Julia Liebeskrimi Band 09
über vor Liebe, als sie Daniel das Baby reichte. „Ja, gut, außerdem sollte ich wohl besser gleich mit dem Frühstück anfangen. Deine Eltern haben heute sicher eine Menge zu erledigen und möchten bestimmt gleich frühstücken, wenn sie auf sind.“
„Immer mit der Ruhe, Honey“, sagte er. „Meine Eltern schlafen noch, und es gibt keine Termine, die eingehalten werden müssten. Nicht hier in diesem Haus. Und ganz gewiss nicht heute.“
Sie lächelte und nickte, dann nahm sie eine Flasche mit Babynahrung aus dem Kühlschrank und setzte einen Topf mit Wasser auf, während sich Daniel mit Hope auf dem Schoß vors Fenster setzte. Als Hope anfing, vergnügt zu strampeln, lachte er, wobei ihm durch den Kopf ging, dass er mit Sicherheit der glücklichste Mann auf der ganzen Welt war. Er dachte an die Aufregungen des gestrigen Tages zurück und dass er um ein Haar sich und Hope getötet hätte. Wenn sich Mary nicht auf die Kühlerhaube geworfen hätte, hätte er nicht gebremst, und wenn er nicht gebremst hätte, wäre er direkt in den braunen Sportwagen und das Polizeiauto hineingefahren. Zwei Männer waren eines schrecklichen Todes gestorben, der ihm und seiner Tochter Gott sei Dank erspart geblieben war.
Er hatte immer noch Mühe zu glauben, dass seine Mutter zu Mary so gemein gewesen war. Noch schlimmer aber war, dass Mary nicht gewagt hatte, es ihm zu erzählen. Er kitzelte das kleine Fettpölsterchen unter Hopes winzigem Kinn und schaute dann seine Frau an.
„Mary?“
Als Mary das Beben in Daniels Stimme hörte, fuhr sie herum, besorgt, mit Hope könnte irgendetwas sein. Aber das Baby blinzelte zufrieden ins Sonnenlicht, das durchs Fenster in die Küche fiel.
„Was ist?“
„Ich liebe dich.“
Erneut wurde ihr das Herz so weit, dass sie befürchtete, es könnte zerspringen.
„O Daniel, ich liebe dich auch.“
„Du brauchst dir um absolut nichts Sorgen zu machen, hast du mich verstanden?“, fragte er eindringlich.
Sie seufzte und ließ vor Erleichterung die Schultern fallen. Als Daniel das sah, wusste er, dass es eine weise Entscheidung gewesen war, heute nicht in die Kanzlei zu fahren.
„Ja“, sagte Mary, dann nahm sie Hopes Flasche aus dem Wasserbad und trocknete sie ab, bevor sie sich ein paar Tropfen aufs Handgelenk tröpfelte, um die Temperatur zu prüfen. „Warm genug“, sagte sie und brachte ihm die Flasche.
Daniel schaute zu ihr hoch und hob ihr seinen Mund entgegen. Bereitwillig folgte sie der Aufforderung, ihn zu küssen, und stöhnte leise, als er sich weigerte, den Kuss zu beenden.
Sie wusste, wonach ihm der Sinn stand, und plötzlich sehnte sie sich danach, seinen herrlichen, harten Körper zu spüren – doch mit ihren beiden unerwarteten Hausgästen würde das jetzt mit Sicherheit nicht passieren. Am Ende war es Mary, die sich von Daniel losmachte.
„Darling, das geht jetzt nicht“, flüsterte sie. „Deine Eltern …“
Mit unwirsch zusammengezogenen Augenbrauen nahm er ihr die Flasche aus der Hand und schob sie Hope in das gierige Mäulchen.
„Ja, ich weiß“, brummte er. „Aber später, wenn sie weg sind …“
An diesem Gedanken hielt sie sich fest, während sie sich wieder umdrehte und sich an die Zubereitung des Frühstücks machte.
„Worauf hast du denn heute Lust?“, fragte sie.
„Auf dich“, gab Daniel zurück. „Aber so wie es aussieht, werde ich mich wohl fürs Erste mit Eiern und Speck begnügen müssen.“
Sie grinste. „Und Blätterteiggebäck?“
Er verdrehte in gespielter Begeisterung die Augen. „Au ja!“ Dann fügte er in normalem Tonfall hinzu: „Mach am besten gleich die doppelte Portion. Dad isst es auch sehr gern.“
„Und deine Mutter? Wenn sie es nicht mag, kann ich ihr ja …“
Als er hörte, dass sich der nervöse Unterton wieder in ihre Stimme eingeschlichen hatte, runzelte er ungehalten die Stirn.
„Du hörst sofort auf, dir Gedanken darum zu machen, was meine Mutter mag und was nicht, hast du mich verstanden, Mary Faith?“
„Ja, aber …“
„Ohne Wenn und Aber, mein Herz. Sie wird für alles, was wir ihr vorsetzen, dankbar sein, und du wirst ihre Geringschätzung und Kritik nie mehr ertragen müssen.“
Mary war so gerührt, dass sie keinen Ton herausbrachte. Stattdessen nahm sie eine Schüssel aus dem Schrank und fing an, Eier aufzuschlagen.
Als Mike und Phyllis zum Frühstück erschienen, standen die Rühreier auf dem Herd, und Mary holte soeben das Blätterteiggebäck aus dem Backofen.
„Mmm, das duftet ja
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