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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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meinem Haus. Für Ruhestätten und Verköstigung ist gesorgt.
    Nathaniel Coe. «
    Amber sah mich an. »Das heißt, er wird nicht kommen, oder? Von was für einer Fährte spricht er?«
    »Es gibt noch mehr Blutstropfen«, antwortete ich wütend. »Er hat Brandon ausbluten lassen und daraus eine Spur gelegt. Ich werde dem Geruch folgen müssen wie ein verdammter Köter!«
    Ich knüllte das Papier zusammen und warf es ins Feuer. Dann fasste ich Christina, die stumm vor Entsetzen war, am Arm und zog sie zum Ausgang. »Los, beeilen wir uns. Es sind nur noch vier Stunden bis Sonnenaufgang, und ich will diesem verfluchten Bastard noch heute gegenübertreten!«

KAPITEL 14
    Auf der Motorhaube unseres Wagens war der nächste Blutstropfen. Während ich mir eilig bequeme Schuhe anzog, bat ich Amber darum, den Wohnwagen abzukoppeln.
    »Warum? Wo willst du schlafen?«, fragte sie verständnislos.
    »Coe hat uns Schlafplätze angeboten. Es gibt bestimmt einen Grund dafür. Wir werden den Airstream nicht mitnehmen können. Ich denke, das Haus steht weit abseits.«
    Amber war nicht überzeugt. »Und wenn es eine Falle ist? Vielleicht will er am Tag seine Diener auf uns hetzen.«
    »Das Treffen wurde über den Rat arrangiert. Coe ist in einer sicheren Position. Wir sind zu geschäftlichen Verhandlungen hier. Warum sollte er etwas riskieren, wenn er ohnehin im Recht ist? Wir werden sicher sein, der Anhänger bleibt hier.«
    Ich hörte, wie sie die Bremse festmachte und das Rad her­unterkurbelte. Als ich den Wohnwagen abschloss, hatten die Frauen den Dodge bereits ein Stück vorgefahren. Der Motor des Wagens brummte in die Nacht.
    »Was jetzt?«, rief Amber durch das geöffnete Fenster.
    »Ich laufe, du fährst«, befahl ich knapp.
    Christina saß auf der Rückbank. »Kann ich irgendwie helfen, Julius?«
    »Vielleicht später.«
    Der Wind kam aus Norden und trug den Geruch von Eiweiß und Kupfer mit sich. Ich reckte das Gesicht in den Luftzug und lief los. Mir war klar, was sich Coe dabei gedacht hatte. Er wollte mich demütigen, und das gelang ihm nur allzu gut.
    Ich rannte. Die Anstrengung und vor allem mein Zorn ließen mich trotz der Kälte der Wüstennacht schwitzen.
    Ich warf meine Jacke auf die Ladefläche des Dodge und joggte die Zufahrtsstraße hinunter. Amber tuckerte im zweiten Gang neben mir her. Die Schotterpiste mündete auf Asphalt.
    Ich blieb kurz stehen, atmete tief durch, dann bogen wir auf die Interstate ein. Der Blutgeruch war stark, und schon nach wenigen Schritten wurde mir klar, warum. Die kostbare Flüssigkeit bildete einen handtellergroßen Flecken und glänzte feucht im Licht der Scheinwerfer. Die Spur führte vom Ortszentrum weg in nördliche Richtung. Ich lief schneller.
    Autofahrer beäugten uns misstrauisch. Ich wirkte nicht gerade wie ein Jogger, und in dieser Gegend, vor allem aber um diese Uhrzeit, joggte in Coconino Country niemand.
    Sobald keine anderen Fahrzeuge mehr in Sicht waren, mühte ich mich nicht länger, mit menschlicher Geschwindigkeit zu laufen. Ich lief, wie es nur Vampire können.
    Amber schaltete höher und fuhr weiterhin neben mir.
    Bald wichen blanke Steine einer abwechslungsreicheren Vegetation aus Kakteen, Grasbüscheln und hüfthohem Strauchwerk. Ich musste achtgeben, wenn ich die Spur nicht verlieren wollte.
    Die wilden Salbeibüsche atmeten ihren strengen, fast schon unangenehmen Geruch in die Nacht und machten es schwer, den ungleich feineren Blutduft aufzuspüren. Frisch wäre es einfach gewesen, doch jetzt, da es bereits einige Stunden alt war, hatte sich die feine Spur von Totenmagie fast verflüchtigt.
    Ich rannte an mehreren Weggabelungen vorbei, immer der Straße folgend, Richtung Canyon, der sich wie eine frische Wunde durch die ansonsten flache Landschaft zog. Der Himmel war klar und übersät mit Sternen, aber ich hatte kein Auge für die Schönheit der Nacht. Im Licht der Autoscheinwerfer lief ich weiter die Interstate hinunter.
    Wie ein versteinertes Spinnennetz hob sich bald eine alte Hängebrücke über den Canyon. Wir überquerten sie und konnten den Colorado River erahnen, der tief unter uns dahinrauschte.
    Die Blutfährte war noch dünner geworden. Die Tropfen hingen in Sträuchern oder fanden sich auf dem Boden. Darren musste die Spur aus einem fahrenden Auto gelegt haben.
    Als ich schon zu glauben begann, dass wir tatsächlich einfach stur der Straße folgen mussten, war die Fährte plötzlich verschwunden. Ich blieb stehen, schloss die Augen und

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