JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
stark, und er war überaus stolz, dass er sie zur Ehefrau bekam.
Die Liebe zu ihr hatte auch ihn stark genug gemacht, um mit der Vergangenheit Frieden zu schließen und sein Herz auf die Zukunft zu setzen. Colleen zu lieben, war gar kein Risiko. Es war das Klügste, was er tun konnte. Er fürchtete nicht, dass sie ihn am Altar stehen ließ. Denn er bezweifelte nicht, dass sie ihn ebenso liebte wie er sie: endlos.
Wenige Augenblicke später stimmte Mrs. Hild den Hochzeitsmarsch auf der Orgel an, die von der Kirche ausgeliehen war.
An Claytons Arm schritt Colleen aus dem eigens für sie aufgestellten Pavillon und folgte der Spur aus weißen Rosenblättern, die das Blumenmädchen streute, das zwischen Buzz und T. J. zum Altar trippelte.
Es war Lara – Lara McClintock. Clayton hatte Abbys Tochter inzwischen adoptiert und behandelte sie wie sein eigenes Kind. Mary und Molly hatten gut daran getan, Ehestifter zu spielen. Das Trio gehörte einfach zusammen. Für immer.
Genau wie Colleen und Nick.
„Nervös?“, fragte Clayton, während er Colleen zu ihrem Bräutigam führte, der im Schatten von Colonel Clover wartete, dem stolzen Wächter über den Park und die Hochzeit.
„Nein“, erwiderte sie, obwohl alle Gäste sich von ihren Stühlen erhoben und sie anstarrten. Doch sie hob selbstbewusst das Kinn. Sie wusste, dass sie wunderschön aussah mit den roten Nelken und weißen Lilien im Haar. Dafür hatten ihre Brautjungfern Brenna und Molly gesorgt, die selbst einen reizvollen Anblick boten in Sommerkleidern, die so tiefblau waren wie der wolkenlose Himmel.
Colleen hatte es nicht übers Herz gebracht, ihnen zu verraten, wie schnell Nick ihr Kunstwerk verhunzen würde.
Er hatte noch nie so glücklich ausgesehen wie in dem Moment, als der Brautführer ihm die Hand der Braut überreichte.
Clayton hob ihren Schleier und küsste sie auf die Wange. Dann nahm er allerdings nicht seinen Platz neben seiner Mutter und seinem frischgebackenen Stiefvater Wallace Schipper ein. Stattdessen ging er zu der Trauzeugin, seiner Ehefrau, und streichelte ihren prallen Babybauch.
Mit strahlendem Gesicht drehte Colleen sich zu ihrem Bräutigam um. Er drückte ihre Hände ganz fest, wie um sicherzugehen, dass sie ihm niemals davonlief.
„Ich liebe dich“, versicherte sie. „Ich werde dich immer lieben. Ich liebe dich schon seit einer Ewigkeit.“
„Und ich liebe dich“, schwor er. „Du bist mein Atem, mein Leben, meine ganze Welt.“
Noch vor kurzem hätte ihm dieses Geständnis eine Heidenangst eingejagt. Doch nun sah sie nicht einmal einen Anflug von Furcht in seinen funkelnden Augen. Nur Liebe.
Eine unsterbliche Liebe …
– ENDE –
Ein Bräutigam
zum Verlieben
1. KAPITEL
Als die ersten Klänge des Hochzeitsmarsches ertönten, schloss Dr. Joshua Towers die Augen. Er verspürte ein Kribbeln in der Magengegend, und ihm wurde schwindlig. Oh Gott, er hatte einen Fehler gemacht. Einen verheerenden Fehler.
Die Musik geriet ins Stottern und verstummte dann ganz. Hatte die alte Dame an der Orgel etwa einen Herzinfarkt erlitten? Er schaute zu der Frau mit dem breitkrempigen Hut, aber abgesehen davon, dass sie ihre Hände wie erstarrt hielt, schien sie wohlauf zu sein. Ihre Blicke trafen sich, dann sah sie rasch weg.
Josh drehte sich um und musste feststellen, dass er von allen Gästen in der Kirche angestarrt wurde, die ebenfalls hastig den Blick abwandten. Sollten sie nicht über die Schulter schauen, dorthin, wo die Braut mit ihrem älteren Bruder stand, der sie zum Altar führen würde?
Aber Mollys Bruder war allein. Anders als die übrigen Gäste starrte Clayton McClintock nicht Josh an, sondern konzentrierte sich ganz auf eine der Brautjungfern, vermutlich die Blonde. Josh seinerseits stellte fest, dass sein Blick wie von selbst zu der rothaarigen Brautführerin wanderte.
Brenna Kelly erwiderte seinen Blick, ihre warmen grünen Augen strahlten Sorge aus – Sorge um ihn? Obwohl sie über Wochen hinweg telefoniert und sich E-Mails geschickt hatten, kannte sie Josh kaum. Andererseits jedoch wusste sie vermutlich mehr über ihn als seine eigene Braut. Immerhin hatte sich Brenna um jedes Detail dieser Hochzeit gekümmert. Bislang war er der Meinung gewesen, seine Zukünftige sei einfach nur zu beschäftigt gewesen, doch möglicherweise hatte es sie in Wahrheit überhaupt nicht interessiert – ganz im Gegensatz zu Brenna Kelly.
Als sie durchatmete, drückten sich Brennas Brüste gegen den dunkelroten Seidenstoff
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