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Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Titel: Junge rettet Freund aus Teich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Strunk
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mitmischt. Aber nur beim Fußball, sonst wüsste ich von keiner anderen Sportart. Ich bin mir trotzdem sicher, dass am Ende wir die Nase vorn haben, schon wegen Gerd Müller. Der bessere Torwart ist Wolfgang Kleff, der aber wie immer keine Chance bekommt. Schon seit einer halben Stunde sitze ich schweißgebadet vor dem Fernseher, wer weiß, vielleicht pfeift der Schiedsrichter das Spiel ja aus einer Laune heraus früher an. So was ist natürlich noch nie vorgekommen, aber einmal ist immer das erste Mal. Ich bin so durch den Wind, dass ich wünschte, die Begegnung wäre längst vorbei und die Deutschen Weltmeister. Mein Tipp lautet 4:1 für uns.
    Punkt drei erfolgt der Anstoß. Und gleich der erste Schock: Ohne dass auch nur ein einziger deutscher Spieler Ballkontakt gehabt hätte, dribbelt sich Johann Cruyff in den deutschen Strafraum, und Hoeneß grätscht ihm volles Brett rein. Umgesäbelt. Das sah schlimmer aus, als es war, und ist nie im Leben ein Elfer, aber der Schiedsrichter entscheidet trotzdem auf Strafstoß. Ohnmächtige Wut überfällt mich. Schiebung! Wenn Deutschland deshalb das Spiel verliert, wird der Schiri seines Lebens nicht mehr froh, so viel steht fest. Als der Kommentator meldet, dass das ein Engländer ist, wird schlagartig alles klar. Die Engländer waren bei dieser WM nämlich so schlecht, dass sie sich noch nicht mal fürs Hauptfeld qualifiziert hatten, sondern schon in der Quali ausgeschieden sind. Und gegen wen wohl? Gegen Polen! Und das will er rächen. Jetzt wundert mich gar nichts mehr. Neeskens tritt an und hält voll in die Mitte, Sepp Maier catcht sich natürlich nach rechts. 1:0 für Holland.
    Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich bin mir tausendprozentig sicher, dass Kleff den Ball gehalten hätte, wegen der besseren Reflexe. Kleff hat die besten Reflexe von allen, da kommt selbst Rudi Kargus nicht mit. Sepp Maier ist wie die meisten Torhüter auf Verdacht in eine Ecke gejumpt, bei einer Chance von eins zu drei. Hätte ja klappen können! Kleff hätte garantiert bis zuletzt gewartet. Maier ist meiner Meinung nach nur die Nummer eins, weil er der bessere Showmann ist. Ein Blender, wie er im Buche steht, er versucht sich als «Spaßvogel» mit seiner bayrischen Art beliebt zu machen und tritt häufiger im Fernsehen auf als im Tor. Zu allem Überfluss hat er eine schlechte Haltung.
    Tja, jetzt wird’s eng. Die Deutschen stehen voll unter Schock, und auch ich habe meine Zweifel, ob sich die Giftzwerge aus den Niederlanden noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Der Kommentator sagt, dass es der erste Strafstoß in der Geschichte der WM-Finales ist. Meiner Meinung nach ist das illegal. Was ist, wenn es bei dem Spielstand bleibt? Fußballweltmeister durch Strafstoß, ich kann nicht mehr. Jetzt fängt auch noch Dachsi an zu kläffen, das Mistvieh. Ich stürze nach draußen und haue dem Hund eine mit der flachen Hand. Oma Emmi schaut mich völlig entgeistert an, aber traut sich nichts zu sagen. So hat sie mich garantiert noch nicht erlebt. Mich würde Dachsi nie beißen, weil ich sein Herrchen bin.
    Das Spiel geht verbissen hin und her. Ich habe das ungute Gefühl, dass die Holländer Oberwasser behalten, aber der Kommentator behauptet das Gegenteil. Dann die fünfundzwanzigste Minute: Overath auf Hölzenbein, der dringt in den Strafraum und wird böse gefoult. Da kann der Schiri parteiisch sein, wie er will, er muss pfeifen. Tja, Pech gehabt! Elfer! Normalerweise müsste Müller schießen, der hat noch nie einen Elfer versemmelt. Aber was passiert? Paul Breitner tritt an. Helmut Schön tickt ja wohl nicht mehr ganz richtig! Der sieht sowieso schon aus wie ein Rentner, der hat doch als Fußballnationaltrainer nichts mehr zu melden. Das ist garantiert seine letzte WM. Breitner wird das Ding verhauen, so viel ist schon mal klar. Allein schon, wie er anläuft. Schön in die Mitte halten, weil er sich für besonders clever hält, weil Neeskens auch in die Mitte gehalten hat, von wegen, so was passiert kein zweites Mal. Aber eben gerade deshalb! Der holländische Torhüter ist den einen entscheidenden Schritt weiter und wird, gerade weil es so unwahrscheinlich ist, stehen bleiben wie eine Mumie. Ich kann das Elend nicht mit ansehen und halte mir die Hand vor die Augen. Doch dann bricht ein unbeschreiblicher Jubel aus: Breitner hat ihn ins linke Eck gezwiebelt, und der Torhüter ist in der Mitte stehen geblieben. Ich hatte also recht! Und Breitner hab ich unrecht getan. Schäm.
    «Toooor,

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