Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
liegst du meilenweit daneben.“
    Rocco sah sie mit seinen dunklen Augen eindringlich an. „Wieso – daneben?“
    „Nun, ich habe keine Abtreibung vornehmen lassen, und ich habe mein Kind auch nicht zur Adoption freigegeben. Und bevor du zu einer weiteren wilden Annahme kommst: Ich habe mein Baby weder im Stich gelassen noch in ein Heim gesteckt“, fügte sie leise hinzu. „Wenn du es genau wissen willst: Mein Baby – unser Baby – ist oben …Verstanden?“
    Das Ballonglas rutschte aus seiner Hand und fiel lautlos auf den Teppichboden. Es zerbrach erst geräuschvoll, als Rocco unvermittelt einen Schritt vortrat.
    „Falls das ein Scherz sein sollte, war es ein äußerst schlechter“, stieß er hervor.
    Amber verschränkte die Arme vor der Brust. „Im Gegensatz zu dir mache ich in den unpassendsten Augenblicken keine Scherze. Freddy schläft oben in einem deiner Gästezimmer.“
    Rocco sah sie mit offenem Mund an. Er war total verblüfft. „Sag das noch einmal … Freddy?“
    „Ja, dein Sohn Freddy. Ich habe ihn nach meinem Großvater genannt, der ungefähr das einzige Vorbild in meiner Familie war, das ich mir für ihn wünschte“, antwortete Amber unsicher.
    „Und er ist oben – hier?“ Rocco warf ihr einen ungläubigen Blick zu, und seine Lebensgeister kehrten schlagartig zurück. „In meinem eigenen Haus? Ich glaube dir kein Wort.“
    „Möchtest du ihn sehen?“
    Rocco zögerte keine Sekunde und war schon auf dem Weg in die Diele. Amber folgte seinen raschen Schritten die Treppe hinauf. „Das Zimmer zu Beginn des Flurs … Aber ich warne dich, Rocco. Wenn du deinen Sohn vor Mitternacht aufweckst, wird er sich die Seele aus dem Leib schreien. Nach Mitternacht, sogar um zwei oder drei Uhr morgens, wird er in seinem Bettchen hüpfen und glücklich darauf warten, dass du mit ihm spielst.“
    „Ich werde ihn nicht aufwecken. Okay?“
    Amber schob sich zwischen ihn und die Tür, die sie nur angelehnt hatte, und stieß sie weiter auf. Der Schein der Flurbeleuchtung fiel ins Zimmer und sorgte gemeinsam mit dem Nachtlicht, das Amber mitgebracht hatte, für genügend Helligkeit, um das Baby in seinem Kinderbettchen zu betrachten. Freddy lag in einem Schlafsack, der mit zahlreichen kleinen Rennwagen bedruckt war.
    Rocco murmelte etwas in seiner Muttersprache, blickte in das Bettchen und stemmte seine schlanken Hände auf das Seitengitter. Freddy bewegte sich im Schlaf und sah aus wie ein kleiner Engel mit seinem dunklen Haar und den langen Wimpern. Die unverhohlene Verwunderung in Roccos Gesicht erfüllte Amber mit unendlichem Stolz. Gleichzeitig stand sie leicht unter Schock angesichts des Ausgangs, der sich hier abzuzeichnen schien.
    Benommen sank Rocco neben dem Bettchen nieder, damit er seinen schlafenden Sohn noch näher betrachten konnte. „Zum Glück hat sich das rezessive Gen bei ihm nicht durchgesetzt“, sagte er geistesabwesend.
    „Wie bitte?“
    „Sein Haar ist schwarz. Er wird nicht ständig in der Schule gehänselt werden wie ich“, erklärte Rocco erleichtert. „Er hat meine Nase und deinen Mund.“
    Amber stimmte ihm schweigend zu. Für sie war das nichts Neues. Doch sie hatte nicht erwartet, dass Rocco es so schnell bemerken würde.
    „Außerdem hat er meine Augenbrauen.“
    „Er hat auch deine Augen.“ Amber war immer noch total verblüfft. Keine zugeschlagenen Türen vor ihrer Nase, kein Leugnen der Vaterschaft, keine Forderungen nach der Geburtsurkunde, nach einem DNA-Test und all den weiteren Beweismitteln, wie sie insgeheim erwartet hatte. Wenigstens das eine oder andere …
    „Wo war Freddy, als ich dich im Wald aufspürte?“, fragte Rocco leise.
    Sie erzählte ihm von dem Kindermädchen ihrer Schwester.
    „Freddy ist wirklich etwas ganz Besonderes“, stellte er fest.
    „Er hat im letzten Sommer auf dem Dorffest den ersten Preis beim Schönheitswettbewerb für Babys gewonnen“, hörte Amber sich stolz sagen. „Opal war wütend und konnte das auch nicht im Geringsten verbergen. Sie hatte erwartet, dass ihre Tochter – meine Nichte Chloe – gewinnen würde.“
    Rocco richtete sich geschmeidig auf und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Wir müssen reden.“

9. KAPITEL
    Rocco ging den langen Flur entlang und öffnete eine Tür.
    „Du siehst ein, dass Freddy dein Sohn ist, nicht wahr?“, fragte Amber nervös. „Er wird nächste Woche ein Jahr alt, aber er war eine Frühgeburt … Ich hatte eine furchtbare Schwangerschaft.“
    „Wieso furchtbar?“ Prüfend

Weitere Kostenlose Bücher