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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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dürfen. Bitte verzeiht mein Misstrauen, aber die Straßen sind nicht gerade für ihre Sicherheit bekannt.«
    » Ihr braucht Euch nicht für gesunde Vorsicht zu entschuldigen, werter El Kadir«, winkte Taros Goll lächelnd ab. »Wo kämen wir denn da hin, würde ich Groll gegen einen Mann hegen, der einfach nur lebend an sein Ziel gelangen will? Aber wo Ihr gerade die Sicherheit der Straßen ansprecht: Lag ich falsch damit, dass Ihr nach Larrad wollt?« Er machte eine Kopfbewegung zur Ladefläche des Wagens hin, wobei er tunlichst den Blickkontakt mit der Harpyie vermied – auch wenn, oder gerade weil er regelrecht spüren konnte, wie sich ihre Blicke wie eiserne Klingen in seinen Leib gruben. Ihr Götter, jetzt weiß ich, wie sich eine Maus im Angesicht einer Schlange fühlen muss. Nun schau doch endlich weg, du Mistvieh!
    » Nein, Ihr lagt nicht falsch. Wir wollen nach Larrad, um dort ein paar Kämpfe zu bestreiten. Gewiss habt Ihr bereits von der Großen Kali Darad gehört.« Er machte eine theatralische Handbewegung zum Käfig hin.
    Das Biest hat einen Namen? »Selbstverständlich, werter El Kadir. Wer nicht? Ich fühle mich geehrt, die Gesellschaft einer derart berühmten Persönlichkeit genießen zu dürfen. Doch ich muss Euch warnen: Der Weg um den Berg herum ist nicht sicher.« Er machte eine Geste nach Westen. »Auf diesem Weg, den Berg herum, lagert eine Bande gesetzloser. Zwanzig Mann, wenn nicht mehr.«
    Der Händler verzog das Gesicht. »Und was ist mit dem Weg östlich um den Berg herum?«
    »Der lange Weg?« Sein gegenüber nickte. »Würde ich mit einem Fuhrwerk meiden. In der Richtung steht Euch der Koriwald im Weg. Zu dicht, um einfach mit einem Fuhrwerk hindurch zu fahren. Ein Erdrutsch hat das Gelände zwischen dem Wald und dem Geierfels völlig unwegsam gemacht. Ich fürchte«, fügte er mit einer entschuldigenden Geste hinzu, »dass Euch nur noch der Schicksalspass bleibt.«
    Auf diese Hiobsbotschaft hin musste sich El Kadir erst einmal mit einem lauten Aufstöhnen mit der Hand über das Gesicht und den Bart fahren.
    »Na, das ist ja wunderbar«, seufzte er und schüttelte enttäuscht den Kopf. »Warum sollte auch einmal etwas einfach sein? Aber welche Wahl habe ich denn? Ich muss nach Larrad. Ich habe schließlich einen Vertrag mit dem Kolosseum, nicht wahr?« Das Leder seiner Kleidung knarzte, als er sich zu seinem kostbarsten Besitz umwandte. »Sieht so aus, als würde unsere Reise beschwerlicher werden, als anfangs erwartet. Was, mein Täubchen?«
    Da bekam Taros Golls Lächeln für einen Moment etwas Gequältes. »Ist das nicht immer so?«
    El Kadir warf ihm einen Blick zu. Ihm war dieser eigenartige Gesichtsausdruck nicht entgangen, doch wollte er den Fremden nicht danach fragen.
    » Die Geheimnisse eines Mannes sind seine Schätze« , hatte sein Vater immer gesagt. »Wenn er sie mit dir teilt, sei dankbar. Wenn nicht, grabe nicht danach.«
    Und so beließ er es bei einem freundlichen Lächeln und sagte mit einem Augenzwinkern: »Die Worte eines wahren Schwarzsehers.«
    »Ha!«, lachte der Barde laut auf und sein Lächeln erstrahlte wieder wie zuvor. »Ich sage Euch eines, werter El Kadir: Ein Schwarzseher ist ein Weißseher mit Lebenserfahrung. Ich durfte noch nie die selige Erfahrung machen, dass eine Reise so verlief, wie ich sie zu Beginn geplant hatte. Und ich reise schon seit meinem vierzehnten Sommer, müsst Ihr wissen.«
    » Und ich dachte immer, dass Barden, als die Günstlinge der Götter, immer unter einem besonders glücklichen Stern reisen würden.«
    Taros Golls linker Mundwinkel zuckte und in seiner Stimme schwang eine Spur Zynismus mit, als er meinte: »Ja, davon habe ich auch schon gehört. Doch bisher habe ich diesen Stern noch nicht gefunden.« Sein Blick wanderte nach Westen, wo die tieforange Abendsonne den Horizont berührte und den Himmel in Flammen tauchte. »Aber nun habe ich Euch genug Eurer kostbaren Zeit gestohlen«, scherzte er und wandte sich wieder dem fetten Händler zu. »Ich muss weiter. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann einmal wieder.«
    »Die Welt ist ein Dorf, wie man bei uns sagt«, erwiderte El Kadir und zog zum Abschied seinen Hut. »Gehabt Euch wohl, werter Taros Goll.«
    » Ihr Euch ebenso«, erwiderte der Reiter in seinem grünen Umhang, nickte Kali Darad mit einem knappen »Meine Dame« ebenfalls höflich zum Abschied zu und trieb schließlich seinem treuen Ross leicht die Hacken in die Flanken.
    Der Händler und die Harpyie blickten dem

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