Just A Porn (German Edition)
dieser bewirkt,
dass sie eine Unterlassungsklage bekommen hat. Seither tönt
sie zwar nicht mehr öffentlich, aber was sie Milan alles erzählt,
haben Sie ja selbst gehört. Ich kämpfe seit sechs Monaten um
eine Sorgerechtsregelung. Mein Anwalt hat nichts in diese
Richtung hinbekommen. Sie ist zu anberaumten Terminen
einfach nicht gekommen und hat sich krankschreiben lassen.
Also bin ich direkt zum Leiter des Jugendamtes gegangen. Das
ist der Grund, warum ich heute meinen Sohn das erste Mal
nach so langer Zeit gesehen habe.“
Florian holte Luft und drehte sich um.
Die blauen Augen des Anwalts sahen ihn ernst an und auch
dieser schien wütend über seine gemachten Aussagen.
„Das, was das Fass allerdings gerade zum Überlaufen bringt,
ist, dass dieser Harald anscheinend schon länger was mit
meiner Frau hat. Einen Fremden lässt man nicht von heute auf
morgen einziehen.“
Er hob hilflos die Hände und erneut wollten sich Tränen bilden.
„Das Einzige, was ich mir vorwerfen kann, ist ein Kuss und der
Gedanke daran, Neues auszuprobieren. Aber getan habe ich es
bis heute nicht, während sie bereits hinter meinem Rücken die
ganze Zeit fremdgegangen ist, oder wie?“
Florian drehte sich etwas zur Seite, damit der Mann nicht
unmittelbar in seine Augen sah. Auch, wenn die Situation alle
Berechtigung dazu gab, Tränen zu vergießen, wollte er sich
nicht die Blöße geben.
„Ich kann langsam nicht mehr“, flüsterte er. „Und dann erzählt
diese Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht
habe, unserem gemeinsamen Sohn, ich würde ihn nicht mehr
lieb haben und nicht sehen wollen?“
Erneut fühlte er die beruhigende Berührung auf seiner
Schulter, nur schien diese gerade dafür zu sorgen, dass seine
Tränen ungehindert fließen wollten.
„Tut mir leid“, kam es leise von ihm.
Er schloss die Augen und versuchte sich wieder in den Griff zu
bekommen.
Überrascht spürte er einen Moment später Arme, die sich von
vorne um ihn legten. Der Geruch des Anwalts drang in seine
Nase ein und vermittelte ihm ein Gefühl von Geborgenheit. Erst
wollte sich Florian gegen die Umarmung wehren, aber der
Mann, der etwas größer war als er selbst, zog ihn unnachgiebig
an sich heran, sodass er nachgab. Ein Schluchzen kam aus
seiner Kehle und er barg sein Gesicht an Lukas' Schulter.
Eine Hand begann, ihm tröstend über den Rücken zu fahren.
„Lass mich raten, du zahlst natürlich dem Anwalt Unsummen
und ebenso mehr Unterhalt, als überhaupt notwendig wäre.
Wahrscheinlich läuft das Haus auf dich, aber du willst, dass
Milan es gut hat und es ihm an nichts mangelt, daher laufen
auch noch alle Kosten über dein Konto.“
Florian stöhnte ertappt in den Anzug des Mannes und nickte.
„Ich kümmere mich um alles und glaub mir, Milan wird keinen
Schaden daran haben, okay? Aber ich werde den Anwalt
deiner Frau platt machen.“
Erneut brachte er nur ein Nicken zustande.
Die Worte des Mannes taten ihm unendlich gut und gaben ihm
mehr Halt, als dessen Körper es gerade tat.
Dass Lukas Schwedt auf das Du gewechselt hatte, sorgte
dafür, dass die Aussagen eine noch persönlichere Wirkung
erzielten, ebenso wie die Umarmung ihm näher vorkam, als
nur der rein physische Kontakt.
„Wie heißt der Anwalt deiner Frau?“
„Harald Steffens“, flüsterte Florian.
Er stockte, hob den Kopf und sah Lukas aus geröteten Augen
an.
„Das kann nur ein Zufall sein?“, fragte er den schwarzhaarigen
Mann.
Dessen Brauen zogen sich überrascht nach oben.
„Davon gehe ich aus, aber das finde ich schnell heraus, in
Ordnung?“
Florian nickte perplex.
Seine Hände ruhten noch immer auf der Taille des anderen
und jetzt, wo sie sich unmittelbar ansahen, wurde er sich der
Nähe des Anwalts mit aller Macht bewusst.
Er befahl seinen Fingern sich von dem Mann zu lösen, aber sie
folgten seiner Aufforderung nicht.
Er schaute einfach nur in die blauen Augen, die ihn sanft
betrachteten.
Lukas löste eine Hand von ihm und wischte behutsam eine
Tränenspur aus Florians Gesicht.
„Ich brauch die Unterlagen. Bekommen wir das heute noch
hin? Es ist zwar Freitag, aber ich würde mich gern am
Wochenende schon mal reinhängen.“
„Ich hab alles bei mir zu Hause. Sind nur zwei Querstraßen,
wäre das für dich in Ordnung?“, fragte Florian.
Lukas nickte. Der schwarzhaarige Mann schien kurz etwas
verlegen, als realisiere er die Nähe, die zwischen ihnen
bestand, und löste die Umarmung auf.
Florians nahm ebenso ein Stück Abstand, dann setzten sie sich
langsam in
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