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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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guten Appetit.«
    » Guten Appetit!«, johlte der Chor der Zuschauer vor Lachen.
    Der Mann mit dem schwarzen Bart ließ die Scherze einfach ungerührt von sich abprallen und sagte etwas zu den anderen beiden; etwas, dass Kali Darad durch das Gejohle nicht verstehen konnte. Wütend über den Lärm stieß sie einen schrillen Schrei zu den Tribünen hinauf aus, der jedoch nur mit noch lauterem Jubelgeschrei quittiert wurde.
    Töten! Alle! Ich will sie alle töten! Dummes lautes Menschengezücht! Hass! Ich hasse sie.
    Noch während sie ihren blutigen Gedanken nachhing, senkte sich ihr Blick wieder auf den Glatzkopf. Und mit diesem fange ich an.
    Abermals fauchte sie ihre drei Gegner an und versuchte weiter, sie zu umrunden. Doch die drei bewegten sich einfach mit ihr mit, sodass sie immer die harten Schilde und die scharfen Klingen vor sich hatte. Da machte sie plötzlich einen Sprung auf ihre Opfer zu, sprang jedoch sofort wieder zurück. Wieder spreizten sich ihre Schopffedern auf, als sie den Kopf schief legte. Die Männer und die Frau hatten sich keinen Fingerbreit bewegt. Sie waren zusammengezuckt, das gewiss, aber sie hatten sich nicht zu einem Angriff verleiten lassen. Sie warteten beharrlich ab, bis sie den ersten Zug machen würde. Der rot gefiederte Kopf ruckte auf die eine, dann wieder auf die andere Seite.
    Neugier. Etwas Neues. Etwas Interessantes. Menschen mit Mut. Menschen, die nicht dumm sind. Keine einfache Beute. Kein leichter Kampf. Interessant.
    » Sieht so aus, als ob Kali Darad etwas Unterstützung von uns gebrauchen könnte, was?«, rief der Arenaverwalter in die Menge und gab ihnen mit rudernden Armen das Zeichen, sich zu erheben.
    Das ließen sich die Zuschauer nicht zwei Mal sagen. Sofort sprangen alle auf die Füße und stimmten wieder ihre Kali Darad-Sprechchöre an. Doch statt die Aufmerksamkeit zu genießen, wie es jeder Gladiator an ihrer Stelle getan hätte, ärgerte sich die Harpyie nur maßlos über den Radau, der da über ihr zusammenschlug. Es fiel ihr sehr schwer, sich bei dem Chaos zu konzentrieren. Und mit der Konzentration schwand die Beherrschung. Und mit der Beherrschung schwand die berechnende, vorausschauende Frau in ihr und überließ der unberechenbaren, reißenden Bestie die Vorherrschaft.
    Mit einem Aufschrei breitete sie ihre Schwingen aus und schwang sich in die Luft. Das Kettenhemd und die Lederweste zogen schwer an ihr, doch sie musste ja nur eine kurze Distanz zurücklegen. Noch während sie auf die Krieger zugeflogen kam, sah sie, wie die beiden zum Schlag gegen sie ausholten.
    Waffen. Schlagen. Schmerz! Rasch schlug sie noch ein paar Mal kraftvoll mit den Flügeln und setzte über die Gruppe hinweg, wobei die beiden Krieger sie nur um Haaresbreite verfehlten. Trotzdem explodierte plötzlich ein stechender Schmerz an ihrem rechten Schienbein, als der lange Stock der molligen Frau sie mit aller Kraft traf. Hätte einer der Männer den Stock geführt, wäre ihr Bein gebrochen gewesen. So hatte die tätowierte Frau nur eines erreicht: Sie hatte sich den vollen Zorn der Harpyie eingehandelt.
    Dann ging alles so unbeschreiblich schnell, dass niemand mehr in der Lage war, rechtzeitig zu reagieren. Kaum, dass Kali Darad wieder Boden unter den Füßen hatte, fuhr sie auch schon mit dem Schlag ihrer rechten Schwinge herum und machte – unterstützt von ihren Flügeln – einen unglaublich schnellen Satz vorwärts – direkt auf die vielleicht nur vier Schritt von ihr entfernte, vor Schreck wie versteinert dastehende Zauberin zu! Dabei stieß sie einen derart grässlichen, schrillen Schrei aus, dass allen das Blut in den Adern gefror. Sogar die beiden ehemaligen Krieger erstarrten für einen kurzen Moment im Angesicht dieser rasenden Furie. Doch selbst dieser kurze Moment war noch zu lang.
    Die Zauberin wollte aufschreien, wollte zurückweichen, wollte sich umdrehen und einfach davon laufen. Doch dafür war es längst zu spät.
    Holz splitterte, als Kali Darad den schützend erhobenen Stab mit einem einzigen vernichtenden Schlag ihrer klingenbewehrten Hand in der Mitte durchschlug. Große, goldene Augen starrten blitzend in vor Entsetzen hervorquellende grüne, als die langen Krallen durch Leder und Stoff drangen und sich bis zum Anschlag in den Bauch der dicken Zauberin gruben; ihrem weit aufgerissenen Mund entwand sich nur ein ersticktes Krächzen. Zu dem Zeitpunkt hatte sie noch gar nicht begriffen, dass sie dem Tode geweiht war. Sie hatte lediglich den fürchterlich

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