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Julia-Weihnachten Band 24

Julia-Weihnachten Band 24

Titel: Julia-Weihnachten Band 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND HEIDI BETTS JILL SHALVIS
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mit dem Rücken zu ihr vor dem runden Tisch in einer Ecke des großzügig geschnittenen Raumes stehen. Das Essen war angerichtet, Kerzenlicht funkelte in den Kristallgläsern.
    Alandra trat in das Zimmer und ging langsam auf ihn zu. Sie blieb stehen und wartete, bis er sie bemerkte. Als er es tat, stand er wie erstarrt da, in einer Hand den silbernen Deckel einer Servierschale. Sein Blick drang tief in ihr Inneres.
    Sie hatte ein langes schwarzes Nachtkleid mit Spaghettiträgern und einem spitzenbesetzten Dekolleté angezogen, das an den Beinen bis zum Oberschenkel ausgeschnitten war. Sie war barfuß, ihre rotlackierten Zehennägel lugten unter dem Saum hervor, und ihr langes Haar fiel wie ein dunkler Wasserfall über ihre Schultern.
    Nicolas’ Miene verriet ihr, dass er ihre Wahl zu schätzen wusste.
    „Ich bin nicht nackt, aber ich hoffe, das hier gefällt dir auch.“
    Er schluckte. „Oh ja, sehr sogar. Vielleicht habe ich mich auch geirrt, und dieses Nachtkleid ist sogar noch besser, als dich einfach nur nackt zu sehen.“
    Ein verführerisches Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Ich bin froh, dass du das sagst. Jetzt habe ich einen Grund, es nicht auszuziehen, egal wie sehr du mich darum bittest.“
    „Oh, Prinzen bitten nicht um etwas“, teilte er ihr mit, während er langsam auf sie zuging.
    „Nein?“, fragte Alandra. Ihr Mund war plötzlich trocken geworden.
    „Nein.“
    Er stand jetzt direkt vor ihr, nah genug, um sie zu berühren. Seine Arme hingen jedoch locker herab, er rührte keinen Finger.
    Alandras Herz klopfte immer schneller, ihr eigener Mut machte sie plötzlich nervös. „Was tun Prinzen dann?“, fragte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    Jetzt hob Nicolas die Hand und strich ihr leicht über die Wange. „Ich glaube, das Beste ist, ich zeige es dir.“
    „Aber wird dann nicht das Essen kalt werden?“
    „Stört dich das?“
    Später an diesem Abend lag Alandra genüsslich ausgestreckt im Bett und in Nicolas’ Arme gekuschelt. Körperlich hätte sie sich nicht wohler und befriedigter fühlen können, ihr Gefühlsleben jedoch war in Aufruhr.
    Sie hatte genau das getan, was sie auf jeden Fall vermeiden wollte: Sie war Nicolas’ Geliebte geworden.
    So verstörend diese Tatsache auch war und so wenig sie zu ihrem bisherigen Leben passte, es war noch längst nicht das Schlimmste.
    Was Alandra wirklich durcheinanderbrachte, war etwas anderes. Im Laufe der letzten Stunde, während Nicolas sie küsste, streichelte und zum Stöhnen brachte, war ihr klar geworden, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
    Sie sah zur Seite und blinzelte, um die Tränen zu vertreiben, die sich in ihren Augen sammelten. Dicht neben sich spürte sie, wie sich Nicolas’ Brust unter seinen regelmäßigen Atemzügen hob und senkte.
    Das war nicht gut. Es war sogar eine Katastrophe. Wie sollte sie in einigen Tagen nach Hause fliegen, lächelnd und scheinbar unberührt, während ihr in Wahrheit gerade das Herz brach?
    Wie sollte sie so tun, als wäre das, was zwischen ihnen geschehen war, nichts weiter als eine kleine Affäre, wenn es für sie doch so viel mehr als nur das war?
    Neben ihr bewegte sich Nicolas leicht im Schlaf, und Alandra hielt kurz die Luft an. Als sie merkte, dass er friedlich weiterschlief, entspannte sie sich wieder.
    Sie wusste nur zu gut, dass sie für ihn nichts weiter war als eine kleine Herausforderung und ein kurzzeitiges Vergnügen. Seine Gefühle für sie waren weit entfernt von dem, was sie selbst für ihn empfand. Deswegen würde sie mit der Situation so umgehen, wie es ihr richtig erschien: Sie würde ihre Gefühle verbergen, und wenn es so weit war, würde sie Glendovia mit erhobenem Haupt verlassen und sich nicht umdrehen.
    Alandra schloss erschöpft die Augen und erinnerte sich selbst daran, dass es besser war, sich an den Schmerz zu gewöhnen, der nun ihr Herz quälte. Er würde sie schließlich noch sehr lange begleiten.
    Am nächsten Vormittag kehrten Alandra und Nicolas wieder zurück in die Hauptstadt auf der anderen Seite der Insel. Heute war Heiligabend, und die jährliche Weihnachtsfeier der königlichen Familie würde in wenigen Stunden stattfinden. Nicolas hatte Alandra darüber informiert, dass ihre Anwesenheit erwartet wurde. Sie war nicht sicher, ob sie sich darüber freute oder nicht.
    Als sie das Flugzeug verließen, wartete bereits eine Schar von Reportern auf dem Rollfeld, die Fotos machten, ihre Mikrofone in die Höhe hielten und laute Fragen riefen.

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