Kaetzisch fuer Nichtkatzen
noch nichts darüber aus, ob die Katze defensiv oder offensiv reagieren wird. Im Gegenteil zeigt es den ganz akuten Gemütszustand sinnbildlich: Die Katze schwankt – wenn Sie so wollen gemeinsam mit ihrem Schwanz – zwischen Flucht oder Angriff, zwischen dem genervten Davonlaufen oder dem vehementen Wehren gegen die Störung.
Abwehrbereitschaft
Bei der abwehrbereiten Katze versetzt sich der ganze Körper in Verteidigungsbereitschaft – wohlgemerkt immer mit dem Ziel, eine ernste, körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Abwehr ist defensiv und die Reaktion auf eine – wenn auch nur vermeintliche – Bedrohung! Mehr Schein als Sein ist die Devise: Die Katze setzt alles daran, größer zu erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist.
Im Extremfall kann dazu der Schwanz steil nach oben aufgestellt und wie eine Flaschenbürste gesträubt werden. Das Fell wird aufgeplustert, undhäufig nehmen Katzen eine leicht seitliche Position zum Kontrahenten ein, präsentieren ihm ihre Breitseite. Dieses gesamte Körperbild nennen wir Katzbuckeln, und es ist bezeichnend für das, was in der Katze vorgeht. Während der vordere Teil „sich bereits auf der Flucht befindet“, „blufft“ das Hinterteil noch. Dadurch schiebt sich der Katzenkörper in der Länge zusammen, und der Rücken wölbt sich. Das Ganze wird untermalt durch Anfauchen des gegnerischen Artgenossen oder durch Spucken, wenn sich die Katze von einem andersartigen Gegenüber wie beispielsweise einem Hund bedroht fühlt. Es werden kleine Scheinangriffe gestartet, die nur dem einen Zweck dienen: den Kontrahenten zu verblüffen und sich so eine Möglichkeit zur Flucht zu verschaffen. Die Katze zuckt dabei förmlich wie elektrisiert vor und zurück. Schafft sie es, den Gegner zu verdutzen, kann es durchaus sein, dass das Hinterteil „mutiger“ wird, und dieser Anblick vermittelt den Eindruck, als „überhole“ es die ganze restliche Katze.
Der kleine Tiger schwankt zwischen Abwehr und Aggression – letzteres zeigt sich deutlich in den für den Gegner sichtbaren weißen Flecken auf den Ohren.
(Foto: Fotonatur.de/Schellhorn)
Ergibt sich für die Katze trotz allem kein Ausweg vor dem bedrohlichen Reiz, wird sie versuchen, eine strategisch vorteilhaftere, leicht erhöhte Position zu erlangen. Gelingt ihr auch das nicht, verharrt sie zusammengekauert und regungslos am Ort, immer darum bemüht, ihre empfindlichenKörperteile zu schützen. Sie kann mit den Vorderpfoten schlagend und fauchend dem „Feind“ entgegenstoßen oder aber knurrend warnen. Die Oberlippe wird weit hochgezogen, und auf der Nase bilden sich dadurch kleine Fältchen, die die Zähne freilegen, ganz nach dem Motto: „Schau, was ich für gefährliche Waffen habe, und lass mich besser in Ruhe!“ Selbstverständlich kann diese Abwehr- auch in eine Angriffshaltung kippen. Die Übergänge sind fließend.
Übrigens folgt einem Fauchen im Allgemeinen ein Pfotenhieb, wohingegen das anhaltende, warnende Knurren tendenziell eher einen Biss ankündigt.
Angst pur spricht aus dem Gesicht und dem ganzen Körper des Tigerkindes. (Foto: Fotonatur.de/Schellhorn)
Angst
Die akut angsterfüllte Katze legt die Ohren eng nach hinten an, sodass der Anblick vermuten lässt, sie habe gar keine Ohren. Extrem geweitete Pupillen unterliegen einem starken Adrenalineinfluss und deuten auf wirklich starke Angst oder auf extreme Stresssituationen hin. Die Schnurrhaare liegen nach hinten an. Die Katze „macht sich klein“, in der Hoffnung, dass der Angst auslösende Reiz verschwindet. Häufig sitzt sie dabei mit angezogenen Gliedmaßen, um verletzliche Stellen wie Nacken, Hals und Bauch zu schützen, und versucht, sich in Ecken und Winkel zu drängen.
Übersprunghandlungen
In Konfliktsituationen zeigen Katzen häufig Übersprunghandlungen, indem sie sich zum Beispiel putzen oder kratzen oder am Boden schnüffeln, und zwar immer dann, wenn zwei Antriebe gleich stark sind und einander blockieren, sodass ein dritter, anscheinend in der entsprechenden Situation deplatziert wirkender Antrieb auftritt. Das kann beispielsweise ein Schwanken zwischen Angriff und Flucht sein, das sich dann übersprungartig in Form hektischen Fellleckens abreagiert. Nach innerartlichen Auseinandersetzungen kann man oft beobachten, dass sich das unterlegene Tier anschließend an Gegenständen (zum Beispiel einem Baumstamm) mit „Imponierkratzen“ abreagiert – allerdings erst, wenn der Überlegene außer
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