Julia Sommerliebe 0020
die Schwierigkeiten überwunden und waren ihr Leben lang glücklich gewesen. Und all das dank eines zufälligen Aufeinandertreffens an diesem kleinen Strand auf Elba.
Elba. Allein der Klang dieses Namens verströmte einen Zauber, der Gina dank der Erzählungen ihrer Großmutter durch ihre Kindheit begleitet hatte. Nie würde sie den Augenblick vergessen, in dem sie Elba am Vortag zum ersten Mal erblickt hatte: die bergige Silhouette der Insel, die in das tiefe Blau des Meers hinausragte. Ihr ganzes Leben lang war Gina schon von der romantischen, märchenhaften Liebesgeschichte fasziniert, die ihre Großeltern auf Elba erlebt hatten. Sie war fest entschlossen gewesen, eines Tages herzukommen. Und jetzt war sie tatsächlich hier.
Schweren Herzens dachte Gina daran, warum sie mit ihrer Großmutter nach Elba gereist war. Sie machte sich Sorgen, dass die damit verbundenen Emotionen zu viel für Nonna Maria sein würden, doch andererseits hielt Gina immer, was sie versprochen hatte.
Gina gab sich der friedlichen Stimmung hin, sodass die Anspannung aufgrund der großen Verantwortung, die sie trug, ein wenig von ihr abfiel. Das Wasser reflektierte die Sonnenstrahlen, die Felsformation glitzerte in unzähligen Farbnuancen. Plötzlich meinte sie, den Meeresgott persönlich hinter den Felsen hervorkommen zu sehen. Mit kraftvollen Zügen schwamm er zum Strand und stieg aus dem Wasser.
Sie schrak aus ihrer Träumerei auf und war sich einen Moment lang nicht sicher, ob die Erscheinung vor ihr Fantasie oder Wirklichkeit war. Als der Mann Taucherbrille und Schnorchel abnahm, wirkte er allerdings sehr real. Sein perfektes Aussehen und seine sinnliche Ausstrahlung verschlugen Gina den Atem. Fasziniert beobachtete sie, wie er sich das tiefschwarze Haar zurückstrich. Seine Züge waren markant, unglaublich attraktiv und wirkten wie das Werk eines Bildhauers. Doch er war eindeutig ein Mensch aus Fleisch und Blut … und ausgesprochen männlich.
Sie konnte den Blick nicht von seinem durchtrainierten Körper abwenden, von den breiten Schultern, der sonnengebräunten Haut, auf der Wassertropfen glänzten. Wie gebannt betrachtete sie die muskulöse Brust mit den feinen dunklen Härchen, die sich über den flachen Bauch bis zu seinem Nabel hinzogen. Der nasse Stoff der tief auf seinen Hüften sitzenden schwarzen Schwimmshorts betonte seine schlanken, muskulösen Oberschenkel. Gina wurde so heiß, dass sie damit rechnete, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Plötzlich blickte der Mann in ihre Richtung und blieb stehen. Als ihre Blicke sich begegneten, rang Gina nach Atem.
Der Meeresgott ging zielstrebig auf sie zu. Er sah sie noch immer an, und bei seinem Blick zog sich ihr der Magen zusammen. Hastig stand Gina auf.
„ Buongiorno, signorina“, sagte der Mann, als er vor ihr stand. Seine angenehm tiefe, leicht raue Stimme ließ sie erschauern.
„ Buongiorno“, erwiderte Gina unsicher. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
Es war kaum zu glauben, doch aus der Nähe war er sogar noch atemberaubender, als der erste Eindruck hatte vermuten lassen: Gut einen Meter achtzig groß, etwa Anfang dreißig, dunkle Bartstoppeln auf dem markanten Kinn. Seine sinnlichen, wohlgeformten Lippen schienen geradezu zum Küssen einzuladen. Und seine Augen hatten die Farbe von flüssigem Karamell, sie waren umgeben von langen tiefschwarzen Wimpern und feinen Lachfältchen.
Gina konnte der Versuchung nicht widerstehen und ließ den Blick über den Körper des Mannes gleiten: über die breiten Schultern, die muskulöse Brust und den flachen Bauch. Beim Anblick der Wassertropfen, die langsam über seine sonnengebräunte Haut rannen, wurde ihr schwindelig.
Er war ihr so nah, dass ihr beim Einatmen sein Duft in die Nase stieg, vermischt mit dem Geruch des Meeres. Gina verspürte den unbändigen Wunsch, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren. Diese Sehnsucht war so stark, dass sie energisch dagegen ankämpfen musste.
Erschrocken über diesen starken Impuls, wich Gina einen Schritt zurück und blickte dem Mann wieder ins Gesicht. Dabei stellte sie fest, dass er sie ebenso aufmerksam musterte wie sie ihn. Ihr Atem ging unregelmäßig, ihr Puls schien zu rasen, und sie verspürte ein sinnliches Prickeln, als hätte er sie tatsächlich berührt. Beunruhigt wich sie noch einen Schritt zurück. Wie lange mochte es her sein, dass sie einen gut aussehenden Mann bewusst angesehen hatte – und wie lange, dass jemand ihr das Gefühl gegeben hatte, eine
Weitere Kostenlose Bücher