Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
gesagt?“
„Dass es etwas mit der Eröffnungsfeier zu tun hätte“, half sie ihm auf die Sprünge.
„Ach ja.“ Jetzt wusste er auch wieder genau, was er im Sinn gehabt hatte. „Ich möchte, dass du mich zu der Veranstaltung begleitest.“
Ali bekam große Augen, und er wurde dabei daran erinnert, wie schön sie waren. Braun mit grünen Sprenkeln, wenn sie glücklich war, golden, wenn sie wütend wurde. Im Moment waren sie dunkel, und er hätte nicht sagen können, was sie gerade fühlte. Oder er selbst. Seit er sie heute Nachmittag mit einem anderen Mann gesehen hatte, spürte er eine furchtbare Ungewissheit. Das war eine vollkommen neue Erfahrung für ihn, und eine, die er nicht besonders schätzte. Er würde alles tun, um sich davon zu befreien.
„Also“, begann er, wobei sein innerer Aufruhr seinen Ton barscher machte als beabsichtigt. „Ich habe dich lediglich gebeten, mich zu begleiten. Das ist eine ganz einfache Frage. Ich verstehe nicht, warum du so lange für eine Antwort brauchst.“
„Weil du ein Mann bist und noch dazu Kronprinz.“
„Ich weiß nicht, was Geschlecht oder sozialer Rang damit zu tun haben.“
Sie nahm einen weiteren Schluck Wein, während sie ihn musterte. „Dann werde ich es erklären. Die Eröffnung ist eine formale Sache. Sie erfordert entsprechende Garderobe. Du bist der Kronprinz, was das Ganze noch heikler macht.“
„Du würdest in allem wunderschön aussehen.“ Oder in gar nichts, dachte er.
„Du bist ein schamloser Schmeichler. Aber ich denke, es ist das Beste, nicht zu gehen.“
Wenn es nur um Kleider ging, darum konnte er sich kümmern. Wenn es jedoch damit zu tun hatte, dass sie sich nicht sicher war, ob sie ihre Beziehung enger – intimer – werden lassen sollte, das war etwas ganz anderes. Die seltsamen Gefühle, die er heute erfahren hatte, als er sie mit einem anderen Mann gesehen hatte, hatten ihn davon überzeugt, dass er ihre Affäre vorantreiben musste.
Er stellte sein Glas auf dem Tisch ab, dann nahm er ihr leeres und stellte es daneben. „Es gibt da noch ein paar unerledigte Dinge zwischen uns.“
„Tatsächlich? Ich wüsste nicht …“
Er beugte sich dicht zu ihr hinüber und beobachtete, wie der Puls an ihrem Hals heftig schlug, als er sanft ihr Haar berührte. Sprenkel von Grün, Braun und Gold tanzten in ihren Augen.
„Ich glaube, an dieser Stelle wurden wir unterbrochen, als meine Schwester sich einen äußerst ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht hat, um ihr Baby auf die Welt zu bringen.“
„Oh“, hauchte sie einigermaßen atemlos. „Das.“
„Ja – das.“ Er lächelte, dann umfasste er ihre Wange und ihr Kinn mit einer Hand. Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen, fasziniert von ihrer sinnlichen Fülle und der Art, wie sie sich leicht öffneten. Er spürte, wie sich ihr Atem beschleunigte.
Plötzlich konnte er nicht länger warten – er wollte sie wieder spüren. Er senkte den Kopf und berührte ihren Mund, hörte ihren sanften Seufzer, bemerkte ein leichtes Zittern. Er verlagerte sein Gewicht, während er seine Hand auf ihre Taille sinken ließ, um sie dicht an sich zu ziehen. Sie hob die Arme und schlang sie um seinen Nacken, und gleichzeitig presste sie ihre weichen, runden Brüste an seinen Oberkörper.
Die Bewegung ließ ihm den Atem stocken und das Herz rasen. Er folgte den Konturen ihrer Lippen mit seiner Zunge, und als sie sich öffnete, ihn einlud, nutzte er die Gelegenheit und stieß in das feuchte, honigsüße Innere ihres Mundes vor. Sie erbebte, als er sie so liebkoste, und dann begegnete sie ihm in einem atemberaubenden Duell ihrer Zungen.
Sie war eine faszinierende Mischung aus Unschuld und Kühnheit. Er löste sich ein wenig von ihr, um mit einer Hand ihren Nacken zu streicheln, ihre Schulter und schließlich ihre festen Brüste. Bei dieser Berührung stöhnte sie leise. Der Klang erhitzte sein Blut noch mehr, während sie sich seiner Hand weiter entgegendrängte.
Was hatte Ali nur an sich, dass sie solche Sehnsüchte in ihm entfachte? Bislang war es ihm immer gelungen, solche Gefühle zu vermeiden, doch sie brachte ihn dazu, dass er alle anderen Frauen vergessen wollte, um nur noch von ihr erfüllt zu sein. Er wollte sie so lange lieben, bis jeglicher Gedanke an einen anderen Mann völlig in ihr erloschen war.
Und er wollte sie nicht gehen lassen.
Der Gedanke kam ihm so plötzlich und drängend, dass er eine Antwort brauchte. Er küsste ihre Lider, ihre Nase, ihr Kinn und die empfindsame Stelle
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