Just A Porn (German Edition)
und
bediente die Kaffeemaschine.
Das laute Mahlgeräusch durchdrang die Wohnung und
Sekunden später verbreitete sich das Aroma von frischem
Kaffee.
„Das ist ein Traum“, erklärte Lukas perplex.
Florian zuckte mit den Schultern.
„Ben hat einen einzigartigen Stil, so ist es nicht, aber mein
altes Haus habe ich entworfen und bauen lassen. Es war
perfekt, heimeliger und nicht so steril. Diese großen Flächen
bekommt man nicht wirklich gemütlich und das vermisse ich
hier.“
Er sah, wie Lukas auf die Türen blickte, deren Erklärung er
erhalten hatte.
„Geh schon gucken“, forderte Florian lächelnd und der
Schwarzhaarige setzte sich zögernd in Bewegung.
Er stellte einen Kaffee für den Anwalt auf den Tresen, dann
nahm er mit seiner in der Hand, auf einem Barhocker platz.
Seine Gedanken kreisten immer noch darum, ob ihm etwas an
Christine aufgefallen war, aber es war nicht an dem. Langsam
bildete sich eine Frage in seinem Verstand und ließ ihn mehr
grübeln.
„Woran denkst du?“, kam es unmittelbar von der anderen
Seite des Tresens.
Florian hatte nicht bemerkt, dass Lukas gegenüber Platz
genommen hatte.
Der Anwalt hatte sich inzwischen das Jackett ausgezogen und
es über die Couch gelegt. Die Krawatte lag achtlos daneben
und der erste Knopf des hellen Hemdes war geöffnet.
Florian starrte auf den schwarzen Inhalt der Tasse und sprach
seine Gedanken offen aus: „Vielleicht bin ich ja nur neugierig
gewesen, wie es mit einem Mann ist, weil mit Christine schon
Ewigkeiten nichts mehr lief?“
Lukas gab ein leises Lachen von sich, dass Florian aber nicht
angriff, es klang warm und freundlich.
„Florian, man interessiert sich nicht für Männer, weil die
eigene Ehefrau nicht mehr mit einem schläft. In solchen Fällen
suchen sich Heteromänner einen adäquaten Ersatz und haben
kein Bedürfnis Neuland auszutesten.“
Florian klappte den Mund auf, wollte etwas sagen, schloss ihn
dann aber wieder.
Der Blick des schwarzhaarigen Mannes wirkte belustigt,
sodass er dann schon fast ein wenig trotzig sagte: „Eventuell
war es aber bei mir so.“
„Florian. Heteromänner mögen keine Küsse mit dem gleichen
Geschlecht und dir hat es eindeutig gefallen?“
„Vielleicht habe ich mir das auch nur eingeredet“, dementierte
er umgehend.
Lukas seufzte.
„Meinst du, leugnen, macht dich jetzt glücklicher? Ich glaube
nicht.“
„Ich leugne nicht.“
„Doch, das machst du eindeutig Florian von Lest.“
Er schüttelte den Kopf und erntete erneut ein warmes Lachen
von dem Gegenüber.
Florian wusste, dass sein Blick trotzig war und er gerade nicht
den Eindruck hinterließ, erwachsen zu sein.
Lukas schmunzelte.
„Komm her und küss mich. Wenn du es unangenehm findest
und dich nach einer Frau sehnst, dann ist bestätigt, dass du dir
wirklich nur etwas eingeredet hast.“
Florians Augen wurden groß und er starrte den anderen
entsetzt an.
„Ich … ähm ... ich kann dich doch nicht einfach küssen?“
„Nicht? Ich bin ein Mann, besser lässt es sich gar nicht
herausfinden, ob an deinen Gedanken etwas dran ist“,
erwiderte Lukas noch immer schmunzelnd.
„Aber … du ...“, Florian brach seinen Satz perplex ab.
„Ich habe damit kein Problem, falls es das war, was du
anführen wolltest. Entweder man mag es, oder nicht, so
einfach ist das. Also?“
Florian war sprachlos.
„Ich werde dich nicht unsittlich berühren, sondern stelle
lediglich meine Lippen zur Verfügung“, schob der Anwalt
schmunzelnd nach.
„Ähm ...“, mehr brachte Florian nicht heraus.
Lukas stand auf und kam um den Tresen herum.
„Was hast du vor?“, stieß er überrascht aus.
„Deinen Überlegungen ein Ende setzen?“
Verblüfft starrte er den schwarzhaarigen Mann an und Unruhe
breitete sich in ihm aus.
Ehe er sich versah, spürte er die Hand des anderen an seinem
Knie und dieser drehte den Barhocker, samt Florian, sodass
sie sich ansahen.
„Ich ...“
Weiter kam er nicht, denn in der nächsten Sekunde
umschlossen Lukas' Finger sein Gesicht und die Lippen des
Mannes berührten seine.
Behutsam ließ ihn der andere die Wärme seiner Haut spüren,
zog sich dann ein Stück zurück und schenkte ihm einen kurzen
Blick.
Florian öffnete den Mund einen Spalt weit, wusste nicht, ob er
nun etwas sagen, oder lieber schweigen sollte, da kam Lukas
erneut näher und küsste ihn ein weiteres Mal.
Ein zärtlicher, wesentlich längerer Kuss folgte, der in Florian
einen Gedanken forcierte: Er wollte mehr davon.
Seine leicht zitternden Hände glitten von selbst an die
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