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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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millionenfach vom Nachthimmel, der sich über ihr erstreckte und plötzlich bewegte . Noch nie hatte Seraphia so viele Gestirne gesehen, und etwas stimmte ganz sicher nicht mit der Zeit, denn jetzt bildeten die Sterne Streifen im Mantel der Nacht. Kabals Trabant raste sichtbar geschwind über den Himmel, auf dem er eine leuchtende Spur hinterließ. Dichter Nebel stieg in Sekundenschnelle aus dem Waldboden auf.
    Dann verlangsamte sich der Fluss der Zeit zurück auf ein normales Maß. Obol schien wieder fest über ihnen zu stehen, das Licht der Sterne wurde schwächer, ihr Vorwärtsdrang verringert, bis sie wie gewohnt am Firmament verharrten. Der Nebel hing reglos in der Luft und waberte nicht mehr umher, als würde er nach etwas suchen. Auch das Wasser des Sahm flüsterte jetzt wieder leise vor sich hin.
    Sie spürte eine Präsenz in den Schatten der Nacht.
    In der lichtlosen Finsternis des uralten Waldes Garak Pan knackte es hier und da.
    Seraphia sah etwas im Augenwinkel aufblitzen und blickte sich aufgeregt um.
    »Faunus?«
    Der Herr der Wälder stand jedoch unbewegt und mit erstarrten Gliedern in der Mitte der Lichtung. Er sah aus wie eine Statue aus poliertem Marmor. Seraphia suchte seine Nähe, als sich flackernde Lichtquellen aus allen Richtungen näherten. Sie erkannte Fackeln, unendlich viele Fackeln.
    Unzählige Gestalten traten schweigend zwischen den Bäumen hervor und ihre Gesichter glichen gemeißelten Fratzen im Schein der Flammen. So viele unterschiedliche Ausdrücke und Gefühle waren in die maskenhaften Angesichter gehämmert - und doch war es nur ein Mann!
    Es war Faunus, der Tausendfache.
    Seraphias Herz klopfte wild und sie bemühte sich, Ruhe zu bewahren. Die Macht der Dunklen Flamme regte sich in ihrer vor Angst ganz zugeschnürten Brust. Sie versuchte, sich zu beruhigen.
    Tausendmal Faunus näherte sich.
    Alle strebten in die Mitte der Lichtung, wo sie sich neben dem erstarrten Mann, in dessen Begleitung sie hierher gefunden hatte, hektisch in alle Richtungen umdrehte, die glitzernden Augen des Tausendfachen erblickend.
    »Faunus?«, fragte sie noch einmal lauter.
    Ein Chor aus tausend Mündern antwortete ihr.
    »HIER BIN ICH!«
    Sie zuckte zusammen.
    Die magischen Verkörperungen, die vollkommen real waren, redeten plötzlich auf sie ein, stellten Fragen, lachten, weinten, schrien, wisperten. Sie hörte immer wieder ihren Namen. Der Chor wurde drängender. Die vielen Männer, die alle Faunus waren, riefen in einer Stimme und tausend unterschiedlichen Betonungen ein einziges Wort: »SERAPHIA!«
    »Hört auf!«, schrie sie und hielt sich die Ohren zu.
    Der Lärm endete abrupt ...
    ... im Gras lagen tausend Fackeln.
    Scheinbar wieder allein, nahm sie die Hände von den Ohren, drehte sich um. Hinter ihr stand nur ein Faunus und lächelte sie erschöpft an. Seine Aura glühte machtvoll.
    »Seraphia! Ich danke Euch für euer Kommen! Der Grund Eures Besuchs ist denkbar schlecht, aber Ihr habt mir geholfen, zu mir selbst zurückzufinden. Ich schulde Euch etwas.«
    Sie beruhigte sich und schaute sich noch einmal ungläubig um, doch die anderen Männer, die Faunus bis auf das Haar glichen, waren nun wirklich alle fort. Misstrauisch blickte sie diesen neuen Faunus an, denn etwas war grundlegend anders an ihm. Er erschien ihr mehr wie ein Mensch mit einem komplexen Charakter, keine einzelner Aspekt einer Persönlichkeit.
    Faunus der Tausendfache vereint in einem Körper und einem Geist, war schlicht ein Mann, zeigte keinerlei Veränderungen des Leibes, wie sie bei anderen magisch begabten Männern üblicherweise der Fall waren. Sein Leib verbarg das Geheimnis seiner Macht hinter der Fassade des Gewöhnlichen, auch wenn er recht attraktiv war. Seraphia war zutiefst beeindruckt von seiner Magie und seinem Aussehen, ließ es sich aber nicht anmerken.
    »In dem Zusammenhang fällt mir etwas ein. Teilt Ihr euch ein Gedächtnis mit allen Euren Inkarnationen?«
    Faunus warf seine Stirn in Falten und nickte, dann hielt er sich plötzlich die Hand vor den Mund und grinste eine Sekunde lang schief.
    Er straffte sich und verneigte sich tief. »Verzeiht, ehrenwerte Priesterin. Ein Mann besteht aus vielen Facetten. Nicht alle davon sind es Wert, ein eigenes Leben zu führen. Bitte behaltet mein Verhalten am Teich für Euch. Es liegt mir nicht daran, dieses Geschehnis mit anderen zu teilen.«
    Er hat mich tatsächlich heimlich beobachtet!
    Das war definitiv eine der seltsamsten Situationen, die sie je erlebt

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