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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Vampirs ab und schob ein Stück der Bettdecke zwischen sich und ihn, damit sie Julius nicht versehentlich berührte. Schon im nächsten Augenblick war sie wieder eingeschlafen.
    Als Amber zum zweiten Mal wach wurde, wusste sie nicht genau, was sie geweckt hatte. Das Telefon schwieg. Dem flauen Gefühl in ihrem Magen nach war es schon spät.
    Die Gaslampe brannte noch immer.
    Amber erinnerte sich an das Handy, kramte es unter dem Kissen hervor und blickte auf die Zeitanzeige. Es war kurz vor fünf am Nachmittag. In eineinhalb Stunden konnte sie mit Julius’ Erwachen rechnen, eine halbe Stunde später mit Christinas.
    Aus dem Haus erklangen Stimmen. Laute, die sie zuvor nicht wahrgenommen hatte. Es mussten Menschen sein, kein Vampir war um diese Uhrzeit wach, nicht einmal ein ganz alter. Amber rutschte aus dem Bett, schlüpfte in ihre Jeans und schlich zur Tür.
    Sie lauschte. Es klang, als würde ein schwerer Gegenstand über den Boden geschleift. Die Stimmen gehörten zwei Männern.
    »Komm, holen wir den anderen«, sagte einer, und der zweite gab etwas von sich, das wie ein zustimmendes Grunzen klang, und spuckte dann aus.
    Der Erdboden des Kellers dämpfte die leiser werdenden Schritte. Ambers Herz raste, als sie vorsichtig den Riegel des kleinen Fensters, das in die Tür eingelassen war, öffnete. Was sie sah, verschlug ihr den Atem.
    Im Flur, der zu den Schlafkammern von Coes Vampiren führte, lag ein schwarzer Leichensack. Der Form nach war in dem Sack eindeutig ein Mensch.
    Amber erinnerte sich an Julius’ Worte. Coe stand im Verdacht, Menschen umzubringen, und hatte es laut Brandon auch oft genug getan. Wenn es gelang, dem Rat von Phoenix zu beweisen, dass Coe immer noch mordete, dann war er des Todes, und Brandon frei.
    Anscheinend wollten die menschlichen Diener die helle Tageszeit nutzen, um die Leiche verschwinden zu lassen. Amber überlegte fieberhaft.
    Das war ihre Chance. Sie würde Coe das Handwerk legen. Doch wie sollte sie beweisen, was sie sah? Sie brauchte Fotos, oder noch besser – einen Film!
    Eilig kehrte sie zurück zum Bett, nahm Julius’ Handy an sich und lief auf leisen Sohlen zurück zur Tür. Der Flur war noch immer verlassen. Amber lauschte angestrengt, dann drehte sie vorsichtig den Schlüssel im Schloss.
    Die Tür öffnete sich geräuschlos, und Amber schlich auf bloßen Füßen in den Gang hinaus.
    Jetzt konnte sie die Männer wieder hören. Sie unterhielten sich leise.
    Als Amber näher schlich, mischte sich das dumpfe Geräusch von fallender Erde unter das Gespräch. Es klang, als schachteten sie ein Grab aus.
    Wollten sie die Leiche etwa gleich hier in der Zuflucht begraben? War das nicht zu gefährlich? Andererseits schliefen Vampire am besten, wenn sie zwischen Gräbern lagen. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie kein sichereres Versteck suchten.
    Amber tappte weiter. Als ihre Füße beinahe die schwarze Plastikfolie des Leichensacks berührten, blieb sie stehen und spähte um die Ecke. Der Flur machte hier einen Knick, damit war sie vor zufälligen Blicken der Männer geschützt und würde im Notfall noch genug Zeit haben, in ihre Kammer zurückzulaufen.
    Unter der Folie zeichnete sich jetzt deutlich ein menschlicher Umriss ab, und der Größe nach zu urteilen, war es ein männliches Opfer.
    Ich muss es tun, dachte sie, jetzt oder nie.
    Amber ging vorsichtig in die Hocke, warf noch einmal einen Blick um die Ecke und legte das Handy auf den Boden. Dann begann sie mit beiden Händen nach dem Reißverschluss des Leichensacks zu suchen. Ihre Finger glitten über das Gesicht unter der Folie: Sie tastete über Nase und Stirn und fand das Ende des Reißverschlusses auf Höhe des Scheitels. Sie konnte sich nicht überwinden, ihn zu öffnen, bekam keine Luft mehr und merkte erst dann, dass sie schon seit einer ganzen Weile den Atem anhielt.
    Verdammt, Amber, schalt sie sich, du hast in den letzten Monaten doch schon mehr als eine Leiche gesehen. Vorsichtig betätigte sie den Reißverschluss. Jedes Zähnchen öffnete sich mit einem leisen Knacken, und die schwarze Plastik­folie gab ganz langsam ihr Geheimnis preis. Amber zog den Reißverschluss bis über die Brust des Toten hinunter, dann griff sie nach dem Handy und schaltete die Videofunktion ein. Das Display blieb fast völlig schwarz.
    In dem Flur war es zu dunkel, um brauchbare Aufnahmen zu machen. Amber fasste sich ein Herz, lief ein Stück in Richtung Treppe und holte die Gaslampe, die dort stand. Jetzt war auf dem

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