JULIA VALENTINSBAND Band 19
warnte sie amüsiert, warf Erin einen drohenden Blick zu, sammelte ein paar leere Tassen ein und verschwand hinter der Theke.
Die Schüler am Internetanschluss lachten auf. Die Person in der Ecke versteckte sich immer noch hinter der Zeitung und blätterte um.
Das erinnerte Erin an …
Sie griff nach der Frühausgabe, die Wes auf dem Tresen ablegt hatte. „Du glaubst nicht, was ich heute gelesen habe“, verkündete sie und schlug die Seite mit den Anzeigen aus Baxter Hill auf. „Schau mal.“
Wes überflog die Anzeige. „Evan Sawyer und Lacey Perkins geben ihre Verlobung bekannt …“
„Weißt du noch?“ Erin sprang von Wes’ Schoß auf. „Das ist das erste Paar, das Madame Karmas Prophezeiung nicht glauben wollte. Es ist ihnen gelungen, den Fluch zu brechen. Genau wie Chloe und Ian.“ Erin hatte sich öfter mit der Steuerberaterin unterhalten, seit sie beide ihre Krisen mit der Wahrsagerin gehabt hatten. Die beiden waren Freundinnen geworden, und Chloe hatte Erin sogar zu ihrer Verlobungsfeier eingeladen.
„Fluch?“, fragte Wes. „Hast du gerade von einem ‚Fluch‘ gesprochen? Ich dachte, wir wollten das verdammte Wort nie wieder in den Mund nehmen.“
„Es ist kein ‚verdammtes‘ Wort“, widersprach Erin leise. „Du solltest den Fluch nicht verfluchen. Schließlich kann man nie wissen, was das Schicksal …“
Wes unterbrach sie – mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Am Ende sog er ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Es war wie ein Versprechen, das er einlösen wollte, wenn sie wieder allein waren …
„Ich liebe dich“, gestand er zärtlich, „aber hör auf, dir solche Sorgen zu machen. Du weißt, was passiert, wenn du dir zu sehr den Kopf zerbrichst …“
Diesmal unterbrach sie ihn mit einem heißen Kuss.
Die Kinder kicherten über die Erwachsenen, die beinahe miteinander zu verschmelzen schienen, sprangen von ihren Stühlen auf und rannten aus der Candy-Bar, als hätten sie etwas viel Besseres zu tun, als herumzuhocken und im Internet zu surfen.
In der Ecke der Candy-Bar saß Isabelle Girard, besser bekannt als die legendäre Madame Karma, ließ die Zeitung sinken und riskierte einen Blick auf Wes und Erin.
Lächelnd wandte sie sich wieder ihren Horoskopen und ihrer heißen Schokolade zu. Wie schön, dachte Madame Karma, dass wieder ein Traum in Erfüllung gegangen ist …
– ENDE –
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