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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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müssen.
    Er würde diskret sein und im Gegenzug von ihr erwarten, die Augen zu verschließen. Sie seufzte.
    Aber was auch immer geschah: Sie war seine Frau – mit allem, was dazugehörte und von ihr verlangt wurde. Sie würde seinen Ring tragen, sich um sein Zuhause kümmern und die Kinder großziehen.
    Das sind meine Rechte, sagte sie sich. Niemand konnte ihr die nehmen.
    Und trotz der Hitze im Auto erschauerte sie.
    „Warum musst du ins Krankenhaus?“, erkundigte Ottavia sich besorgt.
    Marisa starrte auf ihre Hände. „Dr. Fabiano will ein paar Untersuchungen machen. Es dauert nicht lange. Würdest du mich vielleicht hinbringen und abholen, falls ich nach den Tests nicht Auto fahren darf?“
    „Ich finde, das sollte Lorenzo tun. Warum ist er ausgerechnet dann in Zürich?“, wandte Ottavia ein.
    Einen Augenblick lang zögerte Marisa. „Er weiß nichts davon“, gab sie schließlich leise zu. „Ich wollte ihn nicht beunruhigen.“
    „Wenn er es erfährt, wird er gekränkt sein, dass du ihm nicht vertraust“, wandte Ottavia ein. Sie ergriff Marisas Hände. „Ruf ihn an und sag es ihm.“
    „Er hat so viel zu tun, und ich möchte ihn nicht noch mehr belasten. Ich will nicht, dass er eine wichtige Geschäftsreise abbricht und sich dann womöglich herausstellt, dass mit mir alles in Ordnung ist.“ Sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln. „Vermutlich wäre er dann ziemlich ärgerlich.“
    Ottavia zuckte die Achseln. „Darauf würde ich es an deiner Stelle ankommen lassen. Ich bin sicher, er wird dabei sein wollen.“
    Entschlossen schüttelte Marisa den Kopf. „Ich werde es ihm hinterher sagen.“ Sie sah Ottavia an. „Bitte, kannst du mich fahren?“
    Seufzend willigte Ottavia ein. „Aber eins ist klar: Ich werde nicht für dich lügen. Wenn Lorenzo zurückkehrt und wütend ist, weil du ihn nicht eingeweiht hast, musst du es allein ausbaden.“
    Marisa nickte. „Ich werde lange vor ihm wieder hier sein. Die Tests sind harmlos und schnell gemacht.“
    Wie gern wollte sie ihre Worte selbst glauben. Doch die Angst blieb.

13. KAPITEL
    Marisa war verzweifelt. Ihre Augen waren rot vom unaufhörlichen Weinen, und ihre Tränen wollten nicht versiegen. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. In dem Moment, als die Ärzte mit ernsten, sorgenvollen Mienen an ihrem Bett gestanden und behutsam gefragt hatten, ob sie auf ihren Mann warten wolle, ehe sie ihr das Ergebnis der Untersuchung mitteilen würden, hatte sie es gewusst.
    Zögernd hatten sie ihr erklärt, es gebe einen Grund dafür, dass sie bisher nicht schwanger geworden sei. Und selbst wenn sie ein Baby erwarten würde, hatte ihr die freundliche Oberärztin mitgeteilt, würde sie es verlieren.
    Mit bangem Herzen hatte Marisa sich erkundigt, ob eine Operation helfen könne. Wenn es sich um eine Fehlbildung handelte, wie die Ärzte sagten, konnte man doch vielleicht …
    Doch zwischen all den höflichen Erklärungen und Fachbegriffen hatte sie nur ein Wort verstanden: Nein. Es gab keine Möglichkeit für sie, schwanger zu werden.
    Sie sah die mitleidigen Blicke der Krankenschwestern und wusste, was sie dachten. Nicht nur mit ihr fühlten sie, sondern auch mit Lorenzo, diesem attraktiven, jungen Mann, der nun der letzte Santangeli sein würde …
    Als der Chefarzt hörte, dass die Großmutter des jungen Marchese sich in seiner Klinik aufhielt, um eine Freundin zu besuchen, atmete er erleichtert auf. Sie konnte seiner verzweifelten Patientin in dieser schweren Stunde sicher lich Trost spenden. Und natürlich war Nonna Teresa auf sein Bitten sofort bereit, nach der Frau ihres Enkelsohnes zu sehen.
    Als sich die Tür leise öffnete, blickte Marisa mit tränenfeuchten Augen auf. Fassungslos sah sie Signora Barzati an, der sie seit jenem Abend in der Villa Proserpina nicht mehr begegnet war.
    „Was machst du hier?“, fragte sie heiser.
    „Eigentlich wollte ich Contessa Morico besuchen, doch nun stelle ich fest, dass du weitaus mehr Beistand brauchst.“ Die alte Dame ließ sich in den einzigen Sessel in dem Krankenzimmer sinken und verzog den Mund zu einem schmallippigen Lächeln. „Ich dachte mir, du könntest den Trost einer Großmutter gebrauchen. Oder sollte ich mir das für Lorenzo aufsparen, wenn er aus Zürich kommt?“
    Nur mühsam gelang es Marisa, ihrem ungebetenen Besuch nicht sofort die Tür zu weisen. Mit versteinerter Miene strich sie sich einige Strähnen aus dem blassen Gesicht. „Wie du weißt, legt auch Lorenzo keinen

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