Junger, Sebastian
und warte auf meinen Heimflug.
Buch Zwei Töten
Wir
schlafen fest in unseren Betten, weil starke Männer in der Nacht bereitstehen,
diejenigen von Gewalt heimsuchen zu lassen, die uns Harm zufügen wollen.
Winston Churchill (oder
George Orwell)
-1-
Die Leader von Squads und
Platoons versammeln sich angespannt und
schweigsam in einem unfertigen gemauerten Unterstand oben auf dem KOP Stunden
vor der Operation. Sie trägt den Namen RockAvalanche - ein Wortspiel mit dem
Beinamen des Battalion - und wird wahrscheinlich die größte Operation des
Einsatzes. Die Männer werden an einige der gefährlichsten Orte im Tal ziehen,
um nach Waffenverstecken und Einschleusungsrouten zu suchen, und das, was
während der nächsten Woche geschieht, könnte durchaus fürs nächste Jahr die
Intensität des Kampfgeschehens im Tal bestimmen. Auf niedrigen Bänken neben
einem orangefarbenen Atika-Zementmischer unter Stahlsparren, die noch kein Dach
tragen, sitzen die Männer und warten darauf, dass Kearney die Besprechung
eröffnet. In der ersten Reihe sitzt Rougle, der Anführer der Scouts, und dazu
Stichter und Patterson und Rice und McDonough und Buno, alle vom 2 nd Platoon. Männer von den anderen beiden Platoons stehen oder hocken an den
Wänden. Sie tragen ihre Schutzanzüge, und die meisten haben einen Priem Kautabak
hinter der Unterlippe. Sie sind allesamt so proper und gut rasiert, dass man
sie fast für Infanteristen aus der Etappe halten könnte.
Kearney
steht vor ihnen, mit einem Rechen in einer Hand und einem Bündel Papiere in der
anderen. Die Lesebrille hängt schief unter dem Rand seines Helms. Zu seinen
Füßen befindet sich ein Kasten mit Sand, den man grob zu einem
dreidimensionalen Modell des Korengal modelliert hat. Kleine Pappnachbildungen
von Chinooks baumeln an Fäden über den Stellen, an denen die Luftangriffe
geplant sind. Die erste Phase der Operation bildet ein Luftangriff auf Yaka
Chine, eines der Zentren des bewaffneten Widerstands im Korengal. Ein Großteil
der Waffen, die ins Tal gelangen, kommt durch Yaka Chine, ebenso wie die
meisten örtlichen Kommandanten den Ort passieren. Die Männer der Battle Company
haben allen Grund zu der Vermutung, dass sie den härtesten Kampfeinsatz ihres
Lebens vor sich haben. Der 2 nd Platoon wird auf einem Landeplatz mit
dem KodenamenToucans abgesetzt und vom Süden her einrücken; der l st Platoon wird östlich der Stadt abgesetzt und sich mit dem 2 nd Platoon in der Nähe eines Gebäudekomplexes zusammenschließen, der »Chinese
Restaurant« genannt wird. Wenn man das Gebäude durchs Fernglas betrachtet,
erkennt man kunstvolles Gesims, dessen Verzierungen sich auf eine Weise nach
oben strecken, die an den Fernen Osten erinnert. Hier wird ein größeres
Waffenlager vermutet.
»Der
andere Ort, auf den wir einige unserer Anstrengungen konzentrieren müssen, ist
das Holzlager«, sagte Kearney und zeigt mit seinem Rechen darauf. »Wir glauben,
dass in diesem Holzlager massenhaft Waffen versteckt sind. Es ist eine Art von
Austauschlager für die Kerle, die vom Chowkay-Tal in das Korengal kommen und
die Waffen dann durch Yaka Chine weiterleiten, wo sie schließlich an die
verschiedenen Unterkommandeure ausgegeben werden.«
Piosa
tritt vor und erläutert, welches die Aufgaben und Ziele des 2 nd Platoon sein werden, und dann überlässt er es Rice und McDonough und Buno, für
jede Squad die näheren Einzelheiten zu referieren. Rougle steht auf, geht um
den Sandkasten herum und zeigt, wo die Scouts ins Spiel kommen und welche Rolle
sie bei der Operation übernehmen werden. Das Funkrufzeichen der Scouts ist
»Wildcat«, und Rougle erklärt dem Rest der Company, was die Wildcat-Einheit tun
wird: »Wir werden uns irgendwo in dieser Umgebung festsetzen«, sagt er und gestikuliert
mit dem Zeigestock. »Wir suchen einen guten Platz, wo wir das Barrett
aufstellen können und die 25. Außerdem werden wir das Holzlager im Auge
behalten.«
Es wird
davon ausgegangen, dass die Operation Yaka Chine 24 Stunden dauert, und dann
werden die Männer vom Hubschrauber aufgenommen und auf den oberen Hängen des
Abas Ghar und dem kreuzenden Ausläufer Sawtalo Sar wieder abgesetzt. Es gibt
Informationen darüber, dass sich dort ein verzweigtes Höhlensystem befindet,
ebenso wie Waffenverstecke und Nachschubwege, die hinüber zum Shuryak und dann
weiter nach Pakistan führen. Die größte Höhle soll über elektrischen Strom
verfügen, verputzte Wände haben und einen
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