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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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starken Hieb in den Bauch wahrgenommen.
    Doch Kali Darad verschwendete keine unnötige Zeit mit der interessant bemalten, doch als Gegner schrecklich langweiligen Frau. Mit einem Ruck riss sie ihre Klingen wieder frei und gab der krampfhaft zuckenden Zauberin mit all ihrer zu Gebote stehenden Kraft einen Stoß, der sie von den Füßen riss und zurück gegen Melarc warf; der Aufprall schickte ihn beinahe zu Boden.
    Phonetischer Jubel begleitete die Harpyie, als sie herumwirbelte und ihre blutverschmierten Metallkrallen das auf sie herabfahrende Kurzschwert Calors beiseite wischten. Mit einem Satz schoss sie gut fünf Schritt kerzengerade in die Höhe, um sofort wieder, wie ein Raubvogel, auf den Kämpfer herabzufahren. Der rothaarige Mann hob mit einem wilden Aufschrei seinen Rundschild und holte zu einem Stich mit dem Schwert aus. Doch bevor die Klinge ihr Ziel finden konnte, prallte die Harpyie kreischend auf den Schild, packte ihn und riss ihn nach links, womit sie seinen Schwertarm blockierte und den Angriff vereitelte. Doch statt dann einfach weiter auf den Verurteilten einzuschlagen, hielt sie den Schild weiter fest umklammert und riss daran herum. Calor musste seine ganze Kraft aufbringen, dass sie ihm den Schild nicht einfach aus den Händen riss, und versuchte dabei immer wieder verzweifelt, der tobenden Bestie das Schwert in den Leib zu treiben. Es war zum aus der Haut fahren! Dieses – wie er anfangs gedacht hatte - dumme wilde Tier wehrte jeden Hieb und jeden Stich mit seinem eigenen Schild ab. Noch nie hatte er mit einem derartigen Gegner gerungen und sah allmählich seine Chancen schwinden. Da bemerkte er im Augenwinkel eine Bewegung. Er musste diese Bestie nur noch einen Moment lang hinhalten.
    »Na komm schon, du verdammte Schlampe! Ist das alles was du kannst?«, brüllte er, noch bevor sie ihm den Schild mit einem brutalen Ruck vom Arm riss und sich mit einen weiten Satz nach hinten von ihm löste; nicht ein Herzschlag später zerteilte Melarcs Klinge die Luft an der Stelle, wo sie gerade noch gestanden hatte.
    » Verdammt!«, fluchten beide Männer im Chor, während sie mit ansehen mussten, wie Kali Darad den Schild einfach in die tobende Menge warf. Ein Mann in giftgrünen Gewändern und leuchtend rot gefärbten Haaren fing den Schild auf und hielt ihn wie eine Trophäe jubelnd in die Luft.
    Nun war die Harpyie in ihrem Element! Sie hatte Blut vergossen und der Geruch von Angst lag süß und schwer in der Luft. Ihr Blut rauschte wie ein reißender Fluss durch ihre Adern und das Versprechen von noch mehr Leid und Tod ließ ihren Körper vor Erregung vibrieren. Mit einem kurzen Blick erfasste ihre menschliche Seite die gegenwärtige Situation. Die Zauberin mit dem albernen Stock bewegte sich nicht mehr und einer der garstigen Schilde war aus dem Spiel. Blieben nur noch zwei Männer mit Schwertern und ein Schild.
    Melarc stellte sich jetzt mit seinem Schild vor Calor. Seine Lippen bewegten sich, doch die Hysterie auf den Rängen verschlang wieder jegliches Geräusch.
    Möchte wissen. Möchte hören. Zu laut! Sie sind alle zu laut! Mit gefletschten Zähnen schrie sie ihre Frustration und ihre Wut heraus, doch anstatt zu verstehen und leiser zu werden, feuerte das Publikum sie, ob ihres vermeintlichen Kriegsschreis, nur noch mehr an.
    » Dumme Menschen!«, fluchte sie vor sich hin und schüttelte wild den Kopf. »Dumme, laute Menschen! Hass! Ich hasse sie!«
    Wütend begann sie erneut, die beiden Kämpfer zu umkreisen. Doch diese drehten sich wieder nur langweilig mit ihr mit. Wieder kein Vorstoß; wieder kein Ausfall. Gar nichts. Einfach nur drehen, drehen, drehen.
    Langsam wurde Kali Darad ungeduldig. Die beiden Männer warteten wieder nur darauf, dass sie den ersten Schritt machte. Und ihr fehlte es an Geduld und Disziplin, die Sache genauso auszusitzen und selber auf einen Fehler ihrer Gegner zu warten. Der Blutrausch, der Hunger und die Mordlust zerrten an ihr, trieben sie an wie ein durchgehendes Pferd einen Wagen. Und kurz darauf verdrängte wieder das Raubtier den Menschen in ihr und drängte zum Angriff. Es galt Beute zu erlegen!
    Wie ein Berserker schoss die Harpyie schreiend auf die beiden Kämpfer zu. Melarc riss sofort sein Schild hoch, um dem Wilden Ansturm zu begegnen, während hinter ihm Calor bereits zum Schlag ausholte. Als Kali Darad dann unmittelbar vor Melarc und seinem Schild aufsetzte und mit ihrer Klaue tiefe Furchen in das mit den Spuren vieler Kämpfe übersäte Holz schlug,

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