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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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Haustür. Das Willkommenslächeln auf ihren Lippen gefror, als sie den hochgewachsenen Mann auf ihrer Schwelle erkannte. Regungslos starrte sie Alec Cutler an.
    Zwölf Jahre waren für jeden Menschen eine lange Zeit – vor allem, wenn es um die Jahre zwischen achtzehn und dreißig ging, in denen aus Jugendlichen Erwachsene wurden. Doch Clemmies einziger Gedanke war, dass dieser Mann vor ihr sich kaum verändert hatte.
    Alec war noch größer und stattlicher geworden, das stand fest. Der schlaksige Teenager von damals hatte sich in einen kräftigen Mann mit muskulösem Körper verwandelt. Seine Schultern waren so breit, als könnte er die ganze Welt darauf tragen. Einzelne silbrige Härchen durchzogen sein ungewöhnlich dichtes dunkles Haar. Seine Augen funkelten dagegen genauso faszinierend wie vor vielen Jahren.
    Clemmie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss.
    „A…Alec!“, stotterte sie. „Alec Cutler!“
    Er starrte sie an, machte aber keine Anstalten, sie seinerseits zu begrüßen. „Es stimmt also. Du bist zurück“, erklärte er kühl.
    Hätte er sie nicht so feindselig betrachtet, dann hätte Clemmie vielleicht gelächelt. Als Reaktion auf die negativen Schwingungen, die Alec aussandte, straffte sie trotzig die Schultern. „Offensichtlich“, erwiderte sie ebenfalls kalt.
    „Ist meine Tochter bei dir?“
    Sie war verletzt und verwirrt von seiner kämpferischen Haltung. „D…du meinst … Stella?“, stieß sie mühsam hervor.
    „Ich habe bloß die eine Tochter. Natürlich meine ich Stella“, erklärte er barsch.
    Clemmie konnte vieles hinnehmen, aber Grobheit gehörte nicht dazu. In ihrer gescheiterten Ehe hatte sie jahrelang Beleidigungen über sich ergehen lassen müssen. Danach hatte sie beschlossen, sich nie wieder so von einem Mann behandeln zu lassen.
    „Ja“, fuhr sie ihn an. „Sie ist hier. Woher soll ich wissen, dass du nur eine einzige Tochter hast? Schließlich kann ich nicht hellsehen.“
    Mit seinen blaugrünen Augen schaute Alec sie aufmerksam von Kopf bis Fuß an. Clemmie glaubte beinahe, er würde sie mit seinen Blicken ausziehen.
    „Nein“, erwiderte er zögernd. „Ich erinnere mich, dass du viele Talente hattest, Clemmie. Hellsehen gehörte wirklich nicht dazu.“
    „Was soll das heißen?“, fragte sie wütend. Sie ärgerte sich über seine verächtliche Miene – und ebenso sehr darüber, dass ihr Puls sich unwillkürlich beschleunigte, als er ihren Namen aussprach.
    Er lächelte spöttisch. „Du möchtest doch nicht, dass ich es laut sage, oder?“
    „O doch, das möchte ich“, gab sie süßlich zurück. „Ich kann Andeutungen nämlich nicht leiden. Falls du mir etwas mitzuteilen hast, dann drück dich bitte deutlich aus, Alec.“
    Verblüfft zog er die dunklen Brauen hoch. „Ich soll dich also daran erinnern, dass wir vermutlich miteinander geschlafen hätten, wenn wir nicht erwischt worden wären? Dass du rücklings mit herabgezogenem Höschen auf einer Schulbank gelegen hast?“
    Alle Farbe wich aus Clemmies Gesicht. Sie war schockiert und entsetzt über Alecs grobe Schilderung der damaligen Geschehnisse. „Wie kannst du so etwas sagen?“, flüsterte sie tonlos. „Wie kannst du nur?“
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. Offensichtlich beeindruckten ihr bleiches Gesicht und ihre zitternden Lippen ihn nicht im Geringsten. „Weshalb nicht? Genau das wäre doch passiert, nicht wahr, Clemmie? Oder ziehst du es vor, die kleine Episode als wahre Liebe zu bezeichnen? Vielleicht rechtfertigst du dein Verhalten dir gegenüber ja gewöhnlich auf diese Weise. Das weiß ich natürlich nicht.“
    Liebe. Alec hatte das Wort derart sarkastisch ausgesprochen, dass Clemmie ihn entgeistert ansah. „Es war bloß ein Kuss!“, wandte sie ein.
    „Wirklich?“ Er kniff die Augen zusammen. „War es tatsächlich nur ein Kuss? Dürfen alle Männer, die dich zum ersten Mal küssen, deine Brüste so berühren?“
    Am liebsten hätte Clemmie ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Das würde sie wenigstens davon ablenken, wie ihr Körper auf die Erinnerung an seine Berührungen reagierte. Was fiel dem Kerl ein? Ihre Finger zuckten, und sie verspürte den starken Drang, ihre Nägel in seine Haut zu graben. Aber damit würde sie ihn in seiner Überzeugung bestärken, dass sie emotional völlig unberechenbar war.
    „Weshalb streiten wir uns über etwas, das zwölf Jahre zurückliegt?“, fragte sie. Angestrengt versuchte sie, ihren Ärger und die plötzliche Lust zu

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