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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Erste Offizier schließlich hervor. »Brennt das verfluchte Schott auf!«
    Niemand regte sich.
    »Was? Seid ihr taub?«, schrie von Klasewitz.
    »Alle Schweißbrenner sind im Werkzeugraum. Und der Werkzeugraum …«
    Der Adlige stierte auf das Schott und rief sich in Erinnerung, wo er stand. Natürlich. Dahms war ein degenerierter Idiot, aber er kannte sein Handwerk. Er hatte diesen Zugang blockiert, weil dahinter die Werkzeuge gelagert wurden. Kein Schweißbrenner.
    Der Anführer der Meuterer dachte fieberhaft nach. Viele Optionen blieben ihm nicht. Er konnte die Loyalisten belagern und hoffen, dass ihnen bald die Vorräte ausgehen würden. Er konnte sogar die Luftzufuhren verstopfen und dafür sorgen, dass ihnen die Atemluft ausging. Ja, das war eine hervorragende Idee! Genial! Er würde genau das tun! Diese Situation würde nur wenige Stunden in Anspruch nehmen, dann war der Spuk auch schon vorbei!
    Ein breites Grinsen fuhr über das Gesicht des Adligen.
    »Wir erledigen das anders«, sagte er siegesgewiss. »Stellt hier eine Wache auf und baut eine Deckung, falls sie herausstürmen wollen. Dann sichert den Rest des Schiffes, ich will keine unliebsamen Überraschungen. Überlasst die da drin nur mir.«
    Die Männer beeilten sich, die Anweisungen des Ersten auszuführen. Der Blick in den Augen des Mannes machte ihnen fast genauso viel Angst wie jener in denen der irren Mönche, die das Schiff gestürmt hatten.
    Dem einen oder anderen kamen Zweifel, ob er richtig gehandelt hatte. Doch niemand wagte es, dies offen zu zeigen.
     

 
     
18
     
    »Lassen Sie mal sehen!«
    Dahms stöhnte unterdrückt auf, als Langenhagen mit sanfter Gewalt seine Hand fortschob, mit der er die Wunde an seinem Oberarm bedeckt gehalten hatte. Der junge Offizier sah sich die Fleischwunde kritisch an.
    »Ich bin kein Arzt, Herr Marine…«
    »Johann.«
    Langenhagen holte den Verbandskasten hervor und riss ein Stück sauberes Verbandzeug ab.
    »Ich bin kein Arzt, Johann, aber das muss genäht werden. Ich kann das Muskelfleisch erkennen und es blutet wie Sau. Hier, halt das!«
    Dahms nahm die Rolle mit dem Verbandsmaterial und zuckte zusammen, als Langenhagen die Binde auf die Wunde drückte, um sie danach mit schnellen, sicheren Bewegungen fest zu umwickeln.
    »Es wird die Blutung einigermaßen unter Kontrolle halten, aber es muss genäht werden«, wiederholte er noch einmal. »Und halt den Arm ruhig. Ich mache eine Binde.«
    Langenhagen bewies, dass er bei der Sanitätsausbildung aufgepasst hatte. Er versorgte die Wunde und Augenblicke später ruhte Dahms linker Arm in einer provisorischen Schlaufe. Feine Schweißperlen standen auf der Stirn des Ingenieurs.
    »Legen dich einen Moment hin, Füße hoch. Sehr viel können wir jetzt ohnehin nicht tun. Wir können nicht raus, sie können nicht rein. Wir haben Waffen und sie haben auch welche. Sie müssen sich um Gefangene kümmern, aber wir haben nicht mehr als 18 kampffähige Leute zur Verfügung.«
    Langenhagens Blick fiel durch das Halbdunkel des Maschinenraums. Er sah die glänzenden Gesichter der Loyalisten im Widerschein der Karbidleuchten. In allen las er eine Mischung aus Entschlossenheit und Verzweiflung.
    »Wir müssen Renna Bescheid sagen«, ächzte Dahms. »Er ist der Einzige, der dieser Ungeheuerlichkeit noch ein Ende bereiten kann!«
    »Das wäre schön, ich wüsste aber zurzeit nicht, wie das anzustellen wäre«, gab Langenhagen zurück. »Und allzu lange werden wir es hier auch nicht aushalten. Wenn uns von Klasewitz die Luft abdreht, ist sowieso alles vorbei.«
    »Welchen Schaden können wir also anrichten?«, fragte sich Dahms halblaut und ließ seinen Blick wandern. »Wir können doch nicht die Hände in den Schoß legen …«
    »Du wirst erstmal genau das tun!«, sagte Langenhagen mit Nachdruck und schob den Ingenieur, der sich aufrichten wollte, sanft wieder zurück. Es war ohnehin ein Wunder, dass sie es soweit geschafft hatten. Die Meuterer hatten zwar offenbar einen Plan gehabt, waren aber nicht sehr professionell vorgegangen. Außerdem waren die Offiziere, die von Klasewitz' große Brandrede mit Misstrauen erfüllt hatte, sehr wachsam geworden und hatten Vorbereitungen getroffen. Als die ersten Anzeichen des Aufstandes deutlich geworden waren, hatten sie sich sofort bewaffnet und versucht, eine Verteidigung zu organisieren. Letztlich war daraus ein ordentlicher Rückzug in den Maschinenraum geworden. Dass von Klasewitz sich die Hilfe fanatischer Mönche an Bord holen

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