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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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ich gebe ihm sofort seine Tabletten, dann noch sein Fressen, ehe ich mich umziehe und vor mir selbst ekle.
    „Mopsi, das darfst du mir nie mehr antun!“, sage ich und mit seinem mampfenden Maul blickt er zu mir hoch, wedelt mit seinem Saurüsselschwänzchen und steckt dann sein gesamtes Gesichtchen wieder in den Fressnapf und frisst genüsslich weiter.
     
    Ich beginne das Buch Gedankenschatten von Wolf-Peter Arand zu lesen. Dann ruft die Arbeit. Unter tags taucht ein recht amüsanter Witz meines Freundes Samuel auf dem Bildschirm auf (wohl um mich zu erheitern).
     
    Mann kommt in die Hölle!
    Eines Tages starb ein Mann und fand sich in der Hölle wieder. Wie er in Verzweiflung durch die Hölle wandelte, traf er zum ersten Mal den Teufel.
    Teufel: „Warum bist du so verzweifelt?“
    Mann: „Was glaubst du denn? Ich bin doch in der Hölle.“
    Teufel: „Die Hölle ist doch gar nicht so schlimm, wir haben hier jede Menge Spaß. Bist du ein Trinker?“
    Mann: „Klar doch, ich liebe das Trinken.“
    Teufel: „Na also, du wirst die Montage lieben. Wir saufen den ganzen Montag Schnaps, Bier, Whiskey, Tequila einfach alles. Wir trinken bis wir kotzen und dann trinken wir weiter.“
    Mann: „Das klingt ja super!“
    Teufel: „Bist du ein Raucher?“
    Mann: „Klar doch.“
    Teufel: „Du wirst die Dienstage lieben. Wir rauchen den ganzen Tag die besten Zigaretten/Zigarren aus der ganzen Welt. Kriegst du Krebs? Wen juckt das? Du bist ja schon tot!“
    Mann: „Das ist ja einfach toll.“
    Teufel: „Ich wette, du bist ein Spieler.“
    Mann: „Natürlich bin ich e iner.“
    Teufel: „Am Mittwoch kannst du alles, was dein Herz begehrt, spielen, ob Poker, Roulette, Blac kjack, alles was du willst. Bist du pleite, wen juckt das; du bist ja tot! Wie sieht es mit Drogen aus?“
    Mann: „Machst du Witze? Ich liebe Drogen. Meinst du…“
    Teufel: „Ja natürlich am Donnerstag ist Drogentag. Du kannst alle Drogen zu dir nehmen, die du willst… du bist doch tot, wen juckt das?“
    Mann: „Ich hätte nie gedacht, dass die Hölle so ein cooler Platz ist.“
    Teufel: „Bist du schwul?“
    Mann: „Nein!“
    Teufel: „Oh .. du wirst die Freitage hassen!!!“
     
    Dann kommt plötzlich meine Chefin Trude, die nie um die Mittagszeit das Geschäft betritt. Sie hat eine schlechte Nachricht für mich. Ja, ich weiß, dass die Umsätze in den vergangenen Monaten nicht die besten waren, aber es wird immer besser als man denkt. Die Wirtschaft prognostiziert das ganze Jahr über negative Wirtschaftsbilanzen, aber jetzt mal ehrlich: Wenn das stimmen würde, wären wir alle arbeitslos, sind wir das? Nein!
    Trude bleibt aber ernst. Ich habe sie selten so ernst gesehen. Sie ist eine sehr nette Frau, meist lustig drauf (besonders wenn sie nicht im Verkauf stehen muss), um die Fünfzig, mit rauchiger Stimme, die fünf Zigarillos, die sie pro Tag raucht, tragen wohl das ihrige dazu bei, ihre Stimme so versifft klingen zu lassen, dazu veranstaltet sie regelrechte Prosecco-Orgien im Hinterzimmer und ernährt sich ausschließlich von McDonalds, Burger King und den Drei Goldenen Kugeln. Trude sieht deshalb gleich um zehn Jahre älter aus, als sie in Wahrheit ist. Aber es ist und bleibt me ine Trude, die mir eine Chance gab, als ich dringend eine brauchte. Sie arbeitet nicht gerne im Verkauf und deshalb habe ich auch viel Freiraum beim Arbeiten. Ich mache meinen Job gut, das betont sie immer wieder, aber die Umsätze sind einfach rückläufig und es geht sich beim besten Willen nicht aus, dass der Laden zwei Vollzeitbeschäftigte erhält.
    „Trude, ich weiß, wann glaubst du denn, dass es Zeit wird für mich zu gehen?“
    Trude fängt an zu weinen. „So bald?“, schießt es mir aus dem Mund. Sie weint noch immer und mir kommt etwas sehr eigenartig vor. „Du meinst, ich bin ab sofort gekündigt?“
    „Ja“, stammelt das versiffte Weib. Aber sie trauert auch aus einem anderen Grund, nämlich selbst wieder in ihrem eigenen Geschäft hinter der Theke zu stehen und wieder die Verkäuferin zu mimen. Trude meint, dass dreißig Jahre Handel genug wären und man danach keine Ku nden mehr sehen könne, sie wird wohl recht haben.
    Ich verlasse – gekündigt – das Geschäft. DSDS, ich komme. Trude meint noch, dass sie mir mein Dienstzeugnis zuschicken würde. Fuck, fuck, doppelfuck.
     
    Als ich wenige Augenblicke später das Geschäft verlasse, scheint mir die Sonne ins Gesicht. Was läuft bei mir nur falsch, frage ich mich.
    Job weg.
    Der Arzt

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