JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Vater zu tun hat!“, rief sie zornig aus.
Augenblicklich verfinsterten sich Alessandros Gesichtszüge. Seine Augen blitzten eisig und grau wie Stahl und flößten ihr Angst ein.
„Paul James“, sagte er, „dein Vater, hat das Leben meiner Schwester ruiniert. Das gibt mir das gute Recht, im Gegenzug sein Leben zu ruinieren.“
„Mein Vater kennt deine Schwester ja noch nicht einmal!“, protestierte Francine.
„Oh, ja, und ob er sie kennt“, erwiderte Alessandro in einem Ton, der sehr sanft und dennoch gefährlich klang. „Er traf sie auf einer Party, lockte sie zu sich nach Hause und verführte sie. Er ist fast fünfzig Jahre alt, und meine Schwester gerade mal zwanzig. Sie war unschuldig bis zu dem Tag, an dem sie ihn traf.“ Seine Augen blitzten plötzlich vor Wut. „Würdest du nicht auch sagen, Francine, dass so etwas eine gerechte Strafe verdient?“
6. KAPITEL
Francine starrte ihren Ehegatten an. Jeder Satz, den er sagte, machte sie nur noch verwirrter.
„Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du dich noch kein einziges Mal nach meiner Schwester erkundigt hast?“ Alessandros Stimme klang hart. „Du hast ihre Kleider getragen. Aber du hast noch nicht einmal nach ihrem Namen gefragt.“
Francine hätte ihm am liebsten verzweifelt an den Kopf geworfen, dass sie die ganze Zeit immer nur an ihn habe denken können. Aber jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt für ein solches Geständnis.
„Sie heißt Giulia“, fuhr Alessandro fort. „Sie ist gerade zwanzig geworden und sehr hübsch. In den letzten Monaten hat sie in Amerika gelebt. Unvernünftigerweise hat sie es sich in den Kopf gesetzt, dort ein Filmstar zu werden. Ich konnte ihr das nicht ausreden, also ließ ich sie ziehen. Sie sollte selbst herausfinden, wie schwierig es ist, auch nur eine Nebenrolle zu bekommen. Ich habe eine Tante in Los Angeles und dachte, bei ihr wäre Giulia sicher untergebracht. Als ich jedoch vor wenigen Wochen hinflog, um sie zu besuchen, gestand mir meine Tante völlig aufgelöst, meine Schwester sei schon seit zwei Nächten nicht mehr nach Hause gekommen. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sein konnte. Ich tippte natürlich auf Leute aus der Filmbranche. So begab ich mich auf die Suche und ließ meine Kontakte spielen. Schließlich fand ich heraus, dass Giulia zuletzt auf einer Party in Hollywood gesehen worden war – und diese mit Paul James verließ.“
„Meinem Vater …“, stammelte Francine. „Dann hat er sie wohl tatsächlich kennengelernt.“
„Aber mit einem einfachen Kennenlernen gab er sich nicht zufrieden“, sagte Alessandro verbittert. „Ich fuhr direkt zu seinem Haus – und fand Giulia in seinem Bett! Sobald sie mich sah, stürzte sie in meine Arme und brach in Tränen aus. Bald gestand sie mir den ganzen Hergang. Sie hatte auf der Party zu viel getrunken – obwohl sie gar keinen Alkohol verträgt. In ihrer Naivität vertraute sie Paul James. Er sagte ihr, dass er ihr Freund sein und ihre Karriere unterstützen wolle.“ Alessandros Augen funkelten vor Wut. „Seine Unterstützung bestand darin, sie mit zu sich zu nehmen und zu verführen!“
Francine protestierte. „Mein Vater würde so etwas nie tun!“ Dennoch war sie zutiefst geschockt.
„Natürlich würde er – als Mann ohne moralische Gesetze oder Skrupel. Er machte sich seine beträchtlichen Erfahrungen mit Frauen zunutze, meine junge Schwester in sein Bett zu locken.“ Alessandros Abscheu war aus seiner Stimme deutlich herauszuhören. „Er ist fast dreißig Jahre älter als Giulia. Er musste gewusst haben, wie unschuldig sie war. Aber das war ihm völlig egal.“
„Was hast du dann unternommen?“, hauchte sie.
Alessandro schenkte ihr ein eiskaltes Lächeln. „Ich konnte mich gerade noch beherrschen, ihn nicht umzubringen. Aber nur, weil ich keine Lust hatte, den Rest meines Lebens wegen eines Taugenichts wie deinem Vater im Gefängnis zu verbüßen. Und weil ich mich an meinen Vater erinnerte, der mir einst klarmachte, dass es bessere Möglichkeiten der Rache gibt als physische Gewalt. Also zog ich Erkundigungen ein über Paul James. Ich erfuhr, dass er sich gerade auf ein bedeutendes Filmprojekt vorbereitete, das den Durchbruch seiner Karriere hätte bedeuten können.“
„Ja, davon weiß ich“, sagte Francine leise. „Es war sein heißester Wunsch, in diesem Film mitzuspielen. Er sprach von der Rolle seines Lebens. Er war völlig am Boden zerstört, als das Filmprojekt in allerletzter Minute platzte.“ Plötzlich
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