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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Entbehrlichen.
    Er versuchte, es nicht persönlich zu nehmen, und arbeitete weiter, während sich draußen die Lucies gegen die Tür warfen.

30
    Datum: 27. Juli 3042
    System: unbekannt
    Planet: unbekannt
    Ort: draußen
    Sie liefen nicht vor Flames weg, aber sie folgten ihm auch nicht. Das stellte er fest, als er nach einer ganzen Weile den Kopf wandte und sich umschaute. Hinter ihm nichts als schimmernde Weite, Mondlicht von oben und Mondlicht von unten, von den spiegelnden Blättern reflektiert. Ein elender Planet, so schien es ihm, aber es mochte sein, dass sich nur wenige Kilometer entfernt das Bild wandelte. Überall gab es karge und unwirtliche Gegenden. Er hoffte, dass es hier angenehmere Gegenden und ein paar Städte oder zumindest größere Siedlungen gab, denn dieser Ort, an dem er seine Menschlichkeit verloren hatte, bedeutete ihm viel, und er wollte gern bleiben, zumindest für einige Zeit.
    Obwohl die großen Blätter aussahen wie Spiegel, gaben sie nach, wenn man dagegenstieß, und sie wuchsen ganz gerade, die Stängel nicht zu dicht beieinander, er kam gut durch. Wie lange er lief, wusste er nicht, aber er spürte, dass sich der Abstand zwischen ihm und dem Mädchen verringerte. Bei dem Gedanken, ihr bald gegenüberzustehen, wurde ihm warm. Es wurde Zeit. Normalerweise gab es keine solchen Komplikationen bei seinen Aufträgen. Aber er verzieh ihr. Sie würde die Erste sein, die durch die Hand eines Wesens brannte, das kein Mensch mehr war und noch keinen Namen für das hatte, was es jetzt darstellte – das war ein besonderer Status. Und wenn sie brannte und er die Kraft von ihr zurückforderte, die ihr nicht zustand, würde er ihr verzeihen.
    Die flackernden Kontrolllichter beruhigten sich, als das System hochfuhr. Misstrauisch starrte Scar die drei großen Bildschirme an, über die Daten rasten, die ihr nichts sagten. Die Mündung der Misanthrope presste sie an die Schläfe der toten Pilotin, mit der anderen Hand hatte sie ihre Haare gepackt. Die Pilotin rührte sich nicht in ihrem Griff. Sie war einen guten Kopf kleiner als Scar, aber trotzdem war es ein Fehler gewesen, sie loszumachen. Die ganze Zeit heulte und flehte sie, aber Scar sah das Grinsen, das sich auf die vertrockneten Lippen drängte, hörte sie hämisch kichern, wann immer sie wegschaute. Die Ungewissheit, zu was sie imstande sein mochte, brachte Scar fast um den Verstand. Sie fragte sich ernstlich, ob sie es aushalten würde, die Tote bei sich zu behalten, bis sie das Shuttle erreichte. Sie konnte ihr ja nicht trauen … was, wenn sie von ihr verlangte, den Autopiloten für die Reise in den Orbit zu programmieren, und stattdessen jagte sie das Shuttle, Scar und sich selbst in die Luft?
    Aber welche Alternative hatte sie?
    Hier und jetzt konnte und wollte sie nicht darüber nachdenken. Hier und jetzt wollte sie vor allem, dass es endlich mal wieder richtig hell war. Wie ein kleines Mädchen, das sie niemals gewesen war, das ein Nachtlicht braucht, um die Zeit bis zur Morgendämmerung zu überstehen. Überall ringsum waberten Schemen und schlangen sich um ihre Fußgelenke, verfingen sich in ihrem Fell, sie glaubte ihre kalte Berührung zu spüren, und der Schein der Taschenlampe und das unstete Licht, das auf den Lauf der Laserpistole geschraubt war, ließen sie nur unruhig zucken, statt sie zurückzutreiben. Sie brauchte starkes elektrisches Licht, das alle Schatten in die Ecken jagte, damit sie sich für einen Augenblick entspannen konnte. Und vielleicht sah auch die tote Pilotin bei Licht betrachtet nicht mehr ganz so schlimm aus.
    Die Datenströme auf den Bildschirmen kamen zur Ruhe, und zur Begrüßung erschien ein Symbol: zwei stilisierte schwarze Hände, die eine blau leuchtende Kugel bargen. A.C. Solutions stand darunter.
    »Was soll das denn?«, knurrte Scar. All ihre Muskeln waren zum Zerreißen gespannt. Sie erinnerte sich an die Atemtechniken, die sie gelernt hatte, aber sie bekam ihr eigenes Keuchen nicht in den Griff. Wie konnte ein Herz so schnell schlagen?
    »Muss die Firma sein, die hier gearbeitet hat.« Die Stimme der Toten war leise und spöttisch.
    Scar schaute auf sie hinunter und sah das Lächeln, das auf den rissigen Lippen spielte. Sie ließ sich nichts anmerken. »Sagt mir nichts.«
    »Mir auch nicht. Vielleicht irgendwas Kleineres. Oder eine Tochtergesellschaft.«
    »Ja«, erwiderte Scar, plötzlich ganz sicher, dass die Pilotin es genau wusste. »Läuft das hier jetzt, oder was?«
    »Ich … weiß nicht. Die

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