Just A Porn (German Edition)
ja eindeutig immer andere
Hintergedanken hat, mein Junge“, flüsterte die Frau und
machte eine hilflose Geste.
Patrick stöhnte ungehalten, während seine Katharina Wolff
leicht verzweifelt dreinschaute.
„Patrick, ich hab jemanden mitgebracht“, rief Hennak in den
Flur hinein.
Sein Kiefer presste sich aufeinander und er versuchte, nicht
wie das leibhaftige Böse auszusehen, obwohl ihm der Sinn
danach stand.
Käthe Wolff huschte in die Küche zurück und Patrick nahm
den Türrahmen ein.
Innerhalb von Sekunden bemerkte er, dass die anwesende
Frau eindeutig nicht ganz aus freien Stücken bei ihnen
aufgetaucht war. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte leicht
Verzweiflung, derweil Hennak sie immer weiter in den Raum
hinein schob.
„Jung, du erinnerst dich an Manuela? Ihr habt euch doch
bestimmt schon Jahre nicht mehr gesehen. Da habe ich mir
gedacht, ich bring sie einfach mal mit!“
Patrick fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Vor ihm stand eine Frau, die nicht einmal grauen Mäusen
Konkurrenz gemacht hätte. Braune, strähnige Haare klebten
trostlos auf dem Kopf, während das geblümte gelbe Kleid ihn
automatisch an Käthes Leberwurst auf dem Frühstückstisch
erinnerte.
„Hennak, ich langweile mich hier nicht, sondern arbeite. Ich
habe also zu tun“, presste Patrick heraus.
„Aber Jung! Die Zeit für nen Kaffee wird doch wohl noch sein?
Außerdem hab ich mir gedacht, nächste Woche ist
Schützenfest, da könnt ihr ja zusammen hingehen? Das wäre
doch was Feines! Manuela würde sich bestimmt auch freuen,
nicht wahr Kind?“
Der grauhaarige Mann stieß die Frau an und diese nickte
schüchtern.
Er spürte über die penetrante Art des alten Mannes Wut in sich
aufkommen.
„Ich weiß nicht mal, ob ich dann überhaupt in Heide bin und ob
ich Lust auf eine Veranstaltung dieser Art habe, steht auf
einem ganz anderen Blatt. Ich muss arbeiten!“, knurrte Patrick
und drehte sich auf dem Absatz um.
Kopfschüttelnd verließ er die Küche.
„Aber Jung!“, setzte der Grauhaarige an, doch Käthe Wolff
unterbrach Hennak Klein.
„Ich hab dir gesagt, dass Patrick zu tun hat, Hennak. Der ist
nun mal nicht fürs Vergnügen hier!“
Die Worte drangen durch den Flur und er war dankbar, dass
seine Großmutter ihn aus der Schusslinie holte. Patrick hatte
schon fast die Vision vor Augen, dass Hennak Klein diese Frau
womöglich noch in sein Zimmer schob und die Tür zuhalten
würde.
Kopfschüttelnd zog er sich zurück und nahm sich eine weitere
Kiste vor.
Ein leises Klopfen ließ ihn kurze Zeit später zusammenzucken.
„Ja“, presste er so laut hinaus, dass es von außen gehört
werden konnte.
Zu seiner Erleichterung war es Käthe Wolff, die hineinschaute.
„Sie sind weg. Entschuldige Kleiner, ich hab versucht Hennak
davon abzubringen, aber du weißt ja, wie er ist.“
Patrick brummte und erklärte dann: „Ich denke, ich werde mit
Hennak bei Gelegenheit ein Wörtchen reden müssen, sonst
schleppt er hier nachher jeden Tag jemand Neues zur Tür rein,
bis alle ledigen Frauen aus dem Umkreis in deiner Küche
gestanden haben, Gran.“
Katharina Wolff sah ihren Enkel bedrückt an.
„Es tut mir leid, mit Hennaks Engagement habe ich gerechnet.“
Patrick stutzte über die Aussage seiner Großmutter und dachte
sich, dass die alte Dame zusehends merkwürdiger wurde.
„Das macht nichts Gran, ich kläre das mit ihm.“
„Sei nicht so hart zu ihm, du weißt, dass er es nicht böse
meint. In einer Stunde gibt es essen“, sagte die grauhaarige
Frau und schloss die Tür.
In Gedanken versunken zupfte er einen Grashalm nach dem
anderen aus der Wiese und starrte auf das ununterbrochene
Grün vor sich. Weit und breit störte kein Haus den Blick,
lediglich Bäume und wild wachsende Grünflächen waren zu
sehen.
Der späte Nachmittag quälte mit gnadenlosen Temperaturen
und er war dankbar, dass die alte Eiche an seinem Rücken für
Schatten sorgte. Er griff nach der Wasserflasche, die ihren
Platz zwischen seiner ausgezogenen Kleidung fand. Die Hitze
hatte ihn dazu getrieben, nur noch in Shorts die Ruhe zu
genießen.
Der gestrige Tag war ereignislos und vor allem ruhig gewesen.
Patrick hatte sein Arbeitspensum erfüllt und ging sogar
einigermaßen früh ins Bett. Heute hingegen sah die Welt
schon wieder anders aus.
Ein schnatternder Haufen alte Frauen befand sich im Haus.
Großmutters
Mittwochs-Kaffeekränzchen.
Die
ersten
grauhaarigen Damen waren bereits nach dem Mittagessen
aufgetaucht und die Küche wurde als Backstube deklariert. Er
hatte
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