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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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drei
jüngeren Geschwister viel sagend an. Es kam selten vor, dass Elizabeth
schlechte Laune hatte, aber wenn ...
    »Ich glaube, ich gehe ein wenig nach
draußen und spiele.« Lucas stand so hastig auf, dass sein Stuhl umfiel.
    »Ich komme mit.« Jane schob
sich das letzte Muffinstück in den Mund.
    Die beiden Kinder rannten nach
draußen, und Elizabeth warf Susan einen ziemlich unmissverständlichen Blick zu.
    »Ich werde nirgendwo hingehen«,
erklärte Susan. »Wir haben viel zu viel zu besprechen.«
    »Vielleicht
ist dir aufgefallen, dass ich nicht gerade zum Plaudern aufgelegt bin.«
Elizabeth trank einen Schluck von ihrem Tee, stellte fest, dass er lauwarm war,
und stand auf, um neues Wasser aufzusetzen.
    Der gestrige Tag war eine absolute
Katastrophe gewesen. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Sie sollte doch
an ihren gesellschaftlichen Fähigkeiten feilen, stattdessen hatte sie über
Steckrüben geplappert! Ausgerechnet! Sie hasste Steckrüben.
    Sie hatte immer wieder versucht sich
einzureden, dass ihr gar keine andere Wahl geblieben war. Hinter Mr. Siddons'
Fassade verbarg sich mehr, als man auf den ersten Blick meinte, und er hatte
eindeutig irgendein seltsames Spiel mit ihr getrieben. Aber hatte sie
ausgerechnet über ... Steckrüben reden müssen? Und warum hatte sie nur gesagt,
dass sie etwas mit Fleiß zu tun hätten? Wie sollte sie so etwas jemals erklären
können?
    Wahrscheinlich hatte er schon
überall in Danbury House von ihrer merkwürdigen Faszination von Knollengemüse
erzählt. Wenn sie an diesem Morgen zur Arbeit erschien, hatte sich die Sache
wahrscheinlich bei allen längst herumgesprochen. Man würde sie auslachen.
Zwar machte es ihr nicht viel aus, Mr. Siddons als »Marquis zum Üben«
verloren zu haben, aber sie würde noch viele Monate, wenn nicht Jahre, mit dem
Mann zusammenarbeiten müssen. Und zweifellos hielt er sie für verrückt.
    Sie ging zur Treppe. »Ich glaube,
ich bin heute krank.«
    »Untersteh dich!« rief Susan,
eilte um den Tisch herum und hielt Elizabeth am Arm fest. »Du wirst heute
Morgen nach Danbury House gehen, und wenn es dich umbringt!«
    »Es bringt mich um, glaube
mir.«
    Susan stemmte die Hände in die
Hüften. »Ich wusste gar nicht, dass du ein Feigling bist, Elizabeth!«
    Sie entwand ihr ihren Arm und sah
sie aufgebracht an. »Ich bin auch nicht feige. Ich weiß nur einfach, wann eine
Schlacht nicht gewonnen werden kann. Und sei versichert, diese ganze Geschichte
erinnert überdeutlich an Waterloo.«
    »Wir haben bei Waterloo aber
gewonnen!« wies Susan sie nüchtern darauf hin.
    »Dann stell dir eben vor, wir wären
Franzosen«, gab Elizabeth bissig zurück. »Ich sage dir, Mr. Siddons ist keine gute Wahl.«
    »Was ist denn an ihm so
schlecht?«
    »Was an ihm schlecht ist?«
Elizabeths Stimme wurde lauter. »Gar nichts. Alles.«
    Susan legte nachdenklich einen
Finger an die Lippen.
    »Vielleicht liegt es an meinem
zarten Alter, oder mein Gehirn ist noch nicht so entwickelt
wie deins ...«
    »Ach, Susan. Bitte.«
    »... aber ich habe nicht die
geringste Ahnung, wovon du redest. Wenn an dem Mann nichts
schlecht ist ...«
    »Er ist gefährlich. Er hat mit mir
gespielt.«
    »Bist du sicher?«
    »Er hat Hunderte von Frauen verführt
dessen bin ich mir sicher.«
    »Ein Verwalter?« fragte Susan
zweifelnd. »Sind die denn nicht normalerweise klein und
dick?«
    »Dieser sieht geradezu sündhaft gut
aus. Er ...«
    »Sündhaft gut? Wirklich?« Susan
machte große Augen.
    »Beschreibe ihn doch mal!«
    Elizabeth überlegte und versuchte,
beim Gedanken an Mr. Siddons' Gesicht nicht zu
erröten, es gelang ihr aber nicht. Was hatte dieser Mann nur so
Anziehendes an sich?
    Vielleicht sein Mund. Seine gut
geschnittenen Lippen hatten die Tendenz, sich an den
Mundwinkeln leicht nach oben zu biegen, als amüsierte er
sich insgeheim über etwas. Aber vielleicht lag es auch
an seinen Augen. Sie waren von einem an sich ganz normalen
Braun, genau wie sein Haar, aber sie wirkten so
tiefgründig, und als er sie angesehen hatte, war ihr ...
    »Elizabeth?«
    Heiß. Ja, ihr war heiß geworden.
    »Elizabeth?«
    »Was ist denn?« gab sie
abwesend zurück.
    »Wie sieht er aus?«
    »Ach so. Nun ... Liebe Güte, wie
soll ich ihn beschreiben?
    Wie ein ... Mann eben.«
    »Sehr aufschlussreich«,
spöttelte Susan. »Ich rate dir dringend davon ab, jemals
Schriftstellerin zu werden.«
    »Ich könnte mir wohl auch kaum eine
lächerlichere Geschichte ausdenken als die, die
ich zurzeit

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