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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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will.«
    »Jetzt gehört es mir. Du wolltest es nicht mehr.« Pablo lächelte wie Dagobert Duck, wenn sich das Gold in seinen Augen spiegelt.
    Katja zauste ihrem Sohn über die Haare und schob ihm den Laptop hinüber. »Weißt du was?«
    Sie gähnte wie eine Seekuh.
    »Nö«, sagte Pablo. »Ich weiß nix.«
    »Beziehungen machen müde. Problematische Beziehungen machen noch müder. Aber am allermüdesten macht das Schreiben darüber.«
    »Gute Nacht«, sagte Pablo.
    »Gute Nacht, mein Zuckerschätzchen.«
    Katja beugte sich ihrem Sohn hingebungsvoll entgegen, schloss die Augen und formte die Lippen zu einem Kussmund.
    »Mannomann«, brummte Pablo und wischte seiner Mutter ein flüchtiges Küsschen über die Lippen.
    Katja blieb vornübergebeugt. »Geht’s auch ein bisschen netter?«
    »Aber klar!« Pablo schmatzte einen lauten Knutscher in die Luft. »Und jetzt weg hier! Das nervt langsam, und es sieht echt peinlich aus, wie du dastehst.«
    »Pah.« Katja richtete sich auf. »Das ist mir schnurzegal, wie das aussieht.«
    »Vertrag dich halt wieder mit Holger, wenn du dauernd knutschen willst.«
    Pablo schaute auf den Computerbildschirm und wedelte seine Mutter mit den Armen aus dem Zimmer.
    Katja stieß einen tiefen Seufzer aus. »Irgendwie seid ihr tatsächlich alle gleich. Aber ich liebe dich trotzdem, mein Schatz.«
    »Ich dich auch«, murmelte Pablo mechanisch und wedelte noch einmal.
    »Ich glaube, morgen werde ich noch länger schlafen als sonst«, sagte Katja. Sie gähnte wieder. »Und nach dem Aufwachen wage ich mich vielleicht an einen Krimi von Jo Nesbø heran. Die sind immer richtig unheimlich.«
    »Das wird bestimmt gefährlich«, sagte Pablo.
    »Ja, mein Junge. Lesen ist ein einziges Risiko.« Katja warf ihrem Sohn eine Kusshand zu und verschwand in Richtung Schlafzimmer.
    Pablo rief gespannt das Mailprogramm auf. Arians Antwort trug den Titel: DU BIST IN HÖCHSTER GEFAHR!!!
    Pablo öffnete es mit einem Doppelklick. Er stutzte. Als Erstes stand da:
    Pablo, Du schielendes Schrumpfhirn!
    Mit gerunzelter Stirn las Pablo weiter und nach der Lektüre des nächsten Satzes wurden die Furchen noch tiefer
    Oder ist Dir die Bezeichnung plattfüßiger Erdnusskopf lieber?
Erschrick nicht, mein Freund. Das waren Zitate. Und wer hat uns so genannt?
Richtig, es waren diese … diese … nein, ich bringe das Wort nicht mehr über die Lippen, geschweige denn in die Tasten. Du weißt, wen ich meine. Ich meine diese Wesen mit der peinlichen Pferde zuneigung und mit ohne Puller. Junge, wir haben einen Schwur abgegeben. Diese Wesen – Du weißt, wen ich meine – gibt’s für uns nicht mehr. Wir sind fertig mit ihnen.
Deshalb können wir auch nicht gegen sie Fußball spielen, verstehst Du? Nicht einmal, wenn’s 12 : 1 ausgeht (wie auch sonst übrigens?) . Gegen Luft kann man nicht Fußball spielen. Das ist nicht schwe r zu kapieren, oder ? »Insbesondere werden wir uns niemals mit diesen Wesen verabre den, sprechen, spielen oder sonst irgendwie in Kontakt treten un d erst recht werden wir niemals eins küssen, Händchen halten ode r ähnlich peinliches Zeug mit solchen Personen machen . Schnick, schnack, schnuck, der Schwur, der gilt, und wer ih n bricht, der wird gekillt! « Das waren Deine Worte, mein Lieber. Wir haben sie extra aufge schrieben . Nix geht mehr. Außer abschreiben. Aber HEY ‒in den Ferie n gibt’s nix abzuschreiben ! Ich komme nach, so schnell ich kann. Der Knöchel ist schon ab geschwollen, dafür wird er jetzt von Tag zu Tag bunter. Die Doc s sagen, das sind die Blutergüsse von der Bänderdehnung . Sie haben alles geröntgt und noch etwas am Knöchel entdeckt , aber sie wissen nicht, ob es ein Haarriss im Knochen ist oder ein e Wachstumsfuge . Abgefahren, oder ? Ein bisschen muss ich also noch in der Klinik bleiben, wahrschein lich bis die Docs sich für Fuge oder Riss entscheiden . Mir ist das wurst, Hauptsache, sie kommen in die Hufe. Und dan n komme ich sofort nach Lüttenhoop! Meine Eltern haben’s erlaubt . Ich glaube, sie wollen vermeiden, dass meine großen Schwester n und ich gemeinsam während der Sommerferien zu Hause sind . Reiß Dich zusammen, Junge . SIE WERDEN UNS NICHT KRIEGEN !
Aria n
    Pablo dachte lange über die richtige Antwort nach. Zunächst schrieb er nur:
    Lieber Arian, mach Dir keine Sorgen, alles läuft bestens.
    Manchmal hilft es, so etwas einfach zu behaupten, und manchmal verschlimmert es die Lage. Pablo hatte Glück, diesmal galt das Erste, und er fühlte sich auf

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