Jung, sexy und beliebt
Ben.«
Ben war der bösartige alte Gärtner, der die Schüler oft und gern in Schwierigkeiten brachte. Er trug sogar eine Digitalkamera mit sich herum, um Beweise zu sammeln. Letztes Jahr hatte er Heath Ferro erwischt, wie er beim Hallenbad einen Joint geraucht hatte. Heath hatte ihn allerdings mit den von seinem Vater geerbten Platinmanschettenknöpfen bestochen, die Fotos zu löschen.
Sie liefen hinter den Stall und drückten sich dort an das Holztor. »Ich sollte besser zurück«, flüsterte Easy.
»Schon möglich.« Callie rammte ihre Absätze in den Boden, auch wenn sie wusste, dass sie die Schuhe damit endgültig ruinierte. Shit. Warum hatte sie nur von Spanien angefangen?
»Hör mal.« Er nahm ihre Hände. »Es tut mir echt leid. Lass uns noch mal anfangen. In deinem Zimmer. Heute Abend. Nach dem Empfangsessen.«
»Ganz bestimmt«, spottete Callie. »Angelica hat dich doch sowieso schon auf dem Kieker.«
»Ich schaff das irgendwie.« Easy zog sie an sich und hielt sie kurz fest. »Ich versprech es«, flüsterte er, dann rannte er davon.
Eulen.Net
SMS-Eingang
AlanStGirard:
wo steckt heath?
BrandonBuchanan:
noch im bett. ungeduscht. stinkt wie die pest.
AlanStGirard:
mann, gleich ist das essen, alter!
BrandonBuchanan:
ich weiß. der ist glaub ich noch blau.
AlanStGirard:
er ist gestern abend mit der neuen tuss abgerückt.
BrandonBuchanan:
mit welcher?
AlanStGirard:
die mit den dunklen locken und den riesenmöpsen. die angeblich’ne stripperin aus ny ist.
BrandonBuchanan:
quatsch. die war gestern abend gar nicht da.
AlanStGirard:
aber sicher. duwarst nur zu sehr damit beschäftigt, callie anzuglotzen, um was zu merken. heath hat sie in die kapelle geschleift. glaubst du, sie haben’s getrieben?
AlisonQuentin:
hier stinkt’s voll! warum ist die empfangsansprache von
I
marymount immer so eeeewig lang?
BennyCunningham:
frag mich was leichteres! wo steckt eigentlich du-weißt-schon-wer?
AlisonQuentin:
keine ahnung. aber hast du gewusst, dass sage ein kleines pony auf die notiztafeln von alle mädchen gemalt hat, die schon mal was mit ihm hatten? bisher sind es sechs, einschließlich der neuen. und das auf einem stockwerk nur von dumbarton.
BennyCunningham:
wieso hab ich dann kein pony auf meiner tafel?
AlisonQuentin:
du hast mit ihm...???
BennyCunningham:
haben uns im ersten jahr geküsst! bisschen feucht, aber ganz gute technik.
AlisonQuentin:
b! hab dich für meine unschuldige freundin gehalten!
10 Es gibt ein paar Dinge, die Waverly-Eulen nicht essen – ohne bestimmten Grund
»Ihr seid Teil einer bedeutenden Tradition«, dröhnte die tiefe, tragende Stimme von Dekan Marymount durch die Kapelle. In den Siebzigern war Marymount angeblich ein großer revolutionärer Kämpfer gewesen und Mitglied der Hochintelligentenvereinigung »Mensa«, aber Jenny fand, dass er mehr wie der Trainer eines Kreisligasportvereins aussah und nicht wie der Dekan einer angesehenen Privatschule. Sein ergrautes spärliches Haar klebte an seinem verschwitzten Schädel. Hinter ihm saßen die Lehrerinnen und Lehrer, alle in Schuluniform – braun-blau gestreifte Krawatte, brauner Blazer, weißes Hemd und dunkle Hosen. Normalerweise trugen die Schüler nur den braunen Blazer und darunter das, was sie anziehen wollten, aber zur ersten Versammlung des Schuljahrs mussten alle Krawatten tragen, auch die Mädchen. Jennys halbherziger Windsorknoten war völlig verkorkst. Sie seufzte. Ihr Vater besaß nur eine einzige, schon ganz verstaubte Krawatte. Sie hatte ihn zwar nie gefragt, aber bestimmt hatte er sie noch aus seiner eigenen Highschool-Zeit.
Sie hatten sich zu Dekan Marymounts offizieller Jahreseröffnungsrede, die traditionell vor dem offiziellen Empfangsabendessen stattfand, versammelt. Die Kapelle war rappelvoll und roch nach den Ausdünstungen aufgeregter Jugendlicher, vor allem der männlichen.
Jenny hatte Heath am Abend zuvor so weit wach bekommen, um ihn vor die Stufen von Haus Richards zu zerren, dann hatte sie sich erschöpft ins Haus Dumbarton geschleppt. Entweder Brett oder Callie hatte mitten in der Nacht Jennys Radiowecker ausgestöpselt, um die Steckdose zum Aufladen ihres Handys zu nutzen. Zum Glück hatten die Glocken der Kapelle sie aufgeweckt, sodass sie rechtzeitig zu den Wettkämpfen für die Hockey-Mannschaft kam. Alle
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