Julia-Weihnachten Band 23
hegte: Alles wirbelte durcheinander und verband sich wie in einem Strudel, der sie mit sich zu reißen drohte, untrennbar miteinander.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, drängte Alec nun sein Knie zwischen ihre Schenkel. Er schob die Finger unter ihr seidiges Oberteil, strich über die nackte Haut und umkreiste schließlich ihre festen Knospen.
„Clemmie“, stöhnte er an ihrem Mund.
„W…was ist?“
„Meine Güte, du bist so wunderschön“, stieß er hervor.
Sie legte den Kopf in den Nacken, als er ihren Hals liebkoste. „Nein, ich bin n…nicht …“
„Du bist wunderschön“, widersprach er ihr. „Und ich begehre dich. Weißt du das? Ich begehre dich so sehr.“
„Ich begehre dich auch“, gab sie zurück. Obwohl seine Worte sie verwunderten, vergrub sie ihre Hände in seinem dichten dunklen Haar.
Alec ließ eine Hand zu ihrem wohlgeformten Po hinabgleiten und umschloss ihn stöhnend. Als er gerade den seidigen Stoff hinaufschieben wollte, ertönten plötzlich die raschen Schritte einer dritten Person. Im nächsten Moment durchflutete helles Licht den Raum.
Abrupt lösten sich Alec und Clemmie voneinander – und entdeckten den Physiklehrer am Lichtschalter. Hinter ihm hatte sich die halbe zehnte Klasse versammelt. Einige Schüler kicherten.
„Guten Abend, Cutler“, sagte der Lehrer mit versteinerter Miene. „Würden Sie und Miss Powers bitte zu mir ins Büro kommen? Mir scheint, wir müssen uns dringend unterhalten.“
Clemmie sah Alec an, und für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich ihre Blicke. Dabei bemerkte sie die unmissverständlichen Anzeichen von Verachtung und Selbstvorwürfen in seinem Gesicht.
In diesem Moment begriff sie, weshalb Mütter ihre Töchter stets davor warnten, zu leichtfertig zu sein. Sie hätte alles dafür getan, um diesen feindseligen Ausdruck aus Alecs schönen Augen zu vertreiben.
2. KAPITEL
„Mom, Mom – Mom! Ist dies wirklich unser neues Zuhause?“
Clemmie sah von der Umzugskiste auf, die sie gerade durchsuchte. Wo zum Teufel war der verflixte Wasserkessel? Lächelnd betrachtete sie das aufgeregte Gesicht ihrer zehnjährigen Tochter. „Ja, Justine“, versicherte sie ihr. „Das ist unser neues Zuhause. Ganz bestimmt.“
„Und ich bin tatsächlich schon einmal hier gewesen, als ich noch ganz klein war?“ Justine kniete sich hin und schaute ihre Mutter an.
„Ja, das bist du. Du wirst dich nicht mehr daran erinnern. Deine Großmutter wohnte hier.“
„Zusammen mit Großvater Dan?“
„Richtig.“ Triumphierend holte Clemmie den leuchtend blauen Kocher aus dem Karton hervor. „Endlich! Da ist er ja! Holst du bitte deine Schwester herunter? Dann können wir gemeinsam eine kurze Pause einlegen.“
„Gibt es auch Kuchen?“
„Ingwerkuchen, wenn du ganz lieb bist.“
„Hurra!“, rief Justine und rannte davon, um Louella zu suchen.
Clemmie blickte sich in dem leeren Raum um. Noch immer versuchte sie, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Weshalb verlief ihr Leben nie so glatt wie das der meisten Menschen? Natürlich konnte sie sich eigentlich nicht beklagen, denn immerhin gehörte ihr jetzt dieses hübsche Haus. Nach sehr langer Suche hatte sie endlich ein eigenes Heim.
Seufzend erinnerte Clemmie sich an den Mann, der ihrer Mutter und ihr so viel Glück gebracht hatte. Der liebevolle Dan. Sie hatte nicht erwartet, dass ihr Stiefvater sie lieben würde. Doch er hatte sie ebenso geliebt wie ein leiblicher Vater. Und dennoch …
Nach seinem Tod hatte sie angenommen, dass er das Haus einem Blutsverwandten hinterlassen würde. Irgendwo lebten eine ältere Tante und anderswo noch ein Neffe. Außerdem hatte sie Dan in den letzten Jahren kaum gesehen. Aus den Vereinigten Staaten hatte sie es sich nur selten leisten können, zu Besuch zu kommen. Und nach dem Tod ihrer Mutter hatte sie es nicht fertiggebracht, überhaupt nach Ashfield zu reisen.
Clemmies Mutter war vor sechs Jahren gestorben. Dans Briefen nach zu urteilen, war er nie über ihren Tod hinweggekommen. Doch als Clemmie am Telefon über Dans Krankheit und seinen ernsten Zustand informiert worden war, hatte sie ihr ganzes Geld zusammengekratzt. Sofort war sie in den nächsten Flieger gesprungen und zu ihm geeilt. Am selben Tag war er gestorben. Dan war dankbar gewesen, dass sie an seiner Seite gewesen war und seine Hand gehalten hatte. Er hatte sie immer als seine Tochter betrachtet.
Anschließend war Clemmie zu ihren beiden geliebten Töchtern nach Amerika zurückgekehrt. Dort
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