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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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blieben Sam und Jodie allein vor der Tür der Restaurants.
    „Wie kommen Sie nach Hause?“, fragte er.
    „Mit dem Fahrrad.“
    Er runzelte die Stirn. „Bei diesem Regen?“
    Sie zuckte die Achseln. „Es ist nicht weit. Ich brauche höchstens eine Viertelstunde.“
    „Aber Sie werden bis auf die Haut nass, wenn Sie bei diesem Wetter aufs Rad steigen.“
    „Das wird mich nicht umbringen. Man holt sich nicht gleich eine Grippe, wenn man ein bisschen nass wird, Doktor“, neckte sie ihn und schlang sich ein Tuch um die hellen Locken.
    „Wo steht Ihr Rad?“
    „Warum?“, fragte sie irritiert.
    „Weil wir Ihr Fahrrad in den Kofferraum meines Wagens laden werden und ich Sie heimbringe. Das ist das Mindeste, was ich tun kann“, fügte er hinzu. „Schließlich haben Sie mir zu einem ausgesprochen netten Abend verholfen. Also, wo steht Ihr Fahrrad?“
    „Dort, an dem Laternenpfahl“, erklärte sie und zeigte auf ihr uraltes Rennrad.
    Sie schloss die Kette auf und schob das Fahrrad bis zu seinem Wagen. Das Auto war groß genug für den Transport, aber es war makellos und ziemlich neu.
    „Sind Sie sicher, dass Sie sich Ihren Kofferraum ruinieren wollen?“, vergewisserte Jodie sich.
    „Absolut sicher.“ Er öffnete die Heckklappe und verstaute ihr Rad. „Steigen Sie ein.“
    Plötzlich fühlte sie sich unwohl dabei, auf engem Raum mit Sam Taylor allein zu sein. Sie müsste nur die Hand ausstrecken, um seine Finger zu berühren. Er ging so behutsam mit den Patienten um. Wie mochte es sein, diese Hände auf ihrer Haut zu spüren?
    Hör auf, ermahnte sie sich und stellte erschrocken fest, dass er mit ihr gesprochen hatte.
    „Entschuldigung, ich war ganz in Gedanken“, sagte sie.
    „Können Sie mir den Weg erklären?“, bat er.
    Seine Stimme klang vollkommen ruhig und entspannt. Ganz offensichtlich empfand er nicht das Gleiche für sie wie sie für ihn. Sie musste sich Sam Taylor aus dem Kopf schlagen.
    Bei ihrem Haus stellte Sam den Motor ab und hievte das Fahrrad aus dem Kofferraum.
    „Vielen Dank, dass Sie mich nach Hause gebracht haben.“
    „Kein Problem.“
    Sollte sie ihm noch einen Kaffee anbieten? Es wäre höflich, nachdem er sie heimgefahren hatte. Doch sie wollte nicht, dass er das Angebot missverstand.
    Sam nahm ihr die Entscheidung ab. „Gute Nacht, Jodie.“ Es war das erste Mal, dass er sie beim Vornamen nannte. Ihr Herz klopfte heftig.
    „Gute Nacht“, erwiderte sie. Dann schaute sie ihm nach, wie er in den Wagen stieg und davonfuhr. Obwohl sie sich fast den ganzen Abend mit ihm unterhalten hatte, wusste sie nichts von ihm. Er war so rätselhaft und unnahbar. Nur einen Moment lang hatte sie geglaubt, seinen Schutzwall durchbrochen zu haben. Sie hatte einen Blick durch die Wolkendecke erheischt. Und dieser Silberstreif sagte ihr, dass sie nicht aufgeben sollte. Jedenfalls noch nicht.
    Auf dem Heimweg machte Sam sich Vorwürfe. Warum hatte er angeboten, sie nach Hause zu bringen? Fast hätte er seine Regel gebrochen, sich nie mit Kolleginnen einzulassen. Wie sie ihn angesehen hatte, als er das Rad aus dem Auto geholt hatte! Ihre Augen hatten geglänzt, ihr Mund so weich und verführerisch … Am liebsten hätte er sie in die Arme geschlossen und geküsst – zur Hölle mit allen Regeln.
    Aber er wollte sich nicht wieder auf eine Frau einlassen.
    Doch was hatte er eigentlich zu verlieren? Angela war schließlich das genaue Gegenteil von Jodie.
    Angela war zierlich, fast mager, und überaus gepflegt. Sie trug grundsätzlich Kostüme mit passenden Designerschuhen und Handtaschen. Jodie dagegen war groß,wohl proportioniert und lässig gekleidet. Angela war stets perfekt geschminkt, während Jodie vermutlich kaum mehr Make-up trug als einen dezenten Lippenstift. Angela hätte sich niemals ihre Frisur im Regen ruinieren lassen, und wenn sie überhaupt jemals auf ein Rad gestiegen wäre, hätte es ein trendiges Mountainbike sein müssen.
    Jodie war tatsächlich genau das Gegenteil von Angela – nein, das stimmte nicht. Jodie ähnelte der Angela, in die Sam sich während des Studiums verliebt hatte. Die junge Jurastudentin mit dem Funkeln in den Augen und dem Humor, der ihn aus seiner Ernsthaftigkeit gerissen hatte.
    Doch das Leuchten in ihren Augen war verloschen, als Angela merkte, dass er ihr nicht das geben konnte, was sie von einem Ehemann erwartete. Und mit Jodie würde es genauso enden. Er hatte nicht das Recht, jemanden in sein Leben zu lassen. Seine Vergangenheit würde immer präsent

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