Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
finden möchte, weiß, wo er liegt.«
    McGuire schob die Tür auf, die knarrte, als wäre sie seit Jahren nicht mehr geöffnet oder geschmiert worden.
    »Hier entlang«, sagte er und stieg eine matt beleuchtete Wendeltreppe auf der rechten Seite hinab. Mallory, Nathan und Felina folgten ihm.
    Fünf Minuten lang sagte niemand etwas. Schließlich gab McGuire bekannt, dass sie beinahe den halben Weg zurückgelegt hatten.
    »Den halben Weg?«, wiederholte Mallory. »Bats, wir müssen über hundertfünfzig Meter tief sein.«
    »Der Club wurde dafür ausgelegt, Erdbeben, Zaubern, Überschwemmungen, Flüchen, Atombomben von weniger als acht Megatonnen und Termiten standzuhalten«, antwortete McGuire. »Es dauert seine Zeit, ihn zu erreichen, aber sobald wir erst mal dort sind, kannst du dich in der Gewissheit wiegen, vollkommen sicher zu sein.«
    »Es sei denn, ich möchte ihn eilig verlassen.«
    »Kein Problem«, entgegnete der Vampir. »Alle Stühle sind als Schleudersitze ausgelegt.«
    »Wie soll das helfen, wenn der Raum eine Decke hat?«, wollte Mallory wissen.
    »Daran habe ich nie gedacht«, räumte McGuire ein.
    »Irgendwie überrascht mich das nicht.«
    »Du wirst aber noch überrascht sein«, wandte Felina ein.
    »Wieso?«, fragte Mallory.
    Sie beugte sich vor und schnupperte in der kühlen, klammen unterirdischen Luft. »Tote Dinge lauern dort unten.«
    »Du meinst Vampire?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Vampire sind untot. Was ich rieche, ist tot.«
    »Permanent?«, fragte Mallory.
    »Ja.«
    »Das erleichtert mich«, stellte der Detektiv fest. »Bist du aber auch wirklich sicher – dass all die toten Dinge, die du witterst, permanent tot sind?«
    »Ja, John Justin«, antwortete Felina. »Absolut sicher. Hundertprozentig.«
    »Danke!«
    »Ich habe eine Frage, John Justin«, fuhr sie fort.
    »Ja?«
    »Was heißt ›permanent‹?«

KAPITEL 15
    0:26 U HR BIS 0:39 U HR
    »Man sollte eigentlich erwarten, dass man einen Laden, der Belfried heißt, oben findet und nicht unten«, bemerkte Mallory, als sie schließlich den unteren Treppenabsatz erreicht hatten.
    »Das war er früher auch«, erklärte McGuire. »Tatsächlich fand man ihn auf dem Rockefellerkarree, das eigentlich Rockefeller-Demipolytetrahedron heißen müsste, aber lassen wir es mal durchgehen.«
    »Was ist passiert?«
    »Harpyien haben fortwährend an den Tischen gebettelt, also hat man die Gaststätte mit Glas umschlossen; neue Vampire, die sich noch nicht daran gewöhnt hatten, nach Sonar zu fliegen, krachten in der Folge an die Scheiben und prallten davon ab, und manche Gäste stellten fest, dass sie nicht trinken und dabei auf die tief unter ihnen vorbeiziehenden Wolken blicken konnten, ohne dass ihnen schlecht wurde. Dann funktionierten die Fahrstühle auch jedes Mal nicht, wenn Stromschwankungen auftraten, sozusagen Halbfälle, und ...«
    »Okay, ich gewinne bereits eine Vorstellung«, warf Mallory ein.
    Die Eingangshalle erwies sich als klein und schlecht beleuchtet. Der gesamte Club war so gestaltet, dass er wie eine Höhle wirkte: falsche Höhlenwände, ein Fußboden, der feucht aussah, es aber nicht war, und indirekte Beleuchtung. Tunnel führten zu den verschiedenen Speiseräumen, und Mallory entschied, dass eine Fledermaus, die keinen Hängeplatz in einem echten Glockenturm fand, sich hier wahrscheinlich wohlfühlen würde.
    Ein Kellner trat an sie heran, der einen Smoking und einen roten Samtumhang trug und wirklich eindrucksvolle Eckzähne hatte. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ihm fiel auf, dass Mallory ihn anstarrte und Nathan seinen Speer fester packte. »Das ist die übliche Paradeuniform für Angestellte, Sir«, fuhr der Kellner fort und entfernte dabei die Eckzähne. »Unsere Gäste fühlen sich dabei wohler.«
    »Ist Winnifred Carruthers schon eingetroffen?«, erkundigte sich Mallory. »Wir sollen sie hier treffen.«
    »Das kann ich im Grunde nicht beantworten, Sir«, antwortete der Ober. »Vielleicht könnten Sie sie beschreiben?«
    »Stämmige Frau, grauhaarig, die wahrscheinlich Khaki trägt und eine Nitro Express mitführt.«
    Der Ober lächelte. »Ah, die Dame mit dem gefährlich aussehenden Gewehr! Ja, sie erwartet Sie im angrenzenden Raum.« Er wandte sich an den Drachen. »Macht es Ihnen wohl etwas aus, Ihren Speer abzugeben, Sir?«
    »Ich lasse ihn nie aus den Augen«, antwortete Nathan.
    »Und Sie, Sir?«, wandte sich der Kellner an Mallory. »Wir haben hier einen kleinen Zwinger, wo etliche Zauberer und Hexen ihre

Weitere Kostenlose Bücher