Jungsspaß und Maedchenpanik
schaute ihn fröhlich an. »Erbitterte Konkurrenten beim Lüttenhooper Feriendinner?!«
Pablo nickte.
»Aber das ist doch erst morgen, Meisterkoch!«, rief Willi. »Heute sind wir hier am Strand!«
»Da hat sie ausnahmsweise völlig recht«, erklärte Hassan. »Los, worauf warten wir noch?!«
Pablo beschloss, dass die erste Ausnahme zu seinem am Vorabend augeklügelten Schwurkonzept fällig war, und sprang auf.
Die vier Kinder erlebten einen wunderbaren Strandnachmittag. Sie planschten unentwegt im Wasser, spielten Strandball, Frisbee, Federball und Boccia, und sie bauten zusammen eine Sandburg, die ihresgleichen suchte.
»Schade, dass Oskar nicht hier ist«, sagte Zoe, während sie an einem Graben schaufelte.
»Ja, wirklich sehr schade«, säuselte ihr Bruder und formte die Lippen zu einem Kussmund.
Pablo und Willi grinsten und schauten Zoe vielsagend an.
»Sehr witzig!«, schnaubte Zoe eilig. »Ich habe nur daran gedacht, dass Oskar bestimmt gute Bauideen hätte.«
»Oh ja«, flötete Hassan. »Er hätte garantiert ganz wunderbare Ideen.« Er deutete eine Umarmung an.
»Na warte!« Zoe ließ die Schaufel fallen und ging auf ihren Bruder los. Der rannte feixend davon.
Später aßen die Baumeister Pommes in Käpt ’ n Heins Brutzel bude , bekamen von Katja ein Monstereis spendiert und sprangen auf dem Riesentrampolin herum, bis ihnen die Pommes und das Eis fast zu den Ohren herauskamen.
Katja las währenddessen ihr dickes Buch – sie schaffte es tatsächlich fast bis zum Ende – und die Eltern von Zoe und Hassan aalten sich irgendwo in der Sonne.
Als die Sonne schon ziemlich tief stand, fiel Pablo der morgige Tag mitsamt dem für die Jungen offensichtlich von vornherein zum Scheitern verurteilten Dinnerwettbewerb ein. Plötzlich irritierte ihn, dass Hassans Laune dadurch nicht im Mindesten getrübt schien.
In einem geeigneten Moment nahm Pablo ihn beiseite: »Ist dir wirklich völlig egal, dass wir morgen sang- und klanglos verlieren werden?«
Hassan grinste. »Mann, glaubst du etwa, ich wäre so gut drauf, wenn mir nicht längst etwas eingefallen wäre?«
Er zwinkerte Pablo verschwörerisch zu. »Wir verlieren nicht. Ich habe einen genialen Plan. Meine Mutter hat mir zwar noch nicht beigebracht, wie man kocht, aber die entscheidenden Sachen weiß ich trotzdem.«
»Ehrlich?«, fragte Pablo.
»Ehrlich!«, versicherte Hassan. »Gegen unsere Dinnershow kommen die Mädels nicht an. Du wirst es sehen! Aber gut, dass du mich dran erinnerst, wir müssen nämlich noch ein paar Quallen sammeln. Los, das machen wir jetzt.«
»Quallen?« Pablo schaute seinen Freund unsicher an.
»Genau, Quallen«, erklärte Hassan. Überflüssigerweise fügte er hinzu: »Das sind diese ekelhaften Glibberteile mit dem fiesen rosa Muster in der Mitte.«
»Was willst du denn damit?«, fragte Pablo unsicher. »Mädchen ärgern oder so?«
»So kann man’s nennen!« Hassan lachte aus vollem Hals. »Auf geht’s, ich hab eine Tüte, da kommen die Viecher rein!«
Als Zoe erkannte, dass die beiden Jungen tatsächlich anfingen, die seltsamen, gallertartigen Meerestiere einzusammeln, lief sie kreischend davon.
»Sag, dass das nichts mit morgen zu tun hat«, murmelte Pablo, während er eine gestrandete Qualle nach der anderen aus dem Sand klaubte und aus den Uferwellen fischte. Immer wenn sie bei ihren Kollegen im Plastikbeutel landeten, flatschte es, als wenn eine Portion Wackelpudding auf einem Teller landet.
»Wart’s ab.« Hassan lächelte geheimnisvoll. »Ich sag nur: Nou velle Cuisine .«
»Wie bitte?«
»Lass dich überraschen«, sagte Hassan und lächelte noch geheimnisvoller. »So, wir haben schon genug. Prima. Und jetzt vergiss den ollen Kochwettbewerb bis morgen wieder, ja?«
Er drehte sich suchend um und formte mit den Händen einen Trichter am Mund: »Willi!! Zoe!! Wo seid ihr?! Wir spielen noch eine Partie Strandball, okay?!«
»Erst wenn ihr garantiert keine Quallen mehr bei euch habt!!«, rief Willi von Weitem zurück.
Auch sie fürchtete sich vor den seltsamen Meerestieren und war der Sammelaktion sorgsam ferngeblieben.
Erst als Pablo und Hassan hoch und heilig versprachen, dass sie ihren Fang weder nach Willi und Zoe werfen noch sonst irgendeine Gemeinheit damit machen würden, kamen die beiden Mädchen vorsichtig wieder näher und der gemeinsame schöne Strandtag nahm weiter seinen Lauf.
»Und jetzt kochen wir zusammen!«, verkündete Katja, als sie am Abend zurück im Ferienhaus waren.
Pablo ließ
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