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JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

Titel: JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Lynn Caroline Anderson Melanie Milburne
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Mutter aufgewachsen, hatte Lexi ihren Vater vergöttert. Vielleicht wollte sie ihm auch nur gefallen, aus einer tief sitzenden Angst heraus, dass er die Familie eines Tages ebenfalls verlassen könnte. Wie ein Schmetterling von einem gesellschaftlichen Event zum anderen zu flattern, gab ihr das Gefühl, gebraucht zu werden.
    Sie war gern unter Menschen und liebte den Trubel, und sie entwickelte schon früh ein Organisationstalent, das ihr mehr und mehr die Anerkennung des Vaters sicherte. Sie brauchte sein Lob, wenn sie wieder einmal einer seiner Spendenpartys zu grandiosem Erfolg verholfen hatte, wie ein Lebenselixier. Nur dann fühlte sie sich geliebt und geborgen.
    Konnte es stimmen, was Sam sagte? Soweit würde ihr Vater doch nie gehen, oder? Längst verschüttete Erinnerungen stiegen in ihr auf, an seinen Zorn, an die lange Zeit, in der sie alles getan hatte, um ihn wieder gnädig zu stimmen. Und an ihre Schwangerschaft, von der er niemals erfahren durfte … Plötzlich fühlte sie sich von ihrem Vater verraten und betrogen.
    Lexi sah Sam an. „Hat mein Vater wirklich gedroht, deine Karriere zu beenden?“
    Seine Miene verriet nichts. „Das ist nicht mehr wichtig, Alexis“, sagte er. „Mit uns beiden, das hätte sowieso nicht funktioniert. Ich war zu sehr auf mein berufliches Fortkommen fixiert, ich hätte dir nie die Aufmerksamkeit geben können, die du brauchtest. Es war eine verrückte, von Lust bestimmte Affäre. Ich hätte mich besser im Griff haben müssen.“
    Ihr Hals war wie zugeschnürt, Tränen brannten in ihren Augen. Wenn sie nur gewusst hätte, was für Sam auf dem Spiel gestanden hatte. Wenn sie nur gewusst hätte, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Es tat immer noch weh. Wäre es ein Junge oder ein Mädchen gewesen? Mit dunklen Augen und hellbraunem Haar wie Sam oder mit blauen Augen und blonden Haaren wie sie? Sie durfte nicht daran denken, dass ihr Kind jetzt in die Vorschule gehen, die ersten Buchstaben lernen, mit Freunden spielen würde …
    Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, weil sie keinen anderen Ausweg sah. Lexi hatte furchtbare Angst vor der Reaktion ihres Vaters gehabt, wenn er von der Schwangerschaft erfuhr. Deshalb redete sie auch mit niemandem darüber, bis heute nicht. Nicht einmal mit Evie.
    In diesem Moment, obwohl sie von vielen Menschen umgeben in einer überfüllten Bar stand, fühlte sich Lexi unerträglich allein. Es war, als hätte sich wie aus dem Nichts eine Wand aus Glas um sie herum aufgebaut, hinter der sie mit ihrer Traurigkeit eingeschlossen war. Unerreichbar für die anderen.
    „Musst du mich immer Alexis nennen?“, fragte sie. „Warum kannst du nicht Lexi sagen, so wie früher?“
    „Du weißt, warum. Wir brauchen den Abstand.“
    „Wie viel Abstand schwebt dir vor?“ Sie konnte nicht verhindern, dass es bissig klang. „Ich habe oft im Harbour zu tun, und ich werde nicht damit aufhören, nur weil du beschlossen hast, auch dort zu arbeiten. Du kannst nicht so tun, als wäre das zwischen uns nie passiert!“
    „Hör auf, Alexis. Du solltest unserer Affäre nicht mehr Bedeutung beimessen, als sie hatte. Du hast dich nur mit mir eingelassen, um es deinem Vater zu zeigen. Ein Akt der Rebellion, wie er es nannte.“
    Nur mit äußerster Willensanstrengung hielt sie die Tränen zurück. Was kam denn noch? Die Drohungen waren schon schlimm genug, hatte ihr Vater Sam wirklich auch noch belogen? Wie konnte er, den sie ihr Leben lang bewundert hatte, absichtlich die Beziehung zu dem Mann zerstören, in den sie sich verliebt hatte? Der Mann, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorgestellt hatte? Welcher Vater tat das seinem Kind an?
    „Hat er das tatsächlich gesagt?“ Ihre Stimme zitterte.
    Sam schloss kurz die Augen, als wollte er sagen: Wann ist dieser Albtraum endlich vorbei? „Ich wollte nicht, dass du Ärger mit deinem Vater bekommst“, sagte er. „Unsere Affäre wäre sowieso nicht von Dauer gewesen. Wir hatten nichts gemeinsam.“
    „Ach, du meinst, du warst ehrgeizig und ich das hohle It-Girl mit nichts im Sinn als Shoppen und Party machen?“ Wut kochte in ihr hoch.
    „Alexis …“ Er fing ihren eisigen Blick auf und berichtigte sich: „Lexi …“
    „Dachtest du, ich hätte keine Ziele gehabt?“, unterbrach sie ihn verbittert. „Meinst du, ich wollte nicht gut in der Schule sein und studieren? Aber wie konnte ich das Bella antun? Ich hatte eine zwei Jahre ältere Schwester, die wegen ihrer Krankheit zurückfiel und in meiner Klasse

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