JULIA VALENTINSBAND Band 19
Evan lakonisch. „Wüsste nicht, dass ich schon mal einem über den Weg gelaufen bin. Das Benzin in Ihrem Wagen nützt mir überhaupt nichts. Das ist so, als ob ich ihnen dadurch helfen wollte, dass die Batterie in meinem Wagen ganz wunderbar funktioniert. Aber ohne ein zwei Kilometer langes Überbrückungskabel hilft es Ihnen gar nichts.“
„Sie machen mir wirklich Mut.“
Evan rieb sich über den Nasenrücken und atmete geräuschvoll aus. „Tut mir leid. Ich bin hundemüde. Es war ein langer Tag. Und es sieht so aus, als wollte er immer noch kein Ende nehmen.“
Lacey lachte kurz, obwohl ihr nicht danach zumute war. „Verstehe. Zu dumm, dass wir beide gleichzeitig eine Autopanne haben.“
Er streckte ihr das Handy entgegen. „Außerdem funktioniert mein Handy nicht mehr. Der Akku ist leer.“
Sie riss die Augen auf. „Ach, wirklich? Meiner auch.“
„Zu dumm.“
„Sieht so aus, als würde ein Fluch auf uns lasten …“
Ihre Worte verloren sich. Plötzlich fiel ihr ein, was Madame Karma ihr am Nachmittag prophezeit hatte. Gegen das Schicksal können Sie nicht kämpfen. Es lohnt sich nicht. Wenn Sie es trotzdem versuchen, wird es sich bitter an Ihnen rächen. Als ob es Sie verflucht hat. Glauben Sie mir, es wird Ihnen nicht gefallen. Ihr Glück wird sich in blankes Unglück verwandeln …
Lächerlich, rief sie sich zur Ordnung. Genauso lächerlich wie Madame Karmas Vorhersage, dass Evan ihr Mann fürs Leben war. Lacey schaute ihn verstohlen an und bemerkte seine Verärgerung. Er musterte sie, als ob ihr plötzlich Hieroglyphen auf die Stirn geschrieben waren.
„Was ist los?“, wollte sie wissen.
„Nichts. Ich habe nur nachgedacht … über das, was die Wahrsagerin mir erzählt hat … seltsam.“ Er schüttelte den Kopf. „Spielt keine Rolle.“
Was hatte Madame ihm erzählt? Oh. Du liebe Güte. Hatte Madame ihm dieselbe lächerliche Geschichte über sie aufgetischt, die sie Lacey über ihn erzählt hatte? Dass sie die Richtige für ihn war? Seine Frau fürs Leben? Neeeiiin, kreischte sie innerlich auf. Das wäre wirklich demütigend. Obwohl sie sicher war, dass sie eigentlich gar keine Antwort haben wollte, fragte sie trotzdem nach. „Evan, hat Madame Karma über mich gesprochen, als sie Ihnen die Karten gelegt hat?“
Plötzlich schaute er sie misstrauisch an. Lacey sah ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. „Warum fragen Sie?“
Am besten, du bringst es hinter dich, beschloss sie, atmete tief durch und platzte mit der Wahrheit heraus. „Weil Madame über Sie gesprochen hat, als es um meine Karten ging. Sie hat erzählt, dass Ihre Seele wunderbar mit meiner schwingt, und solches Zeug …“
Evan kniff die Augenbrauen zusammen. „Zeug? Welches Zeug?“
Lacey streckte ihm frech das Kinn entgegen. „Lächerliches Zeug. Dass wir zueinander passen und so.“
„Dass wir wie füreinander geschaffen sind? Füreinander bestimmt?“
„Genau.“
„Was für ein Blödsinn.“
„Ja. Purer Blödsinn. Der größte Blödsinn, den ich in meinem Leben jemals gehört habe.“
„Genau. Hat sie Ihnen auch erzählt, dass das Schicksal Sie verfluchen wird, wenn Sie dagegen kämpfen?“
„Ja.“ Lacey wollte lächeln, aber ihre Gesichtsmuskeln hatten sich irgendwie verkrampft. „Sind Sie der Meinung, dass eine leere Batterie, ein leerer Tank und leere Akkus unter diesen Fluch fallen könnten?“
„Nicht im Geringsten. Ich glaube nicht an solchen Unsinn. Und ich glaube kein Wort, das dieser verrückten Frau über die Lippen kommt. Sie ist eine Schwindlerin. Mehr nicht.“
„Hm. In der Zeitung habe ich gelesen, dass sie der Polizei schon ein paar Mal geholfen hat. Sie genießt einen ausgezeichneten Ruf. Aber wenn ich daran denke, dass sie mir prophezeit hat, Sie seien mein Mr. Right … ich würde sagen, dass sie ihre besten Zeiten hinter sich hat. Vermutlich hat sie den Draht zu ihrem Medium verloren. Ihre Seele schwingt nicht mehr.“
„Und wenn ich daran denke, dass sie mir denselben Unsinn über Sie erzählt hat … ja, sie hat wirklich den Draht verloren. Vorausgesetzt, dieser Draht hat wirklich jemals existiert.“ Wieder fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Am besten, ich gehe jetzt in mein Büro und telefoniere von dort aus.“
„Das wollte ich auch gerade tun.“
Evan zögerte und räusperte sich. „Es wäre nicht klug, wenn wir in zwei verschiedenen Büros verschwinden. Warum begleiten Sie mich nicht in mein Büro? Wir können das Telefon dort
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