nicht bemerkt, dass er seinen eigenen Gedanken nachhing.
    „… habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Man glaubt gar nicht, wie aufregend Aktien, Börsenkurse und Finanzprognosen sein können. In Bezug auf die Börse habe ich sogar einen besonderen Riecher. Einer meiner Freunde ruft mich stets an, bevor er neue Aktien kauft.“
    „Tatsächlich?“, sagte Ali kühl. „Noch etwas Wein?“
    „Danke, nein. Willst du wissen, was man sich an der Londoner Börse über deine Firmen erzählt?“
    „Mich interessiert nicht, was eine Frau oder irgendwelche Leute an der Londoner Börse über meine Firmen sagen.“
    „Ich kann dir auch berichten, was man an der Wall Street oder der Pariser Börse munkelt“, meinte Alexis unbeirrt.
    „Ich möchte es aber nicht hören.“
    „Natürlich nicht. Doch du kannst mich nicht davon abhalten, es dir trotzdem zu erzählen, stimmt’s?“
    „Da irrst du dich gewaltig.“
    Statt zu antworten, stellte sie ihren Teller ab und rückte auf dem Diwan ein wenig näher an Ali heran. Ihre Augen funkelten mutwillig, und sie lächelte verführerisch. Ohne sich dessen bewusst zu sein, beugte Ali sich über sie, sodass ihr warmer Atem seine Wange streifte, als sie in liebenswürdigem Ton drohte: „Wenn du dir jetzt nicht geduldig anhörst, was ich dir zu sagen habe, mein Liebling, dann schreie ich, so laut ich kann.“
    „Und was erhoffst du dir davon? Dass jemand kommt und dir hilft?“
    „Keineswegs. Doch man wird mich hören und wissen, dass du umsonst hunderttausend Pfund bezahlt hast.“
    Ali atmete tief durch. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn. Wie konnte es sein, dass er sie sogar dann noch begehrenswert fand, wenn sie ihn wie jetzt verspottete?
    Aber sie hatte ihn zum ersten Mal „mein Liebling“ genannt!
    „Du Tochter einer Klapperschlange und eines Geiers!“, machte er seinem Zorn laut Luft. „Du reißt einem Mann, der dumm genug ist, sich in dich zu verlieben, das Herz aus dem Leib und lässt ihn in der Wüste verdorren.“
    „Und du“, entgegnete sie, „machst einen großen Fehler, wenn du Lemford Securities weiterhin vertraust. Der Inhaber dieser Firma operiert auf dünnem Eis, da er kurzfristige Kredite aufnimmt und langfristige Darlehen verleiht. So etwas geht nicht lange gut, wie du sicher weißt. Oder etwa nicht? Nun, dann lass es mich dir erklären.“
    „Ich kann deiner Milchmädchenrechnung auch so folgen“, fuhr er sie an.
    „Umso besser, denn dann verstehst du vielleicht auch den Rest.“
    „Ich warne dich!“
    „Und ich warne dich vor dem Mann, der deine Geschäfte an der Wall Street abwickelt. Er operiert unter falschem Namen und wird mit dubiosen Transaktionen …“
    „Ich habe spezielle Männer, die eine Firma sorgfältig überprüfen, ehe ich …“
    „Dann solltest du diese schnellstens feuern, weil Sie dich betrügen.“ Sie zog aus einer Tasche ihrer Brokathose ein kleines Notizbuch. „Das trage ich immer bei mir“, vertraute sie Ali an, während sie es aufschlug und eine Seite herausriss, auf der mehrere Internetadressen notiert waren.
    Sie hielt ihm das Blatt hin. „Wenn du diese Adressen anwählst, kannst du dich selbst überzeugen, dass ich recht habe. Aber du darfst nicht andere damit beauftragen, sondern musst dich selbst an den Computer setzen.“ Unbewusst war Alexis in ihren nüchternen Geschäftston verfallen, was Alis Gereiztheit noch erhöhte.
    „Hast du sonst noch Befehle für mich?“, fragte er eisig.
    „Fang jetzt nicht an, mir gegenüber den großen Scheich herauszukehren. Wenn du tust, was ich sage, habe ich dir Unsummen gerettet.“ Sie konnte sich nicht enthalten hinzuzufügen: „Wesentlich mehr, als du für mich bezahlt hast!“
    „Du tust ja gerade so, als hätte ich dich wie einen Gegenstand gekauft.“
    „Jedenfalls hast du dir alle Mühe gegeben, diesen Eindruck bei mir und anderen zu erwecken.“
    Ali nahm das Blatt Papier mit einer geringschätzigen Geste, die besagte, dass er es gleich in den nächsten Papierkorb befördern würde. Aber insgeheim war ihm natürlich klar, dass er es nicht tun würde. Alexis wiederum war zu klug, um ihn in dieser Angelegenheit noch weiter zu bedrängen, und so unterhielten sie sich während des restlichen Dinners über

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