Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
bezahlt.“
„ Du hast sie voll bezahlt? “, wiederholte sie mit zit ternder Stimme. Und sie war in die Falle getappt wie das ahnungslose Kaninchen. Sie hatte genau das getan, was Hashim geplant hatte. Plötzlich spürte sie einen schmerz haften Stich, aber es gelang ihr, die Tränen zu unterdrü cken, die in ihr aufzusteigen drohten. Auf keinen Fall wür de sie vor ihm weinen.
„Du hast mit den Fingern geschnippt, und alle sind gesprungen, nehme ich an. Du und dein verdammtes Geld und deine verdammte Macht“, flüsterte sie. Er hatte sie dazu gebracht, eine Party zu organisieren, nur damit er sie verführen konnte – wie tief konnte ein Mann sinken? Und wie hatte sie dies zulassen können? Wie nur? Das ganze Ausmaß seines Betrugs ließ ungezügelte Wut in ihr aufflammen.
„Du glaubst, du kannst Menschen benutzen, wie es dir gerade passt? Sie behandeln wie Marionetten oder Schachfiguren?“, fuhr sie ihn an.
Hashim hörte zu, ohne etwas zu sagen – er wartete ge duldig darauf, dass sich der Sturm legen würde. Sie muss te ihre Wut loswerden, und danach würde die Einsicht kommen. Sie würde erkennen, dass das, was zwischen ihnen geschehen war, zu großartig war, um es einfach so wegzuwerfen. Er konnte sie in eins der fantastischen obe ren Schlafzimmer führen, wo sie erneut ihr Verlangen aus leben konnten. Ihr Zorn wäre schnell verraucht, wenn sie erst einmal eine Nacht in seinen Armen verbracht hatte!
„Sienna …“
„Nein!“, stieß sie heftig aus, schob ihn von sich und stand auf. Sie hatte bemerkt, wie sich seine Augen ver dunkelten und erneutes Verlangen ausstrahlten. Das Spiel war jetzt zu Ende, auch wenn es ihr schwerfiel, seinem verlangenden Blick standzuhalten.
Sienna rückte so weit von ihm ab wie möglich. So wür devoll, wie es ging, versuchte sie, ihre Kleider in Ordnung zu bringen, dann fuhr sie sich mit den Fingern durch die wild herabfallenden Locken.
Mit Genugtuung registrierte sie, dass Hashim ebenfalls aufstand und seinerseits seine Kleider richtete. Auf sei nem Gesicht zeichneten sich Missbilligung und unter drückte Wut ab. Oder war es nur Frustration?
Während sie das Foyer verließ, erhaschte sie einen Blick in den Spiegel und erschrak. Mit ihren erhitzten Wangen und dem unordentlichen Haar waren die Spuren ihrer lei denschaftlichen Begegnung mit Hashim unübersehbar.
Wie hatte sie das nur tun können? Oh, wie hatte sie das nur tun können?
Sie schnappte sich ihre Handtasche, doch eine seiden glatte Stimme hielt sie auf.
„Wo willst du hin?“, fragte er sanft.
Sie bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht, dann drehte sie sich um, und es war ihr plötzlich egal, ob er ihr zu drohen versuchte. Sollte er es doch probieren. Nichts konnte schlimmer sein als das, was bereits geschehen war und was sie trotz ihrer guten Vorsätze zugelassen hatte. „Ich will nach Hause“, antwortete sie steif. „Wohin sonst?“
„Du könntest zu mir nach Hause kommen.“
Sienna glaubte nicht richtig zu hören. „Ich würde lie ber eine Nacht im Löwenkäfig verbringen! Und über haupt – ich würde eine Luxushotelsuite nicht ein Zuhause nennen! Es gehört dir nicht, es ist anonym – genauso wie dieses Haus. Nichts von dir steckt darin, Hashim. Ein lu xuriöser Raum ohne Seele. Und das ist auch dein Leben. Es ist leer.“
Für einen Moment legte sich ein dunkler Schatten auf sein Herz. Sie wagte es, so etwas zu ihm zu sagen? Ihn eines leeren Lebens zu bezichtigen? Er, der über Paläste und Öl felder und Menschen auf der ganzen Welt verfügte, die nur darauf warteten, seine Wünsche zu erfüllen? Keine Frau hatte es je gewagt, so mit ihm zu sprechen. Sie blickte ihm in die Augen und sprach mit ihm … als wäre sie ihm eben bürtig. Erneut hatte er das Gefühl, auf unbekanntem Ter rain zu wandeln, und sein Mund verhärtete sich vor Zorn.
„Ich verbiete dir zu gehen!“
„Nun, das kannst du nicht. Du besitzt mich nicht. Du beschäftigst mich nicht mal mehr. Ich habe getan, was du wolltest, und jetzt gehe ich.“
Seine Augen verengten sich, während er seinen Blick durch die geräumige Eingangshalle schweifen ließ. „Und was ist mit diesem Haus und deiner Verpflichtung?“,woll te er wissen.
„Das ist nicht länger meine Angelegenheit. Du kannst das klären! Hier!“ Und damit warf sie ihm die Schlüssel zu.
Er fing sie mit einer Hand auf und begriff in diesem Mo ment, dass sie tatsächlich meinte, was sie sagte. Sie ging! Sie verließ ihn, obwohl sie noch vor wenigen
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