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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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der Mond hereinschien, während sie hellwach im Bett lag und sich nach Arash sehnte.
    „Ich weiß“, antwortete sie.
    Der Palast schimmerte wie eine Fata Morgana in der Hitze. Er schien über dem Boden zu schweben, als ob Lana ihn sich mit ihrer Fantasie aus einem Märchen herbeigezaubert hätte.
    Arash nickte. „Das ist Omars Palast. Zu Zeiten des alten Königs war es der Winterpalast. Der Hof verbrachte gewisse Monate im Jahr hier, und die übrige Zeit hielt er sich am Meer oder in den Bergen auf.“
    „Das kann ich verstehen.“ Lana lächelte. „Es ist schon heiß genug, nicht wahr?“
    „Bist du froh, dass wir endlich da sind?“
    Nicht wirklich, dachte sie insgeheim. „Ich freue mich auf eine Dusche.“
    Die sengende Hitze der Wüste drang durch die Wagenfenster herein. Ab und zu bliesen ihr Wirbelstürme den Sand ins Gesicht. Zum Schutz ihrer Augen trug sie eine Sonnenbrille und einen langen, seidenen Schal um den Kopf. Obwohl es als religiöse Pflicht betrachtet wurde, war es in der Wüste eher eine Notwendigkeit, eine Kopfbedeckung zu tragen.
    Arash nickte und wischte sich mit der Hand über die Stirn. Sein Gesicht war mit Staub verschmiert, und Lana sah vermutlich nicht anders aus. Sein Haar und sein Bart waren mit Sand bedeckt.
    „Eine Dusche, ja“, versetzte er.
    Plötzlich tauchte in der Ferne eine Staubwolke auf. Sie hörten Schüsse. Ein Dutzend Jeeps kam ihnen entgegen und hielt auf sie zu.
    Lana erschrak. „Lieber Himmel!“, rief sie. „Wer ist das?“
    Arash meinte im selben Moment. „Aha, wir sind gesehen worden. Omar muss Wachen aufgestellt haben.“
    An die Bräuche der Begrüßung musste sie sich immer noch gewöhnen. Gastfreundschaft und Großzügigkeit galten in Parvan wie in Barakat als hohe Kunst.
    Sie lachte. „Im ersten Augenblick habe ich es bedauert, dass die Eskorte des Scheichs sich schon verabschiedet hatte. Ich habe schon geglaubt, wir würden gefangengenommen!“
    „Was? In der Nähe des Palastes? Ich glaube, da hätte Omar aber ein Wörtchen mitzureden.“
    Von einer riesigen Staubwolke eingehüllt, blieben die Jeeps um sie herum stehen und feuerten ihre Gewehrsalven ab, ehe sie die beiden zu Omars Palast begleiteten.
    Omars Frau, Prinzessin Jana, führte Lana in ein paar großartige Räume, die sie während ihres Aufenthaltes in diesem märchenhaften Palast bewohnen sollte. Zwei Bedienstete packten bereits Lanas Taschen aus.
    „Das ist Salimah. Sie spricht Englisch“, erklärte Jana. „Sie wird sich um dich kümmern. Salimah, das ist Lana Holding. Und Fatima wird dir ein Bad einlaufen lassen.“
    Nach der Begrüßung führte Jana sie auf eine große, weitläufige Terrasse. Hier war es kühl, schattig und bot den Ausblick auf einen Innenhof, in dem zu beiden Enden eines Pools ein wunderschöner Springbrunnen plätscherte. Der Pool war umrahmt von Blumen und Pflanzen und von einem Bogengang, der Schatten bot. Die Sonne fiel durch feine Holzgitter und erzeugte zauberhafte Muster.
    „Ich komme mir vor wie im Märchenland“, meinte Lana, nachdem sie an einem Tisch Platz genommen hatten. Prinzessin Jana winkte einen Bediensteten weg und deutete auf die Getränke, die schon bereitgestellt worden waren.
    Lana trug noch ihre staubige, verschwitzte Kleidung und fühlte sich neben Janas eleganter Erscheinung nicht wohl, aber zuerst brauchte sie einen erfrischenden Drink. Sie entschied sich für einen Fruchtsaft und nahm das Glas dankend entgegen.
    Bei der staatlichen Hochzeit der drei Prinzen von Barakat hatten Jana, Lana und Alinor herausgefunden, dass sie sich bereits kannten. Obwohl sie unterschiedliche Colleges der Universität von London besucht hatten, waren sie in demselben Schwimmclub gewesen. Zwar waren sie mehr zufällig miteinander bekannt gewesen, doch heute, so weit von der Heimat entfernt, waren sie richtig miteinander verbunden.
    „Alinor und ich hatten Angst, als der Schneesturm aufkam“, berichtete Jana ihr. „Wir haben uns Sorgen gemacht. Zum Glück habt ihr das Tal erreicht! Aber Omar hat von Anfang behauptet, du seiest bei Arash in Sicherheit. Ich hätte bloß ein schlechtes Gewissen, meinte er.“
    „Aber warum denn das?“, wollte Lana wissen.
    Jana zögerte ein wenig. „Ach, na ja, du weißt, wie es ist. Ich habe dich schließlich eingeladen.“
    „Ja, aber …“ Lana vermochte nicht, sich zu konzentrieren, und dachte nicht weiter über die rätselhaften Worte nach. „Oh, ist das nicht wunderbar? So herrlich … sieh mal, wie die Sonne durch

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