Julia Gold Band 53
mit dem Herzen begriff sie, dass es der Ausdruck von Erleichterung und Dankbarkeit war. „Meine Liebste, mi’nar.“
„Sag mir bitte, was das bedeutet, Zayad.“
Zayad sah sie einen Moment voller Liebe an, dann sagte er: „Es bedeutet: meine Schöne, meine Süße.“
Mariah lächelte und hatte plötzlich das Gefühl zu schweben, so glücklich und verliebt war sie.
„So sollte es immer sein“, sagte Zayad. „Wir sind zusammen, du und ich und unser Kind.“
Minutenlang standen sie einfach da und hielten sich umschlungen. Doch Mariah hatte noch viel zu sagen, bevor sie an eine gemeinsame Zukunft denken konnte.
Sie schaute Zayad ernst an und legte eine Hand an seine Wange. „Du sollst wissen, dass ich verstehe, warum du so gehandelt hast.“
„Mariah.“
In seinen Zügen sah sie Schmerz und Scham.
„Ich liebe dich, Zayad. Ich möchte, dass unser Kind bei seinen beiden Eltern aufwächst. Er oder sie soll erleben, wie glücklich wir miteinander sind, wie wir uns lieben, dass wir einander treu sind und verzeihen können.“
„Ja.“
„Eine Liebe für ein ganzes Leben.“
Zayad nahm ihr Gesicht in die Hände. „Kannst du mir wieder vertrauen?“
„Ja, Liebster. Du hast etwas Falsches getan, und ich hatte Angst. Aber irgendwann – wahrscheinlich wird es nicht sehr lange dauern – werde ich mich auch einmal falsch verhalten. Und soll ich dir etwas verraten?“
„Was denn?“
„Dann wirst du mir verzeihen, und wir werden darüber hinwegkommen. Wir werden eine Familie sein und uns trotz allem lieben.“
Er küsste sie leidenschaftlich. „Ich liebe dich so sehr, Mariah.“
„Ich liebe dich auch.“
„Heiratest du mich?“
„Ja.“
„Und dir wird es hier gefallen?“
„Mir wird es überall gefallen, wo du bist und unser Kind und Redet. Wie du schon sagtest, hier gibt es viel für mich zu tun, und ich freue mich darauf.“
„Redet ist schon sehr gespannt auf dich.“
„Und ich auf ihn“, erwiderte sie mit Inbrunst.
„Wollen wir jetzt meinem Sohn von unseren Zukunftsplänen erzählen?“
„Redet ist hier?“ Mariah wurde ganz aufgeregt bei der Aussicht, Zayads Sohn kennenzulernen.
In Zayads Augen sah sie die tiefe Liebe des Vaters zu seinem Sohn und die stumme Frage, wie sie mit Redet auskommen würde.
„Mein Sohn hat sich immer nach einer Mutter gesehnt“, sagte er zögernd.
Sie lächelte, und das Herz wurde ihr weit vor Glück. „Nun, jetzt hat er eine. Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht.“
Tränen traten Zayad in die Augen, aber für einen mächtigen Mann wie ihn schickte es sich nicht, zu weinen. „Ich liebe dich, Mariah. Ich bin der glücklichste Mann der Welt.“
„Ich denke, wir haben beide großes Glück gehabt, dass wir uns gefunden haben.“
„Ja.“
Sie küssten sich.
„Irgendjemand fand, dass wir es verdient haben, ein wenig auszuspannen, nach allem, was wir durchgemacht haben. Vielleicht haben wir es uns sogar verdient, glücklich zu sein“, meinte Mariah dann.
„Ich weiß nicht, ob ich deiner jemals würdig sein werde.“ Erneut küsste Zayad sie, dieses Mal zärtlich. Dann nahm er sie bei der Hand. „Aber ich werde mir mein Leben lang Mühe geben.“
Hand in Hand verließen sie die Bibliothek. Gefolgt von dem rundum zufriedenen Fandal, geleitete Zayad die geliebte Frau in die oberen Stockwerke, in ihr zukünftiges Heim, zu der wartenden Familie, in ein neues, glückliches Leben.
– ENDE –
Wie eine Rose in der Wüste
1. KAPITEL
„An Bord der Maschine war eine Journalistin, Partridge.“ Prinz Hassan al Rashid nahm auf dem Rücksitz der Limousine neben seinem Berater Platz. „Rose Fenton. Sie arbeitet als Auslandskorrespondentin für einen Nachrichtensender. Stellen Sie fest, was sie hier will.“
„Das ist kein Geheimnis, Euer Exzellenz. Sie macht Urlaub, um sich von einer Lungenentzündung zu erholen. Das ist alles.“ Hassan warf dem Mann einen Blick zu, der anklingen ließ, dass er an seinem Verstand zweifelte. Aber Partridge war ein junger Engländer und in politischen Dingen zu naiv. Er, Hassan, hingegen hatte das Spiel der großen Politik bereits auf den Knien seines Großvaters kennengelernt und hegte den Verdacht, dass das längst nicht „alles“ war, was Rose Fenton in sein Land führte. „Sie ist Tim Fentons Schwester“, setzte Partridge hinzu, als würde es alles erklären. „Er ist der neue Chefarzt unserer Tierklinik“, fuhr er fort, als er merkte, dass es ihn keineswegs überzeugte. „Offenbar glaubt er,
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