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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Gesicht, und er lächelte. Es war Argons Traum gewesen, ein eigenes Schiff zu besitzen, und auch Morbus träumte davon. Vielleicht sogar Eddie? Er glaubte es nicht. Er selbst jedenfalls fand ebenso wenig Reiz darin wie Sky. Er freute sich darauf, irgendwann die Fliegerei hinter sich zu haben, die Raumhäfen, die immergleichen Hotelzimmer, die engen Shuttles, die Anschnallerei, all die verlorenen Monate, die irgendwo zwischen einem TransMatt-Portal und dem nächsten in der Leere versickerten.
    »Falls es irgendwann so weit sein sollte«, erinnerte sie ihn.
    »Irgendwann ist es immer so weit«, erwiderte er, legte seinen rechten Arm auf die Kontrollen und betrachtete ihn. »So oder so.«
    »Du solltest die Blutung stillen«, riet sie ihm. Auf einmal stand sie ganz dicht bei ihm, und er wünschte, er könnte ihre Körperwärme spüren.
    »Es hört schon auf. Schau.«
    »Das ist nicht normal«, bemerkte sie.
    »Es tut auch nicht weh.«
    »Das kann schon mal vorkommen. Kannst du die Hand bewegen?«
    Er versuchte es. Das Ergebnis war zweifelhaft. Der Biss ging bis auf den Knochen. »Ich bin ziemlich müde«, stellte er fest.
    »Versuch, sie anzufunken«, bat sie ihn. »Sie wissen nicht, dass du noch lebst.«
    »Die Verbindung ist weg«, erwiderte er schulterzuckend, stand auf und suchte nach Argons Quartier. Er orientierte sich am Geruch und fand es rasch, es war vergleichsweise groß und bestand sogar aus zwei Räumen. Sorgsam schloss er die Tür hinter sich, eine weitere untaugliche Barriere gegen die da draußen, die so hungrig waren und so gut schmeckten. Träge rollte er sich auf dem Bett zusammen. Der Geruch der kleinen Pilotin hing in Decke und Kissen. »Das ist ein Luxus, den ich vermisst habe – ein richtiges Bett.«
    »Desinfizier die Wunde wenigstens.«
    Er gähnte sie an. »Später«, beschied er ihr. »Leg dich neben mich, ja?«
    Seufzend leistete sie seiner Bitte Folge. Sie war geschmeidig und schön, roch nach nichts, atmete nicht, war nicht warm. Hinter der Schläfrigkeit spürte er den Schmerz herannahen, unausweichlich und kalt, und er biss die Zähne zusammen, rollte die Decke zusammen und nahm sie in den Arm. Ehe Sky etwas Spöttisches sagen konnte, flüchtete er sich in den Schlaf.

24
    Datum: 27. Juli 3042
    System: unbekannt
    Planet: unbekannt
    Ort: Anlage
    Keine Flammenwerfer. Auch hier gab es keine Flammenwerfer. Das wurde Leynard sofort klar, als sie im Licht einer kleinen Drohne, die ihnen entgegenkam, an bleichen, stinkenden Überresten der Aliens vorbei durch einen Gang hasteten, durch eine Tür traten, die hinter ihnen wieder verriegelt wurde, und sich einem Mann gegenübersahen, der nicht sehr viel größer war als er selbst. Na gut, vielleicht einen Kopf. Aber größer als Jet war er nicht, im Gegenteil, und Jet war erst siebzehn und würde, wie er Leynard häufig versicherte, noch wachsen. Ein gutes Stück.
    »Hi«, begrüßte sie der Mann. Sogar Leynards Mutter hatte herzlicher geklungen, als sein Vater im letzten Herbst nach all den Jahren wieder vor der Tür gestanden hatte. »Ich bin Eddie.«
    »Wolf. Das ist Leynard. Und das hier ist Scar.« Unsanft ließ Wolf sie zu Boden gleiten und sah sich um, während die Drohne wieder nach draußen glitt und Eddie die Tür zuschob. Den Riegel legte er nicht vor. Leynard ertappte sich bei dem Wunsch, er täte es. Wegen der fehlenden Flammenwerfer. Mit der entsprechenden Bewaffnung hätte er sich erheblich sicherer gefühlt. Der Raum hing voller Schatten. Er sah sich forschend um.
    »Nervös, Kleiner?«, fragte Eddie. »Hier ist nichts.«
    »Ich bin nicht nervös. Ich …«
    »Das ist ja noch ein Kind«, brummte Eddie gereizt.
    »Ich bin dreizehn.«
    Er schnaubte nur und deutete auf Scar. »Was ist mit ihr?«
    »Ich habe sie betäubt.«
    »Aha.«
    »Das war auch gut so«, mischte sich Leynard ein. Keiner der beiden Männer beachtete ihn. Sie schienen nicht zu wissen, was sie voneinander halten sollten.
    »Die eigentliche Anlage ist unten?«, fragte Wolf schließlich und deutete zu einer offen stehenden Tür, die Leynard jetzt erst bemerkte.
    »Richtig.«
    Dann sprach eine Weile niemand mehr, bis Eddie sagte, dass Morbus und Toro jetzt kämen. Auch der Stier-Beta folgte der Drohne und stand unvermittelt in der Tür. Sie war so hoch und breit, dass er sich nicht ducken musste – auf der Virago hatte Leynard zweimal beobachtet, wie er mühsam durch zu enge Türen getaucht war, in denen er fast mit den Hörnern hängen blieb. Er kam herein, Eddie

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