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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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der sich um seinen Hals schloss. Coes Sadismus hatte also Methode.
    Ich streckte ihm die Hand entgegen. Wenn ich auch vorgehabt hatte, kalt aufzutreten, so ließ mich sein Anblick meine Meinung ändern.
    Überrascht und anscheinend geehrt ergriff er die dargebotene Hand.
    »Julius Lawhead«, stellte ich mich vor.
    »Darren.«
    »Nur Darren?«
    »Ich habe kein Recht auf einen Nachnamen«, sagte er leise. Darren krümmte seinen Rücken und zog den Kopf ein. Er schien es nicht einmal bewusst zu tun. Die Haltung war ihm in Fleisch und Blut übergegangen, wie bei einem Hund, der zu oft Prügel bezogen hatte.
    »Wo ist Nathaniel Coe?«, fragte ich.
    Nathaniel Coe. Allein der Name des Vampirs löste Angst aus. Mein Gegenüber blickte sich um wie ein Kind, das in jedem Schatten ein Monster vermutete. Darren war ein gebrochener Mann.
    »Mein Herr kommt zur verabredeten Stunde«, erwiderte er und seine Augen zuckten nervös.
    Fürchtete er nicht, oder versuchte er, etwas zu verbergen?
    »Warum nicht jetzt schon? Wir sind hier. Ich fühle deinen Meister nicht, aber er kann nicht weit sein.«
    Darren schüttelte den Kopf. Mehr Antworten würde ich von ihm nicht bekommen. Er wollte sich abwenden, doch ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. Unter meinem Griff schien er zu versteinern.
    »Wie geht es Brandon?«, fragte ich und trat wieder vor ihn.
    »Ich, ich kann nicht …«, stotterte er.
    Er wich meinem Blick aus, doch es war bereits zu spät. Durch seine Augen hatte ich einen Teil seiner Gedanken erhascht, und was ich dort sah, erschreckte mich zutiefst. Darren befürchtete, Coe könnte mir Brandon tatsächlich überlassen. Seitdem der Indianer wieder zurück im Clan war, hatte Darren kaum mehr leiden müssen, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Brandon blieb, damit endlich ein anderer da war, an dem der Meister seine Launen und perversen Gelüste ausleben konnte.
    Blitzschnell packte ich ihn an der Kehle und zog ihn zu mir, bis sich unsere Gesichter beinahe berührten. Jetzt ließ ich meine Magie in den Körper des Vampirs fließen und sie war ein steter Strom von Messern. Darren kniff die Augen zusammen und hielt still. Die Schmerzen mussten heftig sein, und doch brachte er keinen Ton über die Lippen.
    In diesem Moment betrat ein Kellner den Raum und verschwand sofort wieder, nachdem er uns entdeckt hatte.
    »Was ist mit Brandon?«, fragte ich noch einmal und meine Stimme war ganz leise und ruhig.
    Darren schüttelte den Kopf. »Sie können mir keine Angst machen. Töten Sie mich und ich werde Ihnen dankbar sein. Aber Sie können mir nichts antun, was mein Meister nicht ungleich schrecklicher vergelten würde.«
    Ernüchtert ließ ich von ihm ab.
    »Geh, und sag deinem Herrn, dass ich auf ihn warte. Und sag ihm noch etwas. Je weniger er von Brandon übrig lässt, desto geringer wird der Preis sein, den ich zu zahlen gewillt bin.«
    Darren verbeugte sich eilig und verließ den Raum.
    In diesem Moment kehrte der Kellner zurück. Er folgte Amber, die ihm nachgelaufen war und gerade erklärte, die Rangelei zwischen mir und Darren wäre nur ein kleiner Streit unter alten Freunden gewesen. Ich vertrat ihm den Weg und nutzte meine Magie, um ihn Ambers Geschichte glauben zu machen. Es war ein Kinderspiel. Sobald der Mann das Essen abgestellt und das Kaminzimmer wieder verlassen hatte, besaß ich die volle Aufmerksamkeit der beiden Frauen.
    »Was machen wir jetzt?«, drängte Christina.
    Ich setzte mich in einen der schweren Sessel und seufzte. »Coe treibt seine Spielchen mit uns. Wir können nur warten.«
    Amber begann betreten in ihrem Salat herumzustochern.
    Chris nickte und starrte einen Augenblick ins Feuer, dann sprang sie plötzlich auf und lief hinaus.
    »Chris, bleib hier!«
    Amber schüttelte den Kopf. »Lass sie. Ich geh schon.«

    Christina war nicht weit gelaufen.
    Als Amber die Damentoilette betrat, stand die Unsterbliche am Waschbecken und klatschte sich mit beiden Händen kaltes Wasser ins Gesicht. Nach und nach verschwand ihre verlaufene Schminke.
    Amber rieb ihrer Freundin tröstend über den Rücken und reichte ihr ein paar Papierhandtücher. »Wir waren noch nie so glücklich, noch nie!«
    »Chris …«
    Amber sah ihrer Freundin zu, wie sie mit heftigem Reiben die letzte Wimperntusche unter den Augen entfernte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, damit es Christina ein wenig besser ging. Schließlich legte sie ihr einfach einen Arm um die Schulter und ging mit ihr zurück in den Flur.
    »Es

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