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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Werk zu stecken. Und wenn es dafür galt, ein paar Schädel einzuschlagen, so war dies sicher eine Sünde, die in anschließender Buße ihre Absolution finden würde.
    Es gab jedenfalls keinen Besprechungsbedarf. Aus der Dunkelheit tauchten zwei vierschrötige Gestalten auf, zwei weitere Mannschaftsgrade aus Klasewitz' Meuterergruppe. Sie hatten den Auftrag, die Mönche nach unten zu begleiten.
    Die Gruppe verschwand in der Dunkelheit. Von Klasewitz eilte sofort auf die Brücke, wo Tennberg und Schmitt auf ihn warteten. Beide empfingen ihn mit einem ausgesprochen siegessicheren Lächeln.
    Von Klasewitz hielt Tennberg die offene Hand hin. »Die Schlüssel zur Waffenkammer!«, forderte er.
    Es gab drei Schlüssel zu diesem wichtigen Raum. Einen hatte er. Einen hatte der Zweite Offizier. Einer lag im Schlüsselkasten auf der Brücke, damit der Wachhabende im Notfalle Waffen ausgeben konnte. Als Tennberg ihm nur diesen in die Hand drückte, runzelte von Klasewitz die Stirn.
    »Wo ist der dritte? Ich habe Ihnen gesagt, dass wir auf jeden Fall vermeiden müssen, dass Langenhagen …«
    Tennberg sah von Klasewitz verwirrt an. »Aber ich dachte, Sie hätten ihn! Ich habe sofort Männer in die Kabine des Zweiten geschickt, aber sie haben ihn nicht vorgefunden! Ich dachte, Sie hätten sich bereits um ihn gekümmert!«
    Von Klasewitz fluchte. Er holte seine Waffe hervor. Die Pistole lag sicher in seiner Hand. Er konnte mit Handfeuerwaffen umgehen. Es war das Erste, was ihm sein Vater auf ihrem Landgut beigebracht hatte, und es war das Einzige, was er wirklich begriffen hatte.
    »Kommen Sie mit, Schmitt!«, zischte der Adlige. Der Oberheizer zuckte ungerührt mit den Schultern. Von Klasewitz übersah diese laxe Haltung für den Augenblick. Wahrscheinlich dachte der Bursche, ihre gemeinsame Verschwörung mache sie zu so etwas wie Gleichgestellten. Allein schon bei dem Gedanken daran, mit einer Kreatur wie Schmitt auf gleicher Stufe stehen zu sollen, kam von Klasewitz die Galle hoch. Schmitt stand bei ihm ganz oben auf der Liste der Sündenböcke, denen er nach der vollständigen Kommandoübernahme den Schauprozess machen würde. Ganz, ganz oben.
    Von Klasewitz stürzte die Treppe hinunter, Schmitt im Schlepptau. Dann drangen Geräusche an sein Ohr, dumpfe Rufe, gedämpfte Schreie. Es gab einen Kampf! Einen richtigen Kampf! Das war so nicht vorgesehen!
    Von Klasewitz stürmte die engen Gänge und Treppen ins Innere der Saarbrücken. Er stieg über bewusstlose Mannschaftsmitglieder, die im Schlaf von Petronius' Leuten überrascht worden waren, ganz wie geplant. Vielen lief Blut aus entsetzlich aussehenden, aber letztlich harmlosen Platzwunden über das Gesicht. Die Männer Gottes waren alles andere als zimperlich vorgegangen. Der Erste Offizier hatte ihnen eingeschärft, nur im äußersten Notfall zu töten. Auch er benötigte eine einsatzfähige Mannschaft, wenn er erst das Kommando übernommen hatte. Und Märtyrer konnte er überhaupt nicht gebrauchen.
    Dann traf er auf einen. Die verdrehte Haltung und die blutdurchtränkte Mönchskutte sagten alles. Von Klasewitz beugte sich nieder. Eine Stichwunde, direkt im Brustkorb. Messer waren die einzigen Waffen, die den Loyalisten zur Verfügung stehen sollten und jemand war geistesgegenwärtig genug gewesen. Gut, das hatte man erwarten können. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
    Der Kampfeslärm wurde lauter. Schließlich fielen Schüsse. Das war nun gar nicht geplant gewesen. Der Adlige umklammerte den Griff seiner Waffe. Als er durch das nächste Schott kletterte, sah er eine Gruppe seiner Aufrührer. Er riss einen an den Schultern herum.
    »Du! Was ist los? Was steht ihr hier rum?«
    Der Mann zuckte zusammen und warf einen Hilfe suchenden Blick um sich, doch alle seiner Kameraden waren dankbar, dass sie nicht im Fokus der Aufmerksamkeit standen.
    »Der Herr Marineoberingenieur …«
    »Was? Sprich deutlich!«
    »Die Zugänge zum Maschinenraum sind verrammelt. Langenhagen und Dahms haben Waffen, und auch einige Mannschaften und Unteroffiziere. Köhler ist bei ihnen, er ist auch bewaffnet. Sie haben alle Schotts von innen verriegelt. Wir kommen da so nicht rein!«
    »Verdammt!«, rief von Klasewitz und ließ den Meuterer fahren. Er starrte auf das massive Schott vor ihm und fluchte erneut, ausdauernd, heftig. Einige Männer warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Sie schienen nicht damit gerechnet zu haben, dass der piekfeine Pinkel solch ein Vokabular hatte.
    »Brennen!«, stieß der

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