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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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schon auf ihre gesamte Umgebung. Hier und dort raschelte ein Tier, Zweige knackten, der Geruch der Bäume, des vermodernden Holzes und der Blätter, unterschiedlicher Kräuter und Pilze lag in der Luft. Nichts deutete auf gerüstete und bewaffnete Männer hin, die auf der Suche nach ihnen durchs Unterholz stolperten. Sie waren sicher. Für den Moment.
    Es dauerte eine Weile, bis Taros Goll sich wieder soweit erholt hatte, dass sie weiter gehen konnten; dieses Mal nahm Kali Darad den Sack mit dem Proviant. Dennoch war der erste Schwung verflogen und ihr Tempo ließ merklich nach. Seinem Rat folgend wichen sie von ihrem geraden Weg, fort von den schwarzen Reitern, leicht nach links ab und bahnten sich behutsam einen Weg durch das Gehölz, redlich bemüht, nicht mehr Zweige zu zerbrechen, als unbedingt nötig.
    »Ich wünschte, wir hätten eine Fackel dabei«, beschwerte sich Taros Goll, nachdem er ein weiteres Mal über eine Wurzel gestolpert war. »Oder eine Lampe oder so etwas.«
    »Nein«, entgegnete Kali Darad entschieden. »Kein Licht. Macht es leichter uns zu finden. Müssen so weiter.«
    Daraufhin murmelte er nur etwas Unverständliches in sich hinein, gefolgt von einem derben Fluch, als er sich den Kopf an einem tief hängenden Ast stieß.
    »Vorsicht. Ast«, kam es von vorne gezischt.
    »Na schönen Dank auch, Schatz«, maulte er zurück, während er sich ihr gehässiges Kichern anhören musste.
    Er wollte ihr gerade dafür eine Eichel an den Kopf werfen, als sie sich zurückfallen ließ und ihn an der Hand nahm.
    »Vorsicht, Schatz«, flüsterte sie, als wären ihre Verfolger irgendwo ganz in der Nähe. »Achte auf meine Füße. Nicht mehr stolpern. Aufpassen.«
    Leichte Verlegenheit zupfte bei dem Wort ´Schatz´ an seinen Mundwinkeln, als er etwas versöhnlicher meinte: »Wenn du mich führst und vor Wurzeln und Ästen warnst.«
    Sie nickte und gab ihm einen Kuss. »Versprochen. Führen. Warnen. Bleib bei mir.«
    Und so marschierten die Harpyie und der Barde Hand in Hand über Wurzeln hinweg, durch tückische Laubhaufen und unter nieder hängenden Ästen hindurch, immer weiter dem Herzen des Waldes entgegen.
    Nach einer Weile – keiner von ihnen konnte mehr sagen, wie lange es her war, seit sie den Wald betreten hatten – blieb Kali Darad schlagartig wie angewurzelt stehen und drückte Taros Golls Hand.
    »Was ist los?« Ihre plötzliche Anspannung versetzte ihn in höchste Alarmbereitschaft.
    Sein Dolch glitt singend aus der Scheide.
    »Stimmen«, zischte sie und schaute ruckartig nach vorne und nach hinten. »Hinter uns.«
    »Die Jäger?«
    »Ja. Sie folgen uns. Kommen näher. Müssen weiter.«
    »Was?«, der Barde riss die Augen auf, während er neben ihr her stolperte. »Wir sind doch mindestens zwei Mal abgebogen. Wie können die uns so einfach folgen?«
    Einige Herzschläge verharrte Kali Darad in angestrengtem Lauschen, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte.
    »Spuren«, erklärte sie im Gehen und bog einen Ast beiseite, um ihn hinter sich wieder raschelnd zurückschnellen zu lassen. »Sie folgen unseren Spuren. Spuren, die nur einer sehen kann.«
    Ein Ast zupfte an seinem Umhang und sein Fuß stieß gegen eine Wurzel. »Wie meinst du das, 'Spuren, die nur einer sehen kann?'«
    »Vorsicht, Ast. Sie folgen einem, der unsere Spuren sieht. Er atmet schwer und stöhnt immer wieder. Schmerzen. Verletzt. Der Zauberer!«
    »Also lebt er noch«, stellte Taros Goll keuchend fest. »Warum können wir nicht einfach mal Glück...«
    »Still!«, zischte sie und drückte seine Hand, dass sie knackte und er mit einem unterdrückten Schmerzenslaut einknickte. »Muss hören. Will wissen.«
    Sicher. Wenn du mir die Hand brichst, wirst du bestimmt noch viel mehr hören , brodelte er vor sich hin, sagte aber lieber nichts.
    Sie umrundeten einen dichten Dornenbusch und folgten einem schmalen Pfad, bis sie an einen kleinen, leise plätschernden Bach kamen.
    »Kurze Pause, liebes«, bat Taros Goll, fiel am Ufer des Bächleins auf die Knie und spritzte sich mit den Händen das wohltuende kalte Nass ins Gesicht. »Ah, das tut gut.«
    »Können nicht lange bleiben«, drängte Kali Darad. Sie stand bereits auf der anderen Seite des Baches und starrte angespannt in die Richtung, aus der sie die Stimmen kommen hörte. »Müssen weiter.«
    »Ja, ja. Gleich.« Er wusste selber, dass die Jäger ihnen dicht auf den Fersen waren. Trotzdem war er der Erschöpfung nahe und brauchte dringend eine Erfrischung. So schöpfte er sich

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