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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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Bett, Stella. Ich bin in fünf Minuten bei dir.“
    Stellas Lippen zitterten. Tränen der Wut glänzten in ihren blaugrünen Augen, als sie sich abwandte und die Treppe hinaufeilte.
    „Ich bringe meine Kinder nach Hause“, sagte Clemmie und drückte ihre Töchter an sich. „Morgen sieht alles anders aus. Ihr werdet sehen.“ Die Gesichter der beiden blieben jedoch ausdruckslos.
    „Ich hole eure Mäntel“, erklärte Alec seufzend und ging zum Garderobenschrank. So erschöpft wie jetzt hatte er sich seit Jahren nicht gefühlt. Was zum Teufel war mit den Kindern los? Und was in aller Welt bedeuteten die widersprüchlichen Signale, die Clemmie aussandte? Sie hatte den Kuss genauso sehr gewollt, das stand für ihn fest. Schließlich hatte sie seine Zärtlichkeiten erwidert – und seine Lust auf mehr geweckt. Und sie hatte sich ebenfalls nach mehr gesehnt. Doch plötzlich hatte sie ihn zurückgewiesen, als hätte er eine unsichtbare Grenze übertreten.
    Alec reichte Justine und Louella ihre Jacken, und die beiden zogen sie unter eisigem Schweigen an. Mit fragendem Blick hielt er Clemmie anschließend den Mantel hin, um ihr hineinzuhelfen.
    Sie zögerte kurz. Es war lange her, dass ein Mann das getan hatte. Außerdem befürchtete sie, dass sie überreagieren könnte. Der Kuss und der darauf folgende Streit hatten sie total verwirrt. Doch sie konnte ihm den Mantel nicht einfach aus der Hand reißen und darauf bestehen, ihn allein anzuziehen – schließlich wollte sie die Spannungen nicht noch verstärken. Deshalb schlüpfte sie mit den Armen hinein und kam sich merkwürdig umsorgt und beschützt vor, als er ihn über ihre Schultern schob.
    Alec strich mit den Fingerspitzen über die abwetzten Manschetten. Seltsam gerührt stellte er fest, dass der alte Stoff schon leicht glänzte. „Du brauchst dringend einen neuen Wintermantel“, meinte er leise.
    Clemmie verzog das Gesicht. „Ich brauche eine Menge neue Sachen. Ebenso wie die Mädchen und das Haus. Ich fürchte, ein neuer Mantel steht ganz unten auf meiner Liste. Kommt, Justine und Louella. Sagt Mr. Cutler gute Nacht.“
    Insgeheim rechnete sie fast damit, dass die beiden einfach beleidigt abziehen würden. Doch offensichtlich zahlten sich ihre jahrelangen Bemühungen aus, den beiden gute Manieren beizubringen.
    „Gute Nacht, Mr. Cutler“, sagte Justine höflich.
    „Gute Nacht“, schloss sich Louella mit piepsiger Stimme an.
    „Bis bald“, gab Alec fröhlich zurück. Seinem Ton nach schien er allerdings eher auf ein Wiedersehen zu hoffen, als dass er fest davon überzeugt war.
    Die Mädchen traten hinaus auf die Veranda. Wortlos gab Alec Clemmie ein Zeichen, und sie blieb bei ihm stehen. „Die Katastrophe ist abgewendet“, flüsterte sie.
    „Kannst du mir sagen, worum es hier ging?“, fragte er stirnrunzelnd.
    „Ich werde es herausfinden“, versprach sie und hielt inne. Sie hatte Alec geküsst und ihn danach zurückgewiesen, als hätte er etwas Schreckliches getan. Es gab keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Kaum hörbar setzte sie an: „Ich wollte da drinnen nicht … Ich meine, ich wollte mich nicht wie so eine Frau …“
    Doch er schüttelte den Kopf. Bei dieser kleinen Rede kam er sich vor, als hätte er sich wie ein Grobian benommen. „Du verhältst dich so, wie es deiner Meinung nach richtig ist, Clemmie“, erklärte er heiser. „Es gibt kein Benimmbuch, das uns vorschreibt, wie wir miteinander umzugehen haben. Und wenn doch, hätte ich es vermutlich längst zerrissen!“
    Zu ihrem eigenen Erstaunen lachte Clemmie. Ihre Töchter blickten sie dabei so kummervoll an, als hätte sie eigentlich kein Recht dazu.
    „Wir werden die Sache bereinigen“, versprach Alec. „Was immer das Problem gewesen ist – wir lösen es.“
    Sie nickte, denn sie glaubte ihm. Am liebsten hätte sie die Hand gehoben und sein Gesicht berührt, wagte es jedoch nicht. Was würden die Mädchen denken? Und wie würde sie selbst reagieren? „Gute Nacht, Alec.“
    Auf dem Heimweg sprachen die Kinder kein einziges Wort und eilten zu Hause sofort nach oben. „Zieht eure Schlafanzüge an, Justine und Lou. Hört ihr? Ich mache euch warme Milch und bringe sie hinauf. Also beeilt euch!“
    Kurz darauf ging Clemmie zu den beiden, die beide im warmen Schein der Micky-Maus-Nachttischlampe in ihren Betten lagen. Justine und Louella bestanden neuerdings darauf, gemeinsam in einem Zimmer zu schlafen. Wie unschuldig sie aussehen, dachte Clemmie. Sie stellte die Tassen mit der

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