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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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vollem Hals zu lachen.
    »Das könnte Ihnen so passen, Lawhead. Ich werde sie garantiert nicht einfach so zurücklassen.«
    Er beugte sich zu Amber und sog den Duft ihrer Haut ein. Auch durch den fremden Körper konnte ich seinen Hunger spüren. Ehe ich mich versah, raste mein Zorn durch die Siegel.
    Coe fauchte und stieß Amber zurück. »Es ist mir völlig egal, was sie hier gemacht hat, Lawhead, aber das geht zu weit. Wir haben keinen Frieden mehr.«
    »Nehmen Sie das Geld, das ich Ihnen für Brandon geboten habe, und lassen Sie meine Dienerin gehen, ich bitte Sie!«
    »Nein, ausgeschlossen.«
    »Dann werde ich den Rat anrufen!«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich sie umbringen werde«, zischte der Meistervampir.
    Ratlos starrte ich Coe durch Ambers Augen an und konnte nichts, aber auch gar nichts tun, was ihn nicht noch wütender gemacht hätte.
    »Wissen Sie, was jetzt passieren wird, Lawhead? Ich vertreibe Sie aus dem Kopf Ihrer Dienerin, wie ich Sie aus dem des Indianers getrieben habe, und dann tue ich mit der Kleinen genau das, was ich möchte.«
    »Das dürfen Sie nicht, das ist gegen den Codex!«, schrie ich mit Ambers Stimme, und sie schrie mit mir, aber tonlos, denn ihr Körper gehörte immer noch mir.
    »Ich verstoße nicht gegen den Codex, der Schaden ist nicht permanent«, lachte Coe. Er ging zu Judith, und sie legte etwas, das sie zuvor aus einem kleinen Beutelchen genommen hatte, in seine geöffnete Hand.
    Coes Diener Conway trat Amber in die Kniekehlen.
    Sie knickte ein und wäre gefallen, wenn sie der Mann nicht an den Haaren festgehalten hätte. Er riss Ambers Kopf in den Nacken und drückte ihr die Kiefer auseinander. Aus Ambers Kehle drang ein Röcheln. Durch ihre aufgerissenen Augen starrte ich in das zufriedene Gesicht von Conway, dem die Situation sichtlich Spaß bereitete.
    »Sei ein braves Mädchen und mach schön den Mund auf, der Meister hat etwas Feines für dich«, höhnte der Diener. Coe steckte Amber etwas in den Mund, und im nächsten Moment wurde ich aus ihrem Körper katapultiert.

    Amber würgte. Der Vampir hatte ihr einen Stein tief in die Speiseröhre gedrückt, und da steckte er nun und ging weder vor noch zurück.
    Conway hielt ihr mit einer Hand den Mund zu und strich mit der anderen hart über Ambers Kehle, wie bei einer Stopfgans, die nicht schlucken wollte.
    »Wasser, hol Wasser!«
    Coes Stimme war weit weg. Ambers Sinne schwanden. Der Stein drückte auf ihre Luftröhre. Sie konnte nicht atmen. Plötzlich wurde ihr wieder der Mund aufgerissen, und bevor sie sich wehren konnte, ergoss sich ein Schwall Flüssigkeit in ihren Mund. Es war viel, entsetzlich viel.
    Amber schluckte und keuchte, dann war der Druck endlich fort. Der Stein hatte den Weg in ihren Magen gefunden.
    Conway ließ sie los. Amber fiel in den weichen Wüstensand und hustete. Das lauwarme Bier, das man ihr eingeflößt hatte, war zum Teil in ihre Lunge gelangt und brannte wie Feuer. Luft schien nur noch hineinzuwollen, aber nicht mehr hinaus. Ihre Augen tränten, alles verschwamm.
    Als Amber glaubte, sie könnte nie wieder aufhören zu husten, wurde es besser.
    Ihre tränenden Augen zeigten ihr nach und nach Büsche, Reifen und Gestalten, die abwartend herumstanden. Coes spitze Cowboystiefel erkannte sie trotz der getrübten Sicht sofort. Er lief an ihr vorbei zu dem alten Pick-up, in dem sie sich während der Fahrt versteckt hatte, und blieb vor der Heckklappe stehen.
    Dann hörte sie Brandon. Er schrie auf, nur leise, doch der Ton ließ ihr das Mark in den Knochen gefrieren.
    Amber setzte sich auf und bemerkte, wie Coe ihn an der Kette von der Ladefläche zerrte. Er fiel mit einem dumpfen Geräusch in den Sand und kauerte sich zu Füßen seines Peinigers zusammen.
    Conway zog Amber unsanft auf die Beine. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass man sie tatsächlich gezwungen hatte, einen Stein zu schlucken, doch sie spürte den Turmalin jetzt ganz deutlich in ihrem Magen. Er strahlte kalt. Seine Magie verstopfte die Siegel wie zäher Schleim.
    Der Kontakt mit Julius war unterbrochen.
    »Ich glaube, der Indianer ist hungrig«, sagte Judith geziert.
    Ihre Worte brachten Amber endgültig zurück. Es hatte wie eine Feststellung geklungen, doch es war mehr, eine Drohung.
    »Meine Liebe, deine Ideen sind immer die besten«, antwortete Coe.
    Wenngleich ihr Verstand es nicht gleich erfasste, so hatten ihre Instinkte sehr wohl verstanden. Amber war umringt von Raubtieren, und eines davon hatte es heute Nacht auf

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