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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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werde mich nun zurückziehen und Vorbereitungen für meine Abreise treffen. Und Ihr sorgt bitte dafür, dass dieser Pöbel die Finger von meinem Eigentum lässt, ja?«
    Coroll Burr folgte mit den Augen der ausladenden Geste des Händlers, die eine immer größer werdende Menschenmenge umfasste, die sich immer dichter um ihre Heldin aus der Arena drängte.
    Und wozu dann die ganze verdammte Hektik? »Ich werde mein bestes geben, Herr«, seufzte der Arenaverwalter verdrossen und winkte die Käfigträger zu sich.
    El Kadir lächelte zufrieden darüber, dem Arenaverwalter für seine Unverschämtheit noch ein wenig mehr Arbeit verschafft haben zu können und meinte vor Süffisanz triefend: »Nichts anderes erwarte ich für mein Geld, werter Coroll Burr. Nichts anderes erwarte ich.«
     
     
    Kaum war El Kadir in sein protziges Heim zurückgekehrt, begann er sogleich damit, seine Bediensteten durch die Gegend zu scheuchen. Wie ein Gardehauptmann marschierte er mit großen Schritten im Stechschritt den mit schwarzem Marmor ausgelegten Hauptkorridor seines Herrenhauses entlang, wobei er ohne Luft zu holen ungerichtet Anweisungen in die Reihen seiner Bediensteten bellte und der jeweils sich angesprochen fühlende fluchtartig davon eilte, um den Wünschen seines Herrn nachzukommen.
    Während für ihn robuste Kleidung für die Reise, elegante Kleidung für offizielle Anlässe, praktische Kleidung für weniger offizielle Anlässe und bequeme Kleidung für die Nacht zusammengepackt wurde, führte ihn sein Weg geradewegs zu seiner Schatzkammer unterhalb des Hauses, wo er alle möglichen Kuriositäten aufbewahrte, deren er in seinem bisherigen Leben hatte habhaft werden können. Und das beinhaltete auch seine Sammlung seltener magischer Artefakte.
    Seine Schatzkammer hatte er sich ein kleines Vermögen kosten lassen. Die massive Steintür am Eingang bot in ihrer perfekten Bauweise keinerlei Möglichkeit, ein Stemmeisen oder ähnliche Einbruchswerkzeuge anzusetzen und vermochte selbst einer ganzen Herde Nashörner zu trotzen. Es gab nur eine Möglichkeit, dieses unverrückbare Hindernis zu überwinden, und die bestand in dem Händler selbst.
    Wie jedes Mal legte El Kadir seine rechte Hand auf die handtellergroße, mit beeindruckender Sorgfalt in der Mitte der Tür in den Stein eingearbeitete Rune. Was sie genau bedeutete, wusste er nicht. Es erschien ihm auch nicht wichtig, solange sie nur ihren Zweck erfüllte. Die magische Rune erkannte sofort seine Seelenspur und flammte saphirblau auf. Einen Herzschlag später schwang die über eine Elle dicke Tür aus massivem Granit lautlos nach innen auf. Jedes Mal, wenn sich dieses wahre Bollwerk wie der Schoß einer Frau für ihn öffnete, dankte er den Göttern für die Erschaffung der Darak Hul, deren begnadet kunstfertige Hände dieses kleine architektonische Wunder hervorgebracht hatten.
    Ein Dutzend magischer Leuchtkugeln glomm an jeder Wand auf, als El Kadir die zehn mal zehn Schritt messende Kammer betrat, und tauchten diese in ein angenehmes, warmes Licht. Das Gemütlichkeit vermittelnde Licht schien auf eine Vielzahl bizarrer Dinge, fein aufgereiht in aufwändig gearbeiteten Regalen aus dunklem Eichenholz. Fast jede Sonne stattete El Kadir seinen Schätzen einen Besuch ab und ließ sich von der Erhabenheit seines Besitzes ausgiebig das mittlerweile überdimensionale Selbstbewusstsein streicheln. Mit einem väterlichen Lächeln auf den Lippen schlenderte er zwischen den Regalen hindurch und strich mit den Fingern über diese und jene Kostbarkeit – darunter auch Dinge, die nur wenige Menschen bereit waren zu berühren, ohne dass man ihnen ein Messer an die Kehle hielt.
    Schließlich blieb er an einem bestimmten Regal stehen und musterte die darin ruhende Auslage. Er überlegte einen Moment lang, was auf einer solchen Reise alles passieren konnte, bevor er in das Regal griff und eine bronzene Feuerröhre, einen schwarzen Bannknochen von der Größe eines menschlichen Oberschenkelknochens, eine silberne Halskette mit einem geschlossenen Auge als Anhänger, die ihren Träger unsichtbar zu machen vermochte, und einen Wächterstab in Form eines Spazierstocks mit einem silbernen Totenschädel als Knauf, herausnahm. Versonnen blickte er in die leeren Augenhöhlen des im Licht der Kugeln schimmernden Totenschädels und schwelgte in den Erinnerungen an die Abenteuer, die er auf den langen Handelsfahrten in seinem früheren Leben erlebt hatte. Schon damals hatte er, so oft es ging, auf die

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