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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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passieren ließ, kam die Einsicht. Kval hatte vielleicht recht. Alles deutete auf Bernandas Mielkos hin. Selbst Torp schien in diese Richtung zu tendieren, auch wenn er nicht ganz so felsenfest davon überzeugt war. Jedenfalls nicht Anton gegenüber.
    «Mist.» Seine Hände krampften sich um das Lenkrad. Der Knoten in seinem Magen wollte sich nicht lösen. Er machte die Tür auf und stieg aus. Ging zu dem Absperrband, das immer noch das Wäldchen hinter Viggo Holms Haus abriegelte. Dass der Lieferwagen hier gewesen war, wussten sie. Es war der stichhaltigste Beweis, den ihre Ermittlungen erbracht hatten. Doch was hatte Bernandas Mielkos davon, wenn er jemanden umbrachte, an dem er gutes Geld verdiente? Oder an dem zumindest sein Hintermann gutes Geld verdiente. War es deshalb zu dem Doppelmord im Schotterwerk gekommen, weil Bernandas Mielkos und der andere Ausländer aneinandergeraten waren, nachdem er Viggo Holm ermordet hatte?
    Anton ging auf das nahegelegene Einfamilienhaus zu. Ließ seinem Klingeln zwei Klopfer folgen.
    Er stellte sich der Frau vor und zeigte ihr unaufgefordert seinen Dienstausweis. Erkundigte sich, ob er ihrem Sohn eventuell noch eine letzte Frage stellen dürfe. Die Mutter rief ihn herbei.
    «Ich dachte, in den Nachrichten hätten sie gesagt, der Mörder sei gefasst?»
    «Ja und nein», erwiderte Anton. «Das heißt, stimmt schon, aber irgendwie werde ich aus diesem Karoauto, von dem ihr Sohn meinen Kollegen erzählt hat, nicht so richtig schlau.»
    Der Sohn kam zum Vorschein und umklammerte wie ein Schraubstock das Bein seiner Mutter.
    «Hallo», begrüßte ihn Anton und ging in die Hocke. «Bist du der Junge, der so gut Schach spielen kann?»
    Der Kleine sah zu seiner Mutter hinauf. «Ist der auch Polizist, Mama?»
    Die Mutter nickte.
    «Kannst du auch so gut Schach spielen wie der andere Polizist?»
    «Weißt du was? Ich glaube, der andere hat nur Glück gehabt, als er gegen dich gewonnen hat.»
    «Aber er hat
zweimal
gewonnen!» Der Junge hielt zwei Finger in die Luft.
    «Dann eben riesengroßes Glück.»
    «Und bist du auch so gut?»
    «Soll ich dir ein Geheimnis verraten?»
    «Ja», antwortete der Junge und sperrte neugierig die Augen auf.
    «Der andere Polizist, der hier war … Es gibt nichts auf der Welt, was der besser kann als ich. Das ist die volle Wahrheit.»
    Der Junge verzog den Mund zu einem zahnlosen Lächeln. Drei seiner vier vorderen Milchzähne hatten ihren Dienst quittiert.
    «Spielst du mit mir?»
    Seine Mutter räusperte sich und sagte mit gedämpfter Stimme: «Sagen Sie einfach nein. Er will mit jedem spielen, und Sie haben bestimmt viel zu tun.»
    «Ist schon in Ordnung», antwortete Anton genauso leise und signalisierte der Mutter mit einem Blick, dass er wirklich Lust auf eine Runde mit ihrem Sohn hatte. Der Junge hatte sich inzwischen hinter den Beinen seiner Mutter verkrochen. «Du», sagte Anton zu ihm, «ich spiel gern mit dir. Willst du dir nur vorher mal ein Foto ansehen, das ich gemacht habe?»
    «Na gut», antwortete der Kleine und machte einen Schritt auf ihn zu. «Du kriegst Weiß, dann darfst du als Erster ziehen.»
    Anton war gerührt. Schenkte Mutter und Sohn ein breites Lächeln. Sie war süß. Er warf einen Blick auf ihre Hand. Ein Ring.
    Na klar.
    «Das ist echt lieb von dir.» Er holte sein Handy heraus und klickte das Bild von Karl Skarviks weißem Peugeot  5008 mit dem karierten Aufkleber an. Hielt dem Jungen das Display vor die Nase. «Ist das hier das Karoauto, das du gesehen hast?»
    «Nein!», protestierte er enttäuscht. «Das ist nicht das Karoauto. Bei dem Karoauto war in der Mitte ein Loch. Sonst wär’s ja auch kein richtiges Karoauto.»
    Anderthalb Stunden später brach der Knirps in Jubel aus. Anton stand auf. Ging um den Tisch und setzte sich neben ihn.
    «Du bist zu gut», sagte er und wuschelte ihm durch die Haare. «Ich verspreche dir, dass ich wiederkomme, wenn ich ein bisschen geübt habe. Und dann darf ich mal gewinnen. Abgemacht?»
    Der Junge wandte Anton das Gesicht zu. Grinste. «Ja, wir können spielen, wann du willst.»
    «Du, dieses Karoauto?»
    «Mmh.» Der Junge begann, das Schachbrett aufzuräumen. Nahm mehrere Spielfiguren in seine kleinen Hände.
    «War das weiß?»
    «Nein, nein, nein.» Er sah Anton mit ernster Miene an. «Ganz falsch. Das war so.» Er zeigte auf das Metallarmband von Antons Uhr.
    «Wie? Silbrig?»
    Der Junge nickte heftig.
    «Nicht zufällig grau?»
    Der Kopf änderte seinen Kurs. Bewegte sich rasch

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