Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
sein könnte. Ich hatte nie die Zeit, nachzudenken und mir Sorgen zu machen“, fuhr Amber atemlos fort. „Mein Leben glich einem einzigen wilden Strudel.“
    Rocco hatte ihr aufmerksam zugehört, und der Blick in seinen dunklen Augen wurde immer erstaunter. „Schwanger …“
    Amber kam es vor, als hätte er das Wort nur mühsam über die Lippen gebracht – ein deutliches Anzeichen für sie, wie entsetzt er war.
    „Du hattest doch die Pille genommen“, fuhr er heiser fort.
    „Aber nur zwei Wochen“, antwortete sie unbehaglich. „Falls du dich an die damalige Zeit erinnerst …“
    „Ich erinnere mich genau“, unterbrach Rocco sie gereizt. Er ging zum Fenster und blickte hinüber zu den Straßenlaternen hinter dem Baumgürtel, der das Haus umgab. Sein breiter Rücken und seine kräftigen Schultern zeichneten sich starr vor Anspannung unter seinem Jackett ab. „Du hattest mich gewarnt. Der Arzt hatte dir gesagt, dass du einen weiteren Schutz verwenden solltest. Es war mitten in der Nacht, und ich hatte nichts mehr da. Und ich versicherte dir, man würde nicht so leicht schwanger.“
    Amber hatte nicht erwartet, dass er sich so gut erinnerte.
    „Die berühmten letzten Worte…“,gab Rocco mit einem finsteren Ton in der Stimme zu. „Genauer gesagt: Die berühmten dummen letzten Worte. Schon als ich sie aussprach, krampfte sich alles in mir zusammen. Aber ich konnte der Versuchung nicht lange genug widerstehen, um zu tun, was ich hätte tun müssen. So ging es mir jedes Mal bei dir, bella mia. “
    „Ich hätte Nein sagen müssen“, räumte Amber ein. „Aber ich habe es nicht getan. Ich war ebenfalls unverantwortlich.“
    „Ich war dein erster Liebhaber, und ich bin sieben Jahre älter und ein ganzes Leben erfahrener als du“, murmelte Rocco barsch und drehte sich wieder zu ihr. Sein Gesicht war aschfahl geworden, und seine Miene war erstarrt. „Doch nachdem einige Wochen vergangen waren und du nicht die geringste Besorgnis zeigtest, nahm ich an, wir wären noch einmal davongekommen, und vergaß das Ganze.“
    Amber errötete heftig. „Ich habe noch weniger an die möglichen Konsequenzen gedacht als du.“
    „Solch ein Risiko bin ich bei keiner anderen Frau eingegangen“, gab Rocco leise zu. Er ballte seine Hände zu Fäusten und löste sie langsam wieder, wie um sich zu beruhigen. „Deshalb meintest du also, dass sich die Dinge geändert hätten und dass ich es bereuen könnte, wenn ich dich zu mir holte. Jetzt ergibt alles einen Sinn. Porca miseria … Meine Güte, war ich schwer von Begriff. Deine Verbitterung und dein Zorn waren unübersehbar. Und ich habe mich wie ein Heiliger benommen und geglaubt, dass nur mir solche Gefühle zustünden.“
    „Rocco …“
    Gereizt hob er beide Hände, um sie zum Schweigen zu bringen. „Ich brauche einen Drink.“
    Für ihn ist bereits alles klar, stellte Amber fest. Sie hatte nicht erwartet, dass Rocco reagieren würde, als hätte er soeben die beste Nachricht seines Lebens erhalten. Aber sie war auch nicht darauf gefasst gewesen, dass er leichenblass werden und gleich zur Bar eilen würde.
    „Möchtest du auch einen?“
    „Nein, danke.“
    „Ich eigentlich auch nicht.“ Mit unsicherer Hand stellte Rocco sein Glas in den polierten Barschrank zurück und schlug die Tür zu, als wollte er jeder Versuchung widerstehen. Anschließend sah er Amber mit seinen dunklen Augen fest an. „Ich fürchte, ich weiß nicht recht, was ich jetzt sagen soll.“
    „Du drückst dich auch ohne Worte klar und deutlich aus“, antwortete Amber leise. Sein Entsetzen und die vollständig aus seinem Gesicht gewichene Farbe waren ihr Hinweis genug, was er davon hielt, plötzlich Vater geworden zu sein. Eine Frau mit einem kleinen Kind war gewiss keine geeignete Kandidatin für eine zwanglose Affäre, die mit regelmäßigen Reisen ins Ausland einherging. Aber ich würde sowieso keine Affäre mit Rocco beginnen, ermahnte sie sich streng.
    „Ich stehe noch ziemlich unter Schock. Bei jeder anderen Frau hätte ich solch eine Nachricht vermutlich besser verkraftet.“
    Amber wurde ganz elend zumute bei dieser scheinbar endgültigen Zurückweisung. „Was fällt dir ein?“, fuhr sie ihn an. „Wie kannst du mir so etwas offen ins Gesicht sagen?“
    „Warum denn nicht? Meinst du, ich könnte das, was du mir erzählt hast, einfach so abtun? Als wäre es nie passiert? Ich werde es ebenso wie du mein Leben lang nicht vergessen“, erklärte Rocco heftiger, als sie ihn jemals erlebt

Weitere Kostenlose Bücher