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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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ich ihn. Folgt dem Flußlauf.« Das Tier schlich offenbar in nördlicher Richtung durch den Uferbewuchs. »Aber nichts überstürzen. Betäuben Sie ihn nur.«
    »Schon gut«, erwiderte Muldoon und blinzelte in die Sonne. »Ich tu ihm schon nichts.«
    »Vergessen Sie nicht«, sagte Arnold, »der Tyrannosaurier ist unsere Haupttouristenattraktion.«
    Muldoon schaltete das Funkgerät ab. »So ein Trottel«, sagte er. »Der redet immer noch von Touristen.« Er ließ den Motor an. »Jetzt suchen wir uns Rexy und verpassen ihm eine Dosis.« Der Jeep holperte über das Gelände. »Sie freuen sich wohl darauf«, bemerkte Gennaro.
    »Ich möchte dem großen Mistkerl schon eine ganze Weile eins verpassen«, erwiderte Muldoon. »Und da ist er schon.«
    Er bremste scharf. Durch die Windschutzscheibe sah Gennaro den Tyrannosaurier zwischen den Palmen am Uferrand.
    Muldoon leerte die Whiskeyflasche und warf sie auf den Rücksitz. Dann griff er nach seinem Schußgerät. Gennaro sah auf den Monitor, der den Jeep und den Tyrannosaurus zeigte. Irgendwo hinter ihnen mußte eine Kamera sein.
    »Wenn Sie helfen wollen«, sagte Muldoon, »dann holen Sie die Munition aus dem Koffer zwischen Ihren Beinen.«
    Gennaro bückte sich und öffnete den Halliburton-Stahlkoffer. Er war innen mit Schaumstoff verkleidet. Vier Zylinder, jeder etwa von der Größe einer Literflasche, steckten in dem Schaumstoff. Sie trugen die Aufschrift MORO-709. Er nahm einen davon heraus. »Brechen Sie die Spitze ab und schrauben Sie eine Nadel drauf«, sagte Muldoon. Gennaro fand eine Plastikpackung mit großen Nadeln, jede etwa mit dem Durchmesser seiner Fingerspitze. Er schraubte eine davon auf einen der Zylinder. Am anderen Ende des Zylinders befand sich ein rundes Bleigewicht.
    »Das ist der Schlagbolzen. Drückt beim Aufprall den Inhalt heraus.« Muldoon beugte sich über die Waffe auf seinen Knien. Es war eine schwere, graue Metallröhre, die Gennaro an eine Bazooka oder einen Raketenwerfer erinnerte. »Was ist MORO-709?«
    »Gebräuchliches Betäubungsmittel für Tiere«, antwortete Muldoon. »Wird in Zoos auf der ganzen Welt benutzt. Wir fangen mal mit 1.000 Kubikzentimetern an.« Muldoon öffnete die Kammer, die so groß war, daß er seine Faust hineinstecken konnte. Er legte den Zylinder ein und schloß die Kammer wieder.
    »Das sollte reichen«, sagte Muldoon. »Ein durchschnittlicher Elefant bekommt ungefähr 200 Kubikzentimeter, aber der ist ja nur zwei bis drei Tonnen schwer. Der Tyrannosaurus Rex wiegt acht Tonnen und ist viel hinterlistiger. Das spielt bei der Dosierung eine Rolle.« 
    »Warum?«
    »Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht und dem Temperament des Tiers. Angenommen, Sie verpassen einem Elefanten, einem Nilpferd und einem Nashorn jeweils die gleiche Dosis. Den Elefanten machen sie damit bewegungsunfähig, der steht da wie eine Statue. Das Nilpferd machen sie langsamer, es wird etwas schläfrig, läuft aber weiter. Und das Nashorn fängt an zu toben. Aber wenn Sie andererseits ein Nashorn nur fünf Minuten lang mit dem Auto jagen, bekommt es einen Adrenalinschock und fällt tot um. Komische Mischung aus zäh und empfindlich.« Er fuhr langsam auf den Tyrannosaurier zu. »Aber das sind alles Säugetiere. Wir wissen eine Menge über Säugetiere, weil die großen Säuger wie Löwen, Tiger, Bären und Elefanten die Hauptattraktionen der Zoos sind. Über Reptilien wissen wir viel weniger. Und über Dinosaurier wissen wir gar nichts. Dinosaurier sind uns als Tiere ganz neu.«
    »Betrachten Sie sie als Reptilien?«
    »Nein«, sagte Muldoon und schaltete. »Dinosaurier passen in keine der vorhandenen Kategorien.« Er wich einem Felsen aus. »Wir stellen fest, daß die Dinosaurier im Prinzip genauso unterschiedlich sind wie unsere heutigen Säugetiere. Einige sind zahm und niedlich, andere fies und gefährlich. Einige sehen gut, andere nicht. Einige sind dumm und andere sehr, sehr intelligent.«
    »Wie die Raptoren?« fragte Gennaro.
    Muldoon nickte. »Raptoren sind gerissen. Sehr gerissen. Glauben Sie mir, alle Probleme, die wir bis jetzt hatten, sind nichts im Vergleich zu denen, die wir bekommen würden, sollten die Raptoren je aus ihrem Pferch ausbrechen. So. Ich glaube, jetzt sind wir nah genug an unserem Rexy.«
    Vor ihnen steckte der Tyrannosaurier den Kopf durch die Äste und starrte auf den Fluß hinunter. Er versuchte durchzubrechen. Dann trottete er ein paar Meter flußabwärts und versuchte es noch einmal.
    »Frag' mich

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