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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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wandern, bis sie endlich wieder aus dem Wald heraus kamen? War der Wald wirklich so groß? Oder widerfuhr ihnen das, was manchem in der Wüste widerfuhr? Liefen sie im Kreis, ohne es zu merken? Eine grausige Vorstellung, Glockenschlag um Glockenschlag umher zu wandern, um plötzlich wieder auf der Lichtung zu stehen, wo die verbliebenen Mitglieder des Hexenzirkels bereits auf sie warteten und auf Rache sannen. Am liebsten hätte er Markierungen in die Bäume geritzt, um diese Möglichkeit auszuschließen. Doch war dies nur ein flüchtiger Gedanke, denn da waren schließlich noch die Jäger, die immer noch hinter ihnen her waren und wahrscheinlich äußerst dankbar für jeden Hinweis über ihren Verbleib sein würden.
    Dieser verdammte Zauberer. Ohne ihn wären wir schon längst über alle Berge, während die noch sonst irgendwo herumirren würden. Es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn loszuwerden.
    Doch so sehr er sich auch mühte, fiel ihm nichts ein, womit sie sich des Magiers entledigen konnten, ohne von seinen Begleitern niedergehauen zu werden. Vor allem der Taurugar mit dem riesigen Hammer bereitete ihm dabei Sorgen. Früher hatte er dieses Volk immer für einen Haufen schwerfälliger Fleischberge gehalten, doch nach ihren Erlebnissen mit Gall Bator hatte sich diese Meinung drastisch geändert. Trotz ihrer Masse waren diese Kerle überraschend schnell und behende und erwiesen sich – gepaart mit ihrer unglaublichen Kraft – als die schrecklichsten Kämpfer, die er je gesehen hatte. Er sah sich schon panisch durchs Unterholz stolpern, während der Riese einfach in einer geraden Linie auf ihn zu preschte, kleinere Bäume einfach beiseite stieß, Wurzeln niedertrampelte und ihn schließlich, nach einer bedauernswert kurzen Jagd, mit seinem Hammer zermalmen würde.
    »Komm, Taros«, drängte die Harpyie und zupfte wieder an seiner Hand. »Schneller. Müssen uns beeilen. Woran denkst du?«
    »Ach, an nichts«, er stieg über eine Wurzel. »Nur daran, wie gerne ich uns diesen Magier vom Halse schaffen würde.«
    »Hinterhalt«, schlug sie vor. »Erschießen. Wie sein Pferd.«
    Wo wir wieder bei dem Problem mit dem Taurugar wären. »Du bist gut«, schnaubte er. »Du vergisst, dass er immer noch drei seiner Kameraden dabei hat. Und einer von ihnen ist ein verdammter Taurugar. Erinnerst du dich an die Nacht, in der wir überfallen wurden? Wie dieser Schlächter gewütet hat? Außerdem wissen sie jetzt, dass wir einen Bogen haben und werden entsprechend vorsichtig sein. Wir bräuchten Verstärkung. Und zwar viel davon.«
    »Oder ein Versteck.«
    »Zu dem sie unsere Fußspuren direkt hin führen werden«, er schüttelte den Kopf. »Nein, entweder hilft uns jemand, oder wir brauchen wieder einen Wagen. Ohne Pferde werden sie deutlich langsamer voran kommen, als wir.«
    »Schlauer Mann«, murmelte Kali Darad vor sich hin. Dann, etwas lauter: »Dann schneller. Beeilen. Müssen uns beeilen.«
    »Langsam, Liebes«, protestierte Taros Goll plötzlich und stemmte sich gegen ihren Zug. »Noch schneller kann ich nicht. Dir macht das Tempo vielleicht nichts aus, aber mich macht es fertig. Ich habe schon so mehr als genug Mühe mit dir schrittzuhalten. Wenn du noch schneller marschieren willst, musst du mich zurücklassen.«
    Daraufhin sah die Harpyie den Barden eine Weile mit weit aufgerissenen Augen an. Dann sagte sie mit bedrückter Stimme: »Ich... habe Angst. Angst um dich. Darum Eile. Darum schneller. Will fort. Fort von den Jägern. Fort von den Zauberern. Mit dir. Nicht allein.«
    »Ich habe auch Angst«, meinte er versöhnlich und umschloss ihre Hand mit den seinen. »Und ich möchte auch nicht ohne dich sein. Trotzdem bringt es nichts, wenn du mich zu Tode schleifst. Lass uns etwas langsamer machen, ja?«
    Sie zögerte kurz, bevor sie schließlich widerwillig nickte. »Gut. Langsamer.«
    »Danke, Liebes«, er gab ihr einen Kuss, »Jetzt lass uns weiter gehen.«
     
     
    Es war Abend und die Sonne war schon zur Hälfte am Horizont versunken, als eine Harpyie und ein Barde Hand in Hand aus dem dunklen Dickicht des Uhlwaldes heraustraten und sich suchend umsahen. Sie standen auf einer Steppe, die nur ein kläglicher, fast schon trostloser Schatten jener üppig mit Gras bewachsenen Ebene war, die sie in den Wald geführt hatte. Überall fanden sich Flecken bloßer Erde im struppigen gelblichen Gras und hier und da ragten Felsen wie die Knochen eines riesenhaften Untiers aus dem Boden. Die Hügel, die sich hier deutlich

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