Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
Falle gestellt und mich verführt – so wie du es von Anfang an vorgehabt hattest.“
„Ja“, gab er bitter zu. „Dessen bin ich schuldig – ich habe dich deiner größten Tugend beraubt. Aber ich hätte es nicht getan, wenn ich gewusst hätte, dass du unschul dig bist, und diese Unschuld hat alles verändert.“ Er hielt inne, während er seinen Blick auf die sinnliche Fülle ihrer Lippen richtete, woraufhin sie sofort errötete.
Dachte er dabei genau wie sie an ihre allererste Begeg nung, als es ihm so leicht gelungen war, sie zum Erröten zu bringen? „Es ist vorbei“, sagte sie, doch sie hörte selbst, wie wenig überzeugt das klang. Lag es daran, dass sie nicht wollte , dass es vorbei war?
Er dachte, wie seltsam es war, dass eine Frau immer noch voller Unschuld erröten konnte, selbst wenn die se Unschuld vergangen war. „Ah, da täuschst du dich“, raunte er. „Es ist nicht vorbei. Im Gegenteil. Das war erst der Anfang.“
Sienna blinzelte, denn plötzlich hatte sich das Bild ver schoben. Wollte er sie tatsächlich bitten, seine Freundin zu werden? „Was willst du damit sagen?“, flüsterte sie.
„Du kamst vollkommen unberührt zu mir – eine wun derschöne Novizin“, sagte er heiser. „Und in gewisser Weise war es für mich genauso neu wie für dich.“ Seine schwarzen Augen funkelten. „Du musst wissen, dass ich nie zuvor eine Jungfrau gehabt habe.“
Er klang wie ein Jockey, der einen höheren als den üblichen Sprung gewagt hatte, und seine nüchternen Worte erstickten die winzige Flamme der Hoffnung, die in ihr hochgezüngelt war. „Soll ich mich von dieser Bemerkung geschmeichelt fühlen?“
„Ja“, erwiderte er schlicht. „Denn ich gebe dir gegen über zu, dass ich die Erfahrung unglaublich bewegend fand.“
Sein Eingeständnis wirkte arrogant, doch irgendetwas hielt Sienna davon ab, es laut zu sagen. Vielleicht war es der Ausdruck in seinen Augen. Als wäre ein Schleier ge lüftet worden und hätte den wahren Mann darunter preis gegeben – und der war genauso unsicher und verletzbar wie jeder andere auch.
„Sprich weiter“, sagte sie. „Ich bin ganz fasziniert.“
„Ich möchte dir alles über die Kunst der Liebe beibrin gen.“ In seinem Lächeln lag Begehren. Er zögerte kaum merklich. „Ich möchte, dass du meine Mätresse wirst“, sagte er sanft.
Sienna erstarrte. „Was?“
„Ich habe dich ausgewählt, die Mätresse des Scheichs zu werden.“
Bei ihm klang es so … nüchtern. „Ist der Posten gerade unbesetzt?“, fragte sie mit beißendem Spott. „Oder teile ich ihn mir mit jemandem?“
Hashim war an totale Unterwürfigkeit gewohnt – an dankbare und eifrige Bereitschaft von bewundernden Frauen, sodass ihn ihr scharfer Ton im ersten Moment ir ritierte. „Ich glaube nicht, dass dir die Ehre klar ist, die ich dir zuteil werden lasse“, entgegnete er eisig.
„Nein, vermutlich nicht“, gab Sienna zurück. „Viel leicht kannst du mir ein bisschen mehr darüber erzählen, was diese aufregende Position beinhalten würde?“
Da sich noch niemals jemand über ihn lustig gemacht hatte, erkannte Hashim den spöttischen Unterton in ihrer Stimme nicht. Er war nie zuvor gezwungen gewesen, eine Geliebte überzeugen oder ködern zu müssen, weshalb es ihm jetzt alles andere als leichtfiel.
„Du wirst unbegrenzte finanzielle Mittel haben.“ Sein Blick wanderte missbilligend über ihre Jeans und das ver waschene T-Shirt. „Und in Zukunft wirst du Kleider kaufen, die dir und deinem Scheich gefallen.“
„Hast du irgendwelche bestimmten Wünsche? Vielleicht Lieblingsfarben?“, fragte Sienna schwach. Hashim be trachtete sie misstrauisch. Gab sie ohne weitere Gegen wehr nach? Diese verdammte Frau – warum überraschte sie ihn immer wieder? „Ich möchte dich von nun an in Seide und Satin sehen“, antwortete er kühl. „Und in Samt und Spitze. Du solltest dich kleiden, um mir zu gefallen, denn wenn ich zufrieden bin, wirst du es folglich auch sein.“
„Wie wunderbar einfach das bei dir klingt“, murmelte Sienna. „Sonst noch etwas?“
„Wie du weißt, verbringe ich die meiste Zeit in Quda mah, aber ich reise regelmäßig in die großen Metropolen, um für mein Land Geschäfte zu tätigen. Wenn ich das tue, möchte ich, dass du herfliegst und mich triffst. Ich werde dir meinen Privatjet schicken“, versprach er.
Sie ignorierte den Köder, den er ihr in Form seines Pri vatjets vor die Nase hielt. „Aber was ist mit meinem Job?“, fragte sie
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